Die wirklich großen Prominenten des Showbusiness und der Weltgeschichte kennt man auch ohne Nachnamen: zum Beispiel Bono, Madonna, Che, Napoleon, Galileo, Jesus…und Gina-Lisa.
Letztere steht zwar noch nicht ganz auf einer Stufe mit den anderen, taucht in modernen Medien aber häufiger auf als Amadeus.
Für die, die trotzdem eine Erinnerung brauchen: das ist die Dame, die fast „Germanys Next Topmodell“ gewann, fast ihre Zeit auf „Die Alm“ durchgehalten hätte, fast als Adlige adoptiert worden wäre, fast Jerome Boateng die EM versaut hätte und fast in ihrem Privatporno gekommen wäre.
Warum wir hier überhaupt über diese Person sprechen? Weil sie inzwischen im Horrorfilm angekommen ist. Nein, keine Polemik, sie hat einen Horrorfilm gedreht, der in absehbarer Zeit über deutsche Ladentheken gehen wird.
Immerhin bringt sie etwas Erfahrung mit und drehte davor einen Grusel-Kurzfilm namens THE VAMPIRES CLUB mit weiteren Promis, deren Verfallsdatum überschritten ist (Ex-No Angel Jessi, Ex-Sarah Conner Marc Terenzi).
Der aktuelle Streifen hört auf den Namen PLASTIC (ebenfalls kein Spaß) und wurde von Marcel Walz gedreht. Der ist in der Szene kein unbekannter, u.a. für SCHLARAFFENHAUS und AVANTGARDE bekannt und offenbar der Ansicht, dass Gina-Lisa seine Arbeit bereichern kann.
Warum er von allen Menschen gerade sie ausgewählt hat und nicht eine andere Dame, die Selbstdarstellung mit Können verwechselt, ist fraglich. Eine Jana Ina hätte immerhin gut ausgesehen und eine Daniela Katzenberger eine naive Eigenironie vermittelt.
Nun ist bekannt, dass deutsche Horrorfilme nur selten goldmedaillenverdächtig sind, Gina-Lisa zu besetzen, ist aber so, als würde man einem am Boden liegenden noch in die Rippen treten.
Statt den oft üblichen unbekannten Amateurdarstellern einen bekannten Amateurdarsteller einzusetzen, wertet die Angelegenheit nicht auf. Gina-Lisas Gage zu sparen und in abgefahrene Effekte, hochwertige Technik oder einen kühlen Kasten Bier zu investieren hingegen schon.
Weiterbringen wird ihr Einsatz die Szene also vermutlich nicht, andererseits:
Was kann es schaden? Wie groß ist die Fallhöhe im Keller?
Jede PR ist gute PR und wer hätte zu diesem Zeitpunkt, da kaum jemand das fertige Produkt gesehen hat (wir übrigens auch nicht) ein Wort über Silikon PLASTIC verloren, wenn nicht eine gewisse Dame mitspielen würde? Und gemeint ist nicht die ebenfalls vertretene Katie Karrenbauer, die trotz Dschungelcamp-Einsatz als Schauspielerin ernst zu nehmen ist.
Auch wenn Teile des deutschen Horror-Untergrunds angekündigt haben, bei der nächsten Begegnung mit Marcel Walz (zumindest gedanklich) die Straßenseite zu wechseln, hat es der Regisseur geschafft, dass sein Film in Filmfachmagazinen wie Taff und der BILD Erwähnung findet.
Ob sich die Kritiker vor Lob überschlagen, bleibt abzuwarten, marketingtechnisch läuft offenbar aber alles nach Plan und wer kann es Filmemachern verübeln, neben Anerkennung, Ruhm und künstlerischer Freiheit auch einfach mal die Taschen füllen zu wollen?
Eines ist klar: wie bei Paris Hilton in HOUSE OF WAX, werden es die Leute lieben, Gina-Lisa den Bildschirmtod sterben zu sehen.