Review: IN FEAR (2013)

in fear
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.5

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5.6/10 (32)

Darsteller: Iain De Caestecker, Alice Englert, Allen Leech
Regie: Jeremy Lovering
Länge: 82 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 21. August 2014 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Studiocanal

Sich alleine im Wald zu verlaufen gehört wohl zu unseren Urängsten, ganz sicher aber zu den Sorgen, die wir gut nachvollziehen können. Hänsel und Gretel kennen wir seit unserer Kindheit und BLAIR WITCH PROJECT sollte auch jedem geläufig sein.
Laufen ist aber altmodisch und das junge Paar, das sich in IN FEAR in der irischen Wildnis verirrt, hält sich die meiste Zeit in einem Auto auf. Angenehmer macht das die Situation nicht.

in fear

Tom und Lucy kennen sich erst seit kurzem. Ein richtiges Paar sind sie noch nicht, wollen aber zusammen auf ein Festival und auf dem Weg dorthin hat Tom eine romantische Übernachtung in einem abgelegenen Hotel eingeplant. Der Weg in die Herberge ist nicht leicht zu finden und obwohl die beiden brav der Beschilderung folgen, müssen sie schnell feststellen, dass sie sich hoffnungslos verfahren haben, die schmalen Wald- und Feldwege einander ähneln und als dann auch noch die Dunkelheit und Regen einsetzen und ein unbekannter Mann ums Auto schleicht, wird die Beziehung der beiden auf eine harte Probe gestellt.

Simple Story, aber als Zuschauer ist es leicht sich in die anfangs noch harmlose Situation zu versetzen, falsch abgebogen zu sein, sich völlig verfranzt zu haben und den Freund/die Freundin neben sich sitzen zu haben, der/die keine Lust auf Umwege hat.
Dem Subplot um Tom und Lucy kommt dabei eine Bedeutung zu, die die Handlung zwar nicht maßgeblich beeinflusst, aber merklich würzt.

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Spätestens mit den beliebten Horrorfilm-Zutaten Wald, Einsamkeit und Dunkelheit wird die Angelegenheit aber creepy und wenn dann noch der Verdacht nicht alleine dort zu sein zur Gewissheit wird, entsteht Spannung.

Seine besten Momente hat IN FEAR, wenn er uns in die gleiche unwissende Lage versetzt, wie die beiden verirrten, er funktioniert aber auch prächtig wenn wir eine Vorahnung der nächsten Ereignisse bekommen. Wenn etwa der Autoschlüssel kurzzeitig verschwindet und an anderer Stelle wieder auftaucht oder Tom einen Einheimischen anfährt, der dem geübten Auge nicht ganz geheuer vorkommt.

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Diesen spannung- und suspensehaltigen Sequenzen stehen Fragen im Wege, die zu offensichtlich sind um komplett ignoriert zu werden. „Was soll das alles?“ ist eine davon. Was treibt den Typen, der Lucy und Tom in Atem hält, eigentlich an? Hat ein (angedeuteter) Vorfall in einem Pub damit zu tun? Wie kann der Kerl auf dem weitläufigen Gelände immer wieder neben dem Auto auftauchen? Und warum kommen weder Handy noch Navi zum Einsatz, obwohl beide offenbar vorhanden sind?
So führt das Tun des Widersachers zwar zu einigen packenden Szenen, er selbst verliert sich aber in einer ganzen Reihe aus nicht nachvollziehbaren Motiven.

Schade, die erste Hälfte von IN FEAR macht trotz bekannter Elemente richtig Spaß, Atmosphäre und Schauspiel stimmen und es ist leicht sich auf die Seite dieser Independent-Produktion zu schlagen, wenn der Film aber die Hosen runterlässt, strapaziert er die Geduld seiner Zuschauer und ist damit in Summe nur ein durchschnittliches Werk.

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