Undergrounders: PHONOMANIE – Slasher aus Sachsen

phonomanie stealth slasher

 

Vor einigen Jahren veröffentlichte Stefan Peschmann seinen Film LOCK THE DOORS, bei dem ein Maskenmann der Babysitterin nachstellte. Das schreit natürlich nach Slasher und inzwischen hat Stefan sein Rezept verfeinert und liefert mit PHONOMANIE mehr Bewegung, mehr Leichen und mehr Hinweise auf die Filme, die als Basis für diesen Streifen dienten.

Eine Sache ist gleich geblieben, auch PHONOMANIE ist dem Untergrund zuzurechnen und setzt beispielsweise auf Amateur-Schauspieler, von denen die meisten ihren ersten Filmauftritt haben.
Klar, niemand hier wird einen Oscar gewinnen, das Bild ist oft zu dunkel und die Sets simpel, aber wie schon im Vorgänger bemüht sich Peschmann um eine stabile Kamera, wechselt auch gerne mal die Perspektive und zeigt, dass ihm das Ergebnis nicht egal ist.

Offenbar hat der Regisseur/Autor alle relevanten Slasher-Movies  gesehen, denn im Film enthält mancher Dialog ganz direkte Erwähnungen und Verweise zu Phonomanie Cinemascope Logo (43)

Zwei Begriffe verdienen im Zusammenhang mit PHONOMANIE Beachtung. Zum einen der Filmtitel, der anders als man vermuten könnte, nichts mit Geräuschen und Lauten zu tun hat, sondern den zwanghaften Drang zu töten beschreibt.
Der andere ist „Stealth Slasher“, wie sich das Werk selbst bezeichnet und behauptet, der erste seiner Art zu sein. Gemeint ist hiermit das Umherschleichen des Killers, der seine Opfer heimlich ausschaltet. Der Begriff ist zwar neu und fürs Marketing sicher gut gewählt (sucht man auf google danach stößt man rasch auf den Film), aber machen wir uns nichts vor, letztlich wird damit nur ein neues Etikett auf alte Ware geklebt, denn es ist nicht so als wären Michael Myers oder Pamela Vorhees durch die Vordertür gestürmt. Sie bedienten sich der gleichen Methodik wie wir sie hier sehen.

Daran muss man sich aber nicht stören, zumal PHONOMANIE am besten ist, wenn er direkt zur Sache geht. Der Bodycount ist hoch, es kommen allerlei Hieb- und Stichwaffen zum Einsatz und splattrig-blutig ist das auch.
In Sachen Spannung wäre hingegen noch Luft nach oben, was auch daran liegen mag, dass uns viele Menschen vorgestellt werden, aber kaum jemand als Bezugsfigur hängen bleibt.Phonomanie Cinemascope Logo (13)

Auch wenn der Verfasser dieser Zeilen aus Hessen stammt und dementsprechend zu seltsamen Dialekten schweigen sollte, fällt das ausgeprägte sächsisch auf, mit dem fast jeder der Darsteller spricht. Im Kontrast dazu steht der Versuch dem Film internationales Flair einzuhauchen, indem man den Charakteren Namen wie Jim, Laurie, Kelly oder Josie gibt.
Schade eigentlich, denn amerikanisch wirkt das Ergebnis ohnehin nicht, daher wäre es geschickter gewesen die Eigenständigkeit zu betonen.

Fazit:
Natürlich wird ein solches Werk nur Fans des Low Budget – Bereichs ansprechen, aber im Vergleich zu LOCK THE DOORS ist PHONOMANIE kurzweiliger und wird vor allem Freunde fleischsaftiger Kills bespaßen.

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