Welles‘ KIEG DER WELTEN ist wohl vor allem dafür bekannt, dass bei der ersten Hörspieladaption, die 1938 Radio lief, eine Massenpanik ausgebrochen sein soll. Mittlerweile ist das zwar widerlegt, der Stoff von Welles selbst hat deswegen aber nichts an seiner Spannung verloren.
Der Folgenreich-Verlag hat am 1. Juni diesen Jahres den ersten Teil seiner Interpretation von KRIEG DER WELTEN veröffentlicht. Bei dem dreiteiligen Hörspiel war wieder Oliver Döring für die Regie verantwortlich. Döring hat bereits sehr erfolgreich DIE ZEITMASCHINE und DAS IMPERIUM DER AMEISEN als Hörspiel adaptiert.
Inhalt von KRIEG DER WELTEN
Es ist Anfang des 20. Jahrhunderts, als Astronomen mysteriöse Ereignisse auf dem Mars beobachten. Kurz darauf landet eine Kapsel auf einem Feld in England. Der Journalist Simon Shuster und ein Astrologe wollen dem Geheimnis der Kapsel aus dem All auf die Spur kommen und bald müssen die ersten Menschen ihr Leben lassen.
Es bricht ein Krieg an, den Shuster dokumentieren will… hoffentlich ohne sein eigenes Leben zu verlieren.
Resümee zu KRIEG DER WELTEN
Mit KRIEG DER WELTEN ist dem Folgenreich-Verlag wieder ein erstklassiges Hörspiel gelungen. Die Produktion ist wie gewohnt hervorragend: Das Erzähltempo ist genau richtig, um die Spannung zu halten, aber genug Details Raum zu geben. Die Sprecher sind sehr überzeugend, auch wenn man womöglich ein wenig das Gefühl bekommt, dass John Sinclair gerade auf dem Schlachtfeld nach Schutz sucht, denn Dietmar Wunder spricht den Protagonisten Shuster. Auch sämtliche andere Rollen sind von routinierten und sehr guten Sprecher*innen besetzt. Oliver Döring ist seiner Qualität treu geblieben.
Das 58minütige Hörspiel bildet quasi den Einstieg in die Geschichte von Welles. Teil 2 wurde am 6. Juli veröffentlicht und der dritte Teil wird 10. August erscheinen. Der Einstieg in KRIEG DER WELTEN wird durch den ersten Teil sehr angenehm gestaltet. Bereits nach wenigen Minuten ist man in der Handlung angekommen und kann sich aufgrund einer kleinen Einführung wunderbar in die Zeit – das Hörspiel spielt zu einer Zeit, in der noch Pferdekutschen und die Kolonisierung große Rollen spielten – hineindenken. Auch das Ende des ersten Teiles ist gut gewählt: Es gibt einen kleinen Abschluss, die Spannung ist jedoch weiterhin hoch, so dass man unbedingt erfahren möchte, wie es mit dem Journalisten weitergeht.
KRIEG DER WELTEN wirft die Frage auf, wie die Menschheit auf einen Angriff mit übermächtigen Waffen reagiert. Interessant ist natürlich, dass die Handlung in Großbritannien stattfindet, welches eine große Geschichte der Kolonisierung hat und selbst oftmals nicht zimperlich mit den Menschen umging, die in den übernommenen Ländern gelebt haben. Man kann die Handlung durchaus als eine Kritik an dieser Zeit verstehen.
Dieser Einstieg in die Trilogie ist sehr gelungen und macht Lust auf die folgenden Teile. Die Handlung ist spannend und in ihrer Frage noch immer aktuell. Dank der hochwertigen Soundeffekte und Musikuntermalung, ist das Hörspiel ein wenig wie Kino im Kopf.
KRIEG DER WELTEN – TEIL 1 ist unter anderem auf Spotify und Apple Music zu hören.