Donnerstag Abend machte die traurige Nachricht die Runde, dass Kultschauspieler Dieter Laser bereits am 29. Februar verstorben ist.
Zugegeben, dass diese Meldung so lange auf sich warten ließ und dann zunächst nur auf Facebook und Twitter Verbreitung fand, machte stutzig.
Nun, Vorsicht ist angebracht. Wir leben in Zeiten, in denen US-Präsidenten öffentlich leicht widerlegbare Lügen verbreiten, während sie selbst seriöse Quellen als Fake News verunglimpfen.
Zwar handelte es sich um Dieters gewohntes Profil, auf dem er selbst bis Anfang des Jahres oft aktiv war (seitdem aber eben nicht mehr), aber es ist selbstredend in Ordnung, dass man darüber nachdenkt, dass womöglich ein Account gehackt wurde.
Zwei Accounts? Nicht ganz so wahrscheinlich, aber immer noch denkbar.
Einige Leute waren sich aber TOTAL sicher, dass das nicht sein kann. Warum? Viele blieben die Antwort schuldig, aber warum etwas erklären, wenn man einfach ein lautes „Fake“ ins Netz rufen kann und plötzlich die Aufmerksamkeit erhält, die man von Mutti nie bekam?
Andere wollten wissen, dass im Internet ja nichts steht.
Offenbar hatte Angela Merkel recht, als sie sagte, dass das Internet für uns Neuland ist, denn diese Leute begreifen offenbar nicht, wie das Netz funktioniert.
Daher hier unser Guide für Einsteiger:
Damit etwas im Internet steht, muss es einer schreiben (und selbst dann muss es nicht stimmen, dazu gleich mehr). Da der Facebook/Twitter-Eintrag offenbar bis dato die einzige Verbreitung darstellten, konnte niemand davor etwas schreiben und es sollte zwei Stunden dauern, bis Wikipedia die Meldung aufnahm.
Hinweis: auch Wikipedia wird von Menschen gefüttert und Menschen neigen zu Unfug (dazu jetzt mehr)
Einer wusste es ganz genau: weil er nämlich eine Freundin hat, die ein Handy hat, das SMS schreiben kann und diese Freundin jemanden kennt, der jemanden kennt, wusste ein Facebook-Troll, dass alles Fake ist. Die Aussage wurde daraufhin öfters zitiert, denn klar, wenn Björn das sagt, muss es stimmen.
Nun, wir würden uns wünschen, dass Björn recht hätte, aber wie man inzwischen weiß, wurde offenbar gelogen.
Andere werden auch keine Karriere als Detektiv machen, jedenfalls nicht die Dame, die sich sicher war, dass der Februar keine 29 Tage hat.
Dies sind nur einige Beispiele. Die Reihe an Irrsinn ließe sich beliebig fortsetzen, klar ist aber: das Internet lügt vielleicht, es sagt aber viel Wahres über Menschen aus.
PS: Ich entschuldige mich, diese traurigen Anlass als Aufhänger für diesen Artikel genommen zu haben, aber das musste mal gesagt werden. Glaubt nicht jeden Scheiß!
Auf diesem Wege noch einmal ein herzliches: Ruhe in Frieden, Dieter