Undergrounders: DEAD aus Polen

Dead: Cover

Der polnische Horrorfilm schafft es nicht oft zu uns. In unserer eigentlich recht umfangreichen Sammlung an Reviews gibt es gerade einmal fünf Produktionen, die nur Polen als Herkunftsland haben. Vier davon sind dank Netflix einen größeren Publikum bekannt gemacht worden: SIE SEHEN DICH, NOBODY SLEEPS IN THE WOODS TONIGHT 2, CRACOW MONSTERS und MEINE FREUNDE SIND ALLE TOT.
Allerdings konnten wir für das diesjährige Thrill&Kill-Festival den polnischen Kurzfilm DEAD von Regisseur Bartosz Inglot gewinnen, der erst dieses Jahr sein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Warschau abgeschlossen hat.

Da der Film nur eine Laufzeit von knapp sechs Minuten hat, gibt es nicht viel Zeit zu verschenken und DEAD legt direkt mit der Handlung los: Ein etwas älteres Paar bekämpft sich und nach ein paar Augenblicken liegt jemand tot am Boden. Um die Leiche loszuwerden sucht die andere Person das passende Werkzeug zum Zerteilen und muss bei der Rückkehr feststellen, dass der Tod anscheinend doch nicht ewig währt.

Die Geschichte von dem 1984 geborenen Bartosz Inglot ist der Länge des Kurzfilms entsprechend relativ simpel, aber trotzdem gut umgesetzt. Das Publikum erfährt nicht, weshalb das Paar sich bekämpft, aber wohl, dass es einmal glücklichere Tage gegeben haben muss. Zuletzt wohnten sie in einem heruntergekommenen Haus zusammen, wo passenderweise das Bild einer Kakerlake als Dekoration an der Wand hängt. Das Bild in DEAD ist sehr düster gehalten und untermalt hervorragend, dass sich aus ehemaliger Liebe ein Gefühl von gegenseitigem Hass entwickelt hat. Es gibt nicht viele Spezialeffekte zu sehen, was sicher einem knappen Budget geschuldet ist, aber man vermisst sie nicht und der eine, den es dann doch gibt, ist ordentlich umgesetzt.

Dead: Der Mann

Mit recht simplen Mitteln wird hier eine unangenehme Atmosphäre und eine solide Handlung geschaffen, die im Nachhinein zum Nachdenken anregt was genau DEAD vermitteln möchte. Sicher ist, dass es um eine Beziehung geht, die schon tot war, bevor die erste Person tot am Boden liegt. Sicher ist auch, dass die sechs Minuten Film gut genutzt werden und ein rundes Endergebnis entsteht.

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