Das Jahr 2013 neigt sich dem Ende zu und hinterlässt bei Horrorfans gute und schlechte Erinnerungen. Gleich mehrere große Produktionen haben es in diesem Jahr in die deutschen Kinos geschafft und damit nicht nur eingefleischte Genrefans erreicht. Da glaubt man gerade, die Filmindustrie hätte uns Fans des Schaurigen und Grausamen vergessen, und wird prompt mit einigen echten Sahneschnitten fürs lange Warten belohnt. Ich denke da zum Beispiel an Filme wie EVIL DEAD, THE CONJURING und INSIDIOUS 2. Allerdings kamen die Blockbuster nicht bei allen Fans gleich gut an und auch in unserer Redaktion gibt es geteilte Meinungen. Daher haben wir euch die Highlights und Tiefpunkte des Horrorjahres 2013 aus der Sicht unserer Autoren zusammengestellt. Was meint ihr dazu? Welche Filme haben euch dieses Jahr umgehauen?
Micks Top 5
EVIL DEAD: man muss dieses Remake nicht besser finden als das wunderbare Original, vergisst man aber mal die ewigen Vergleiche, kann man nicht verleugnen, dass hier alles dort ist wo es hingehört. Für mich der Film des Jahres.
AMERICAN MARY: Die Story ist nicht mal nach meinem Geschmack, der Film überzeugt aber dennoch. Hier wird ein vielschichtiges Drama mit rauer Gewalt und einem Tropfen Humor gewürzt.
PAINLESS: Ein Film, wie er derzeit nur aus Spanien kommen kann. Tragische Liebesgeschichte, bitterböse Geschichtsstunde und gut erzählte Story. Geheimtipp!
THE TALL MAN: Dass Pascal Laugier seine Großtat MARTYRS nicht würde toppen können, war wohl auch ihm klar, weswegen er stilistisch in eine andere Richtung geht. Geblieben ist eine wendungsreiche und clevere Geschichte.
THE CONJURING: Die Story ist ein alter Hut; alte Puppen und Familien im Spukhaus hatte James Wan selbst schon im Programm, dennoch sitzt hier jeder Schock.
Micks Flops
WRONG TURN 5: ein Film, der für alles steht, was im Horror-Genre verkehrt läuft. Wenn stumpfe Gewalt (die auch noch geschnitten ist), Einfallsreichtum ersetzt, kann man getrost umschalten.
PARANORMAL VITALITY: Alleine für den Titel sollte man dem Schöpfer eine Hammermassage verabreichen. Im Film selbst reihen sich fragwürdige Effekte und Langeweile aneinander.
DER LETZTE EXORZISMUS: THE NEXT CHAPTER: Auch wenn SHARKNADO sicher noch schlechter ist, war der zumindest unterhaltsam. DER LETZTE EXORZISMUS 2 ist hingegen am Reißbrett entworfen und offene Münder gibt’s nicht beim Staunen sondern nur beim Gähnen.
Julias Top 5
THE AWAKENING: Die Atmosphäre, die Kostüme, die Bilder und die langsame Art des Spannungsaufbaus erinnern an einen klassischen Geisterhausfilm. Dazu kommt die Art, wie mit den Erwartungen der Zuschauer gespielt wird. Das große Geheimnis der Schule und die Tragödie des Lebens der Hauptfigur gipfeln in einem spannenden Finale, ohne billige Effekte.
PAINLESS war für mich auf viele verschiedene Arten schockierend. Er zeigt das Leid und die Einsamkeit der Kinder auf eine sehr bedrückende Art und lässt den Zuschauer gleichzeitig nicht vergessen, warum sie eingesperrt sind.
MAMA ist ein absoluter Gruselfilm mit herrlichen Schreckmomenten. Besonders die Einstellungen, in denen der Frau des Onkels plötzlich klar wird, dass ihre Nichten nicht allein in ihrem Zimmer spielen: das sind absolute Guillermo del Toro – Momente.
Im Gegensatz zum ersten Teil, hat mir THE LAST EXORCISM PART 2 sehr gut gefallen. Das wird wahrscheinlich an den wesentlich subtileren Effekten, ohne Wackelkamera gelegen haben.
EVIL DEAD war für mich dieses Jahr der Augenschmaus schlechthin. Der Verfall von Mia, die Ignoranz ihrer Freunde und der gruselige Wald boten eine schöne Einstimmung auf die Verstümmelungen, die folgten. Der Zuschauer durfte praktisch mit im Blut baden.
Julias Flops
Den absoluten Tiefpunkt erreichte WRONG TURN in diesem Jahr mit TEIL 5. Durch die hirnlose Story und die schlechten Schauspieler gehen einem die Abschlachtungen einfach am Allerwertesten vorbei.
Von HYPOTHERMIA hatte ich mir mehr versprochen. Die Idee und die Schauspieler waren noch nicht einmal so schlecht. Was den Film kippte, waren die Effekte, die Handlung und die Dialoge. Naja, vielleicht war die Idee doch schlecht.
Die Enttäuschung des Jahres war für mich SILENT HILL 2. Der erste Teil war einfach ein Geschenk an das Horrorgenre. Die traurige Wahrheit des zweiten Teils : der Film verdient nicht einmal den gleichen Namen. Null Stimmung, null Grusel, null Hölle.
Vikis Top 5
YOU’RE NEXT: Die Story mag im ersten Moment nicht so wahnsinnig innovativ sein- eine Familie die von einer Truppe maskierter Killer tyrannisiert wird- aber der Film nimmt schnell Fahrt auf, garantiert Gänsehautmomente und am Ende des Films freut man sich, die 95 Minuten investiert zu haben.
INSIDIOUS: CHAPTER 2: Kommt nicht an seinen Vorgänger heran. Muss er aber auch nicht. Wans Fable für Soundeffekte und die Farbgebung der Szenerien, garantieren ein Horrorfilmerlebnis, wie man es von ihm erwartet. Ein guter Film, der auch in der zweiten Runde zu erschrecken weiß.
MAMA: Ein grandioser Film, bei dem der Einfluss von Guillermo del Torro eindeutig zu spüren ist. Absolut sehenswert!
Mit RIDDICK hat David Twohy einen würdigen Abschluss der Trilogie geschaffen. Riddick ist einfach ein saucooler Typ und es macht Spaß, ihm dabei zuzusehen, wie er den anderen zeigt, wie es richtig geht.
WORLD WAR Z: Es macht Spaß, einen gut produzierten Horrorfilm zu sehen, bei dem die Zombies mal schneller als mit 1 km/h unterwegs sind.
Vikis Flops
THE CONJURING: Ja, es ist James Wan, aber der Film prügelt mit Szenerienwechseln auf den Zuschauer ein, die Schockeffekte sind – bis auf eine Ausnahme- vorhersehbar und zum Ende hin zieht sich das ganze wie ein zu lange gekauter Kaugummi.
THE APPARITION: Warum dieser Film zu den Flops gehört, kann mit wenigen Wörtern erläutert werden: Langweilig, banal und einfach doof.
Warum SHARKNADO bei den Flops ist, erklärt wohl schon der Titel des Disaster-Movie. Er ist einfach schlecht. Wer sich aber nicht entscheiden kann, ob er THE APPARITION oder SHARKNADO sehen möchte…der sollte es dann doch mit SHARKNADO versuchen.
Cats Top 5
THE CONJURING: Wieder mal hat James Wan bewiesen, das er das richtige Händchen für Genrefilme hat. Das düstere Setting und die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte reichen völlig aus, um mir Gänsehaut zu bereiten. Der Cast um Patrick Wilson und Vera Farmiga erledigt den Rest.
ONLY GOD FORGIVES: Die erneute Zusammenarbeit zwischen Nicolas Winding Refn und Ryan Gosling ist visuell gesehen definitiv eines meiner Highlights 2013. Gewalt, Blut und ein Soundtrack, der die großartigen Bilder untermalt. Die Kameraarbeit von Larry Smith, der schon für Stanley Kubrick hinter der Kamera stand, ist eine Kunst und die Farben eine Wohltat für die Augen.
CHAINED: Die Story um den Taxifahrer Bob, der Frauen ermordet und eines Tages den Sohn eines seiner Opfer mit nach Hause nimmt, ist wahrlich keine leichte Kost. Vincent D’Onfrio verkörpert die Rolle des Serienmörders sehr glaubhaft und man möchte einfach erfahren, wie es für den Jungen, der mehrere Jahre bei dem Mann lebt, ausgeht. Ich bin gespannt, was Regisseurin Jennifer Lynch in Zukunft noch fabriziert.
EXCISION: Eine unscheinbare Außenseiterin, die sehr lebhafte Fantasien hat und diese werden explizit auf dem Bildschirm dargestellt. Pauline, so ihr Name, ist wahrlich anders als ihre Klassenkameraden. Hinzu kommen Tampons, Nekrophilie und Traci Lords als Familienoberhaupt. Was will man mehr?
YOU’RE NEXT: Man braucht kein großes Budget um den Slasher des Jahres zu kreieren. Adam Wingard und sein Team liefern uns mit YOU’RE NEXT einen erfrischenden Genrefilm ab, dessen Cast rund um AJ Bowen und Sharni Vinson eine tolle Performance abliefert. Das macht Spaß!
Cats Flops
THE APPARITION: Eine Story, die man schon an die hundertmal gesehen hat und Dialoge, die zum Gähnen sind. Zudem ist es einem relativ egal, was aus den Protagonisten wird, da diese nach ein paar Minuten anfangen zu nerven.
WRONG TURN 5: Nummer 5….muss man dazu noch was sagen?
COFFIN BABY: Sollte eigentlich ein weiterer Film über den Toolbox Mörder werden, ist aber einfach ein billiger Abklatsch. Dabei macht der Cast gar keinen schlechten Job. Nur leider geht das ganze in eine völlig absurde Richtung und das ist nicht positiv gemeint.
Maddas Top 5
THE CONJURING: Perfektes 70er Jahre Set in dem die Schauspieler gekonnt eine gruselige Stimmung aufbauen, und das ganze auf einer „wahren“ Begebenheit aufgebaut, wunderbar.
CHAINED: Eine interessante Geschichte, besonders gelungen ist dieser Wechsel zwischen dem Leid im Haus, eine düstere, triste Stimmung und den immer wieder gezeigten Außenaufnahmen des Hauses in dieser wundervollen, friedlichen unschuldigen Landschaft.
STOKER: Ein ruhiger und für viele wohl eher ein „eigenartiger“ Film, aber irgendwie mag ich Filme die anderst sind, und wenn dann noch Nicole Kidman mitspielt, top! Nur das Ende war etwas enttäuschend.
PAINLESS: Ausdrucksstarke Bilder mit einer Farbstimmung, die einem dauerhaftes Unbehagen vermittelt, wird eine sehr traurige Geschichte erzählt, die zu keinem Zeitpunkt langatmig wird.
CARRIE: Ein ganz gutes Remake, den Platz auf meiner persönlichen Bestenliste bekommt er jedoch nicht dafür sondern das gleich 2 der, für mich, besten Szenen des Jahres zu sehen sind, als Chris und ihr Freund im Auto aufprallen, auffällig gut!
Maddas Flops
V/H/S 2: Der Film hat bestimmt seine Liebhaber, ich kann mit diesen total zusammenhanglosen gefakten Videoaufnahmen leider überhaupt nichts anfangen.
THE LAST EXORCISM PART II: Leider auch nichts neues, außer dass es wohl der langweiligste und „ungruseligste“ Exorzisten Film ist, den ich je bis zum Ende geschaut habe.
INSIDIOUS 2: Vielleicht waren meine Erwartungen nach dem 1. Teil zu hoch, aber ich war während des Filmes mehr damit beschäftigt zu überlegen, ob wir uns gerade in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft befinden, dass ich überhaupt keine Zeit hatte mich zu gruseln, falls es gruselige Szenen gab.
Fazit: Unser meist diskutierter Film:
Und zum guten Schluss: Das Team von Thrill&Kill wünscht euch einen guten Rutsch und ein schönes neues Horrorjahr 2014!