Wie viele Filme soll EDEN auf wahren Begebenheiten beruhen. Anders als bei vielen Filmen, ist diese Behauptung glaubwürdig…so schrecklich das auch sein mag.
Wovon handelt EDEN?
Hyung Jae ist ein normaler amerikanischer Teenager koreanischer Abstammung. Als sie eines Abends mit ihrer Freundin eine Bar besucht und einen sympathischen Feuerwehrmann kennenlernt, ahnt sie nicht, dass er zu einer straff organisierten Bande von Menschenhändlern gehört, die Hyung Jae entführt und zur Prostitution zwingt.
Als sie merkt, dass Fluchtversuche und Widerstand zwecklos sind, beginnt sie sich zunächst in ihr neues Leben zu fügen und wird immer tiefer in einen Strudel aus Sex, Drogen und Gewalt gezogen.
EDEN bietet keinen Voyeurismus
Wer sich unter EDEN (so der Spitzname, den die Zuhälter Hyung Jae verpassen), einen voyeuristischen Einblick in einen brutalen Menschenhändlerring erhofft, muss mit Enttäuschung rechnen. EDEN hat gar nicht vor zu schockieren, sondern will eine Geschichte erzählen, nimmt sich stellenweise sogar dort zurück, wo eine drastischere Darstellung angemessen gewesen wäre und lässt manches unausgesprochen.
Wenn dutzende Frauen in einem gefängnisartigen Gebäude inmitten der Wüste zusammengepfercht leben und darauf warten zum nächsten Freier, Pornodreh oder Sexshow gefahren zu werden, verfehlen die Bilder ihre Wirkung dennoch nicht und wenn wir erfahren, dass Mädchen, die zu alt sind einfach „aussortiert“ werden, reicht auch die Fantasie um die Konsequenz zu deuten.
Die Grenzen zwischen Gut und Böse sind eigentlich klar abgesteckt. Hier die Entführer, dort ihre Opfer, aber der Film zeigt nicht nur die „normalen“ Leben der Bösewichte, sondern lässt ihnen auch viel Menschlichkeit. Die Männer sind keineswegs Sadisten, die permanent den Folterknecht geben, sondern – so paradox es auch klingen mag – kümmern sich um die Frauen, wenn auch kaum mehr als sich ein Bauer um sein gewinnbringendes Vieh kümmert.
Der Film beruht auf der realen Geschichte von Chong Kim, der das Gezeigte Mitte der 90er passierte.
Für den Zuschauer ist Eden allerdings schwer zu greifen. Auch wenn Darstellerin Jamie Chung ihre Sache gut macht, ist es schwer einen Bezug zu ihr aufzubauen, weil wir lange nicht wissen, was ihre Motive sind und sie zeitweilig gar zwischen Opfer und Tätern steht.
Fazit zu EDEN
Trotzdem, auch wenn EDEN nicht der übliche Spannungsfilm ist, sondern harte Charakter- und Milieustudie, lässt er einen mit unangenehmem Erstaunen zurück.
Hier kannst du dir EDEN anschauen