Die 50 besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts

die besten horrorfilme des 21. jahrhunderts

Kennt ihr die Leute, die euch durch eine klebrige Nostalgiebrille erzählen wollen, dass es nur früher und zwar genau in dem Moment ihrer Jugend gute Horrorfilme gab?
Diese Leute waren nicht dabei, als wir aus Tausenden von Filmen auswählen mussten, um die 50 besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts zu bestimmen, denn das war alles andere als einfach.

Angedacht waren eigentlich 25 Filme für die ersten 25 Jahre des neuen Jahrtausends, eine vorläufige Liste war fertig, aber die starken Werke zu sehen, die dafür rausfielen, war zu schmerzhaft. Also haben wir verdoppelt…

Trotzdem muss man sagen, dass wir bei der Auswahl keinem objektiven Maßstab gefolgt sind. Objektiv wären Einspielergebnisse, aber die jucken uns nicht. Stattdessen haben wir nach bestem Wissen und Gewissen die Horrorfilme herausgepickt, von denen wir denken, dass sie bei den meisten einen positiven Eindruck hinterlassen haben, einen gewissen Einfluss haben, mutmaßlich auch in 20 Jahren noch ein Thema sind oder einfach in einer solchen Aufstellung stehen sollten.

Und weil dennoch Filme übrig blieben, haben wir demnächst eine Liste (die wird dann aber wirklich nur 25 Filme enthalten), mit Werken, die anders geartet sind und hier thematisch nicht voll reingepasst hätten.

Die 50 besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts:

MARTYRS

MARTYRS beginnt brutal und rätselhaft, wenn wir das traumatisierte Kind sehen, das seiner Folter entkommt. Doch schon nach einer halben Stunde scheint MARTYRS auserzählt. Nach einer Stunde erneut. Aber jede Kurve offenbart ein Kapitel, das schrecklicher ist als das zuvor, uns immer wieder vor unglaubliche Wendungen stellt und mit brachialer Gewalt beeindruckt…und am Ende bleibt die Frage: Was hat sie ihr nun ins Ohr geflüstert?
Mehr dazu in unserem Review zu MARTYRS

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28 DAYS LATER

Wenn einer, der nicht für seine Leistungen im Horror-Genre bekannt ist, einfach mal einen Horrorfilm dreht, kann das in die Hose gehen oder voll einschlagen. 28 DAYS LATER ist schnell, er ist roh, er ist hektisch, er ist bedrohlich, er ist tragisch, gut erzählt und sauber gespielt.

Übrigens: Die leidige Diskussion, ob man Infizierte Zombies nennen darf, können wir uns sparen. Wenn du Haarspalterei willst, geh zum Finanzamt und wenn dich diese bissigen Infizierten nicht an Zombies erinnern, ist dir nicht mehr zu helfen.

Die 50 besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts

CONJURING

Die Familie, die im neuen Haus von Geistern geplagt wird, ist nun wirklich nicht neu und erinnert auf den ersten Blick sogar an James Wans INSIDIOUS, aber Wan hat vielen anderen Regisseuren voraus, dass er weiß wie es geht. Da mag man Mainstream schreien, wie man will und sicher fand im „Conjuverse“ inzwischen ein unnötiger Ausverkauf statt. Der erste CONJURING-Film ist aber dennoch ein starkes Stück Gruselkino.

Mehr dazu in unserem Review zu CONJURING

conjuring

DAWN OF THE DEAD

Oft stehen Remakes im Schatten des übergroßen Originals. Sind zu nah dran oder zu weit weg.
DAWN OF THE DEAD hat es irgendwie geschafft sich aus dem Romero-Vergleich freizuschwimmen und wirkt so als habe sich Zack Snyder die Version von 1978 nicht noch einmal angeschaut, sondern nur an den Stichworten Zombies und Kaufhaus festgehalten.
Die Bedeutung der ersten Romero-Filme schmälert das nicht, aber schon die rasend schnellen Toten zeigen, dass die Behäbigkeit des Originals durch viel Tempo abgelöst wurde.

 

dawn of the dead

DER EXORZISMUS VON EMILY ROSE

Gute Exorzistenfilme? Die Liste ist kurz. Klammert man aber man DEN Klassiker aus dem Jahr 1973 aus, bietet sich Scott Derricksons DER EXORZISMUS VON EMILY ROSE als starker Vertreter des 21. Jahrhunderts an und das vor allem deswegen, weil er die Besessenheit durch die Augen der Titelfigur zeigt und den an den wahren Fall der deutschen Anneliese Michel angelehnten Gerichtsprozess aufgreift.

Mehr dazu in unserem Review zu DER EXORZISMUS VON EMILY ROSE

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DER GOLDENE HANDSCHUH

DER GOLDENE HANDSCHUH ist ein Film, den man riechen kann und nach dem man sich waschen will.
Trotz absurder Komik ist Fatih Akins Werk eklig, tragisch und brutal. Dass die Erzählung über den Hamburger Serienmörder Fritz Honka auch international positiv aufgenommen wurde, wundert da nicht.

Mehr dazu in unserem Review von DER GOLDENE HANDSCHUH

Der Goldene Handschuh

DON’T BREATHE

Viel blutiger als EVIL DEAD konnte Fede Alvarez nicht mehr werden, spannender hingegen schon. Und so schickte er drei Diebe in das Haus eines blinden alten Mannes. Dabei geht schnell vergessen, wer hier Opfer und wer Täter ist.

Mehr dazu in unserem Review von DON’T BREATHE

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EDEN LAKE

Die Nuller Jahre standen nicht nur im Zeichen der New French Extremity, sondern waren generell eine harte Dekade. Wie das in Großbritannien aussieht, stellt EDEN LAKE eindrucksvoll unter Beweis, der ein normales Paar aus der Stadt auf unangenehme Kids vom Land treffen lässt. Die Situation eskaliert schnell.
EDEN LAKE ist kein Wohlfühlschrecken, sondern unangenehmer Terror und enthält eines der bösesten Enden der Filmgeschichte.

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eden lake rezension

7 DAYS

Ein Vater schafft es den Mörder seiner Tochter in seine Gewalt zu bringen.
Zugegeben, da werden wohl bei den meisten Menschen Racheglüste und Sympathien wach. 7 DAYS zeigt aber nicht nur Brutalität gegenüber dem Kinderschänder, er stellt auch die Vergeltung in Frage und ist damit mehr als nur stumpfes Folterkino a la DADDY’S LITTLE GIRL.

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7 days - torture

A QUIET PLACE

Kino ist immer dann gelungen, wenn es Leute abholt und wenn du dich nicht mehr traust ins Popcorn oder die Chipstüte zu greifen, weil du keinen Lärm machen willst, hat A QUIET PLACE viel richtig gemacht.
Ja, man mag darüber streiten, wie realistisch ein lautloses Leben, wie es die Abott-Familie im Film führen muss, ist, aber das ist spannend inszeniert, man leidet mit den Figuren und die Chemie zwischen Emily Blunt und John Krasinski (auch Regie), die auch im echten Leben ein Paar sind, passt.

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a quiet place review

DER BABADOOK

„Aber das Kind nervt.“
Ja, Samuel nervt auch, wenn man verstanden hat, dass DER BABADOOK nicht nur eine Ansammlung von Jumpscares ist. Dann weiß man allerdings zu schätzen, dass das im Grunde gut gespielt und für das zerrüttete Mutter-Sohn-Verhältnis essentiell ist. Denn die Figur des Babadook, der wie einige andere Elemente des Films optisch an die Zeit des deutschen Expressionismus erinnert ist die übernatürliche Manifestation eines Familiendramas.

Mehr dazu in unserem Review von DER BABADOOK

The Babadook Bild 1

DÄMONISCH

Bill Paxton spielt in DÄMONISCH einen Vater, der seinen jungen Söhnen erzählt, dass er fortan auf der heiligen Mission ist und Dämonen töten muss. Nur dass diese „Dämonen“ aussehen wie Menschen. Jahre später erscheint einer der Söhne (Matthew McConaughey) auf einer Polizeiwache und erzählt seine Geschichte.
DÄMONISCH enthält nicht nur eine ungewöhnliche, ansprechende Geschichte, sondern enthält auch Twists, die es in sich haben. Wer den Film kennt, findet ihn meist gelungen, seltsamerweise wird trotzdem zu selten über ihn gesprochen.

dämonisch

DEAD SNOW

Mit DEAD SNOW erschien Tommy Wirkola auf der Horrorbühne und hat seitdem selten enttäuscht. DEAD SNOW ist ein kleines Budget und eine gewisse Unerfahrenheit, aber auch eine spaßige Unverfrorenheit anzumerken. Da ist es auch nicht schlimm, wenn Wirkola hier und da die Nähe zu TANZ DER TEUFEL und BAD TASTE sucht, denn DEAD SNOW ist der Inbegriff von Funsplatter und untote Nazis gehen ja auch immer.

Dead Snow www.thrillandkill.com

DER VERBOTENE SCHLÜSSEL

DER VERBOTENE SCHLÜSSEL lebt nicht nur von seiner schwülen Southern Gothic – Atmosphäre, sondern auch einer spannenden und wendungsreichen Geschichte.
Kate Hudson soll darin als Krankenschwester in den Sümpfen Louisianas einen gelähmten alten Mann pflegen. Doch bald kommt sie mit Hoodoo-Zauber in Berührung und befürchtet, dass ihr Patient ihr etwas mitteilen möchte.

Mehr dazu in unserem Review von DER VERBOTENE SCHLÜSSEL

der verbotene schlüssel kritik

FINAL DESTINATION

Die wohl markanteste Szene aus allen FINAL DESTINATION – Filmen ist wohl die Massenkarambolage aus Teil 2 und vermutlich macht jeder Horrorfan einen extra weiten Bogen um Holzlaster.
Das Prinzip ist aber ohnehin in allen Filmen ähnlich und nahm logischerweise mit Teil 1 seinen Anfang: eine Gruppe Jugendlicher entkommt dank einer seherischen Gabe einem tödlichen Unfall, nur um dann doch noch vom Sensenmann auf kreative Weise gemeuchelt zu werden.

Mehr dazu in unserem FINAL DESTINATION – Special

Final Destination 1

GET OUT

Nur selten erhält ein Horrorfilm einen Oscar, aber GET OUT ist eine Ausnahme. Man mag das politische Statement des Films für diese Auszeichnung mitverantwortlich machen, aber es lässt sich nicht verleugnen, dass Jordan Peeles Debut ein gelungener Streifen mit ungewöhnlicher Inszenierung ist, der in die Horror-Tropes auch „ganz normalen“ Alltagsrassismus einbaut.

Mehr dazu in unserem Review von GET OUT

get out

HIGH TENSION

Die Zeitenwende weg vom bräsigen 90er-US-Horror hin zum internationalen Terrorkino der 00er Jahre definiert sicher jeder anders, HIGH TENSION zeigt aber u.a. an der Figur des groben und humorfreien Mörders (gespielt von Philippe Nahon), wo der Unterschied zum spaßigen Slasher mit funny Kills liegt.
Alexandre Ajas Bewerbungsfilm für seine spätere Hollywoodkarriere verbindet Spannung und Brutalität (auch wenn der Plottwist nicht jedem gefällt).

Mehr dazu in unserem Review von HIGH TENSION

High-Tension

KIDNAPPED

Das Home Invasion – Subgenre hat nur einen begrenzten Radius und aus dem bricht KIDNAPPED auch nicht aus. Im Gegenteil. Der Film folgt grundsätzlich allen bekannten Regeln, ist dabei aber hart, schnörkelfrei und kompromisslos inszeniert. Der in langen Einzelszenen gefilmte Streifen nimmt auf niemanden Rücksicht, reduziert sich aufs Nötige und gönnt sich trotzdem zwei Schlüsselszenen in Splitscreen parallel zu erzählen.

Mehr dazu in unserem Review von KIDNAPPED

kidnapped home invasion

LIFE

LIFE ist der ALIEN-Film, der uns in diesem Jahrhundert bislang vorenthalten wurde. Auch wenn der Außerirdische “Calvin” im Vergleich zu Gigers Aliens weniger bedrohlich und anfangs sogar knuffig erscheint, hat er es faustdick hinter den Ohren. LIFE ist zudem mir Jake Gyllenhaal, Rebecca Ferguson und Ryan Reynolds anständig besetzt und hat noch eine Überraschung parat.

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life-gyllenhaal

MANDY

Anderer Meinung? Ist akzeptiert. MANDY ist sicher ein Liebe-oder-hass-ihn-Werk, den man vielleicht auch zwei Mal sehen muss, um einzusteigen….sofern man ihn ein zweites Mal sehen will.
Die Heavy Metal – Ästhetik (die sich überraschenderweise gar nicht im Soundtrack spiegelt), die trippige Atmosphäre, die absurde Gewalt und ein Nicholas Cage, der endlich mal Overacting de luxe zeigen kann ohne wie ein Fremdkörper zu wirken, machen MANDY aber zum Erlebnis.

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ALEXANDRE AJAS MANIAC

Point-Of-View-Filme gab es im 21. Jahrhundert durch den Found Footage-Boom viele. Dort aber eben meist durch die Kamera, die Teil des Plots wurde. In MANIAC sehen wir hingegen direkt durch die Augen des Mörders und verlassen diese Perspektive auch nur selten (wodurch Hauptdarsteller Elijah Wood wenig Screentime bekommt).
ALEXANDRE AJA’S MANIAC mag weniger schmutzig und verkommen sein als das Original, auch bringt Wood weniger körperliche Robustheit mit, aufgrund seiner Kameraarbeit und immer noch sehr stattlicher Gewalt, darf man den Film aber zu den besseren Remakes zählen.

Mehr dazu in unserem Review von MANIAC

ALEXANDRE AJAS MANIAC

OCULUS

OCULUS ist nicht Mike Flanagans Debüt, aber der erste Film, mit dem er ein größeres Publikum erreichte. Heute ist Flanagan nicht mehr aus der Horrorwelt wegzudenken. Die Geschichte eines bösen Spiegels ist dabei auf den ersten Blick nicht einmal allzu originell, sie ist – wie die meisten Projekte Flanagans – nur sehr gut inszeniert.

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oculus

PLANET TERROR

Die GRINDHOUSE-Filme der Buddys Quentin Tarantino und Robert Rodriguez sind schon deswegen von Bedeutung, weil aus ihren Fake-Trailern letztlich die Langfilme HOBO WITH A SHOTGUN, MACHETE und THANKSGIVING hervorgingen. Seltsamerweise hat man den Eindruck, dass über PLANET TERROR, Rodriguez‘ Film, weniger gesprochen wird, als ihm zusteht. Denn auch wenn der voller selbstironischer Momente und reflektiertem Humor steckt, ist er doch auch ein ordentlich blutig-ekliger Liebhaber-Schinken mit Starbesetzung.

 

planet terror

SMILE

SMILE war kommerziell ein großer Erfolg, wiederholt war aber auch von unangenehmen Störenfrieden im Kino zu hören, die dem Film (und guten Manieren) offenbar nicht gewachsen waren.
Ja, es ist etwas anderes 20 Jumpscares in einen lieblosen Film zu klatschen oder eine beklemmende Atmosphäre aufzubauen, die unangenehme Parallelen zu psychischen Krankheiten nutzt.

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smile kritik 2022

THE GRUDGE

Lassen wir an dieser Stelle mal offen, ob wir die 2002er japanische Version oder das 2004 folgende US-Remake meinen. Japan-Fans werden korrekterweise darauf verweisen, dass das fernöstliche Original mehr Atmosphäre aufweist, prominenter ist hingegen der amerikanische Film mit Sarah Michelle Gellar.
Der Regisseur ist in beiden Fällen Takashi Shimizu, der neben RINGU/THE RING maßgeblich zum asiatische-Kinder-mit-Haaren-vorm-Gesicht-Trend der Nuller Jahre beitrug und verstörende Bilder direkt aus und in Alpträume transportierte.

 

the grudge 2004

SO FINSTER DIE NACHT

Dies ist mehr als ein Horrorfilm. In SO FINSTER DIE NACHT fließen Coming-of-Age-Drama und Horror so nahtlos ineinander, dass sie untrennbar verbunden sind.
Die Stimmung in Oscars Leben ist dabei so frostig wie der schwedische Winter, der abgelebte Wohnblock oder die Körpertemperatur des „Mädchens“ Ellie, mit dem er sich anfreundet.
Oscar findet in der Freundschaft Hilfe gegen seine Mobber, was die mysteriöse Ellie findet, ist da schon versteckter und lässt dann auch die Frage zurück, wie sich das Schicksal der beiden wohl fortsetzt.
Übrigens: auch die US-Verfilmung LET ME IN kann man gut schauen.

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so finster die nacht

THE LOVED ONES

Regisseur Sean Byrne drehte in 15 Jahren nur zwei Filme: THE LOVED ONES und THE DEVIL’S CANDY.
Wir haben uns hier für den etwas bekannteren THE LOVED ONES entschieden, der Byrnes Debüt war. Beide Filme teilen aber, dass sie ein angestaubtes Horror-Subgenre anpackten und ordentlich würzten. Bei THE DEVIL’S CANDY war es der Bereich Haunted House, in THE LOVED ONES das 2009 angesagte Torture-Thema.
Und das bekommt vor allem Brent zu spüren. Der will nicht mit Lola zum Abschlussball, doch das akzeptiert Lola nicht und lädt Brent zu sich nach Hause ein…

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The Loved Ones

THE OTHERS

Als ich THE OTHERS zum ersten Mal sah, war ich vom an THE SIXTH SENSE erinnernden Plottwist etwas abgeschreckt. Der befindet sich aber auf der anderen Seite der Jahrtausendwende und THE OTHERS hat so oder so unleugbare Vorzüge, gerade weil er die Atmosphäre klassischer Gruselfilme mühelos mit kleinen unheimlichen Sequenzen transportiert.

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the others filmkritik

THE RING

Wie bei THE GRUDGE sollen die Qualitäten des Originals nicht verschwiegen werden, wir sprechen an dieser Stelle aber über die besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts und weder die Qualität noch der Einfluss des US-Remakes mit Naomi Watts sind zu ignorieren.
Das ominöse Videotape ist heute Teil der Popkultur und die Chance, dass sich das entstellte Gesicht aus der Anfangsszene auch bei dir eingebrannt hat, ist real.

the ring anfangsszene

THE SADNESS

Als THE SADNESS erschien, war der Markt voll mit Arthouse und Spukhaus. Die von den CROSSED – Comics inspirierte Härte, die unerwartet aus Taiwan um sich schlug, wäre zu Zeiten der New French Extremity vielleicht weniger aufgefallen, ist aber so oder so beachtlich. Vor allem, wenn man beachtet, dass die infizierten Menschen im Film nicht nur zombieartige Aggression an den Tag legen, sondern auch einen hemmungslosen Sadismus, der sexuelle Gewalt mit einschließt.

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The-Sadness-review

THE WITCH

Robert Eggers hat sich mit THE WITCH, DER LEUCHTTURM und NORTHMAN den Ruf erarbeitet, besonderen Wert auf die Details der Epochen zu legen, in denen seine Filme spielen.
Und so ist THE WITCH nicht nur ein Film über das, was in den Wäldern des kolonialen Neuenglands leben könnte und das Baby einer isolierten Familie stiehlt, sondern auch ein Werk, das Leben, Sprache, Kleidung und Bräuche ernst nimmt.

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the-witch review

TRAIN TO BUSAN

Für einen Zombiefilm ist TRAIN TO BUSAN erstaunlich unblutig, aber was ihm an schieren Gore-Einlagen fehlen mag, macht er durch Tempo, Dramatik und Ideen an einem ungewöhnlichen Schauplatz wett. Spätestens mit TRAIN TO BUSAN verdeutlichte Südkorea noch einmal, dass im 21. Jahrhundert mit ihm als Horror- und Thrillernation zu rechnen ist.

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train to busan

MIDSOMMAR

Selten gab es einen größeren Sprung zwischen dem dunklen, eiskalten Prolog, der mit einem erweiterten Suizid endet, und dem überaus hellen sommerlichen Hauptteil, in dem unsere kleine Gruppe, um die psychisch angeschlagene Dani die Kultur einer ungewöhnlichen schwedischen Gemeinde kennenlernt. MIDSOMMAR ist vielleicht etwas lang und im Director’s Cut definitiv lang, aber dies ist auch einfach ein Film, der Platz und Zeit braucht, um sich zu entfalten. Also nichts für Hektiker und ADHS-Kids.

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midsommar ari aster

EVIL DEAD

Hand aufs Herz, wer hat nicht gezweifelt, als ein TANZ DER TEUFEL – Remake (sparen wir uns die Diskussion, ob das nun doch vielleicht eine Fortsetzung ist) angekündigt wurde? Der überaus blutige Trailer räumte aber die meisten Zweifel aus und als einige Vertreter von Mainstreammedien aus der Pressevorstellung stolperten, war klar, dass Fede Alvarez Debüt ordentlich Arsch tritt.
Ein paar Momente mögen überproduziert wirken, Mias Drogensucht gibt der Geschichte aber eine simple Metaphorik und neben Unmengen Blut sind es vor allem die kleinen Verletzungen, die beim Hinsehen weh tun.

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Evil Dead

HEREDITARY

HEREDITARY ist womöglich der Inbegriff des Elevated Horror und schon der Begriff symbolisiert eine gewisse Überheblichkeit. Dafür kann der Film aber nichts. Wofür er was kann, ist dass ihn die, die den Aufzug verpassten, nicht mögen. HEREDITARY verzichtet auf stupides Haudrauf und wie alle Ari Aster – Filme bindet er inneren, seelischen, familiären und psychischen Horror ein. Vielleicht versteht sich nicht alles in Asters Debüt von selbst, mindestens bleiben Interpretationsspielräume, ganz sicher ist er aber kein Einheitsbrei.

hereditary kopf

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INSIDE

Da ist INSIDE eine andere Nummer. Die Handlung ist klar, die Bildsprache deutlich. Dass er zu den mittlerweile wenigen Filmen gehört, die noch auf der Beschlagnahmtenliste stehen, ist per se kein Qualitätsurteil, aber mindestens Ausdruck der Schonungslosigkeit, die ihn ausmacht. Auch wenn das Regieteam Alexandre Bustillo und Julien Maury mit LIVID noch ein sehenswertes Werk nachlegten, die Klasse von INSIDE erreichten sie nie wieder.
Übrigens: INSIDE mag kein Film für Dichter und Denker sein, dass simple Durchschlagskraft manchmal aber wichtiger ist als crazy Twists, verrät das mehr als überflüssige Remake.

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inside 2007

I SAW THE DEVIL

Der Film hat alles, was ein hochklassiger Thriller braucht. Einen „guten“ Bösewicht, den man leicht hassen kann. Einen „guten“ Guten, den man verstehen kann. Eine nachvollziehbare Geschichte, um Verlust und Rache. Brutalität und starke Einzelszenen (die Messerstecherei im Taxi ist legendär).
I SAW THE DEVIL ist schroff und zuweilen unangenehm, aber er ist auch spannend und unterhaltsam, um ihn erneut sehen zu wollen.

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IDENTITÄT

Ein einsames Motel nahe eines Highways ist schon seit PSYCHO Garant für Schrecken. In einer regnerischen Nacht verschlägt es die unterschiedlichsten Menschen hierhin. Männer, Frauen, Kinder, ein Filmstar, ein Verbrecher…sie haben scheinbar nichts gemeinsam. Doch als im Laufe der Nacht das Sterben beginnt, bemerken sie, dass das nicht stimmt.
Wenn man bedenkt wie klug IDENTITÄT bewährtes Slasher-Feeling mit smartem Storytelling kombiniert, ist er fast schon als unterbewertet zu bezeichnen.

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identität thriller 2003

IRREVERSIBEL

Horror? Nenn es wie du willst, wir sind nicht hier um Spitzfindigkeiten auszutauschen. Wenn der Feuerlöscher den Kopf zertrümmert oder du dazu gezwungen bist, über 10 Minuten zuzusehen, was in der Unterführung geschieht ist das Horror für zwei Leben.
Und da sprechen wir noch nicht mal darüber, dass der Film in langen Einzelszenen, mit nur einer Handvoll Schnitten rückwärts erzählt wird, was bedeutet, dass der friedfertige Anfang fast wie ein chronologisches Happy End wirkt, du als Zuschauer aber weißt, dass hier der Schrecken erst beginnt.

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Irreversible

IT FOLLOWS

IT FOLLOWS erschafft einen einzigartigen Widersacher, der weder Mensch, noch Monster, noch Virus  ist und trotzdem von allem etwas hat. IT FOLLOWS sieht auch aus, als würde er zu den 70ern gehören, aber die verwendeten Handys sprechen eine andere Sprache. Vor allem nutzt IT FOLLOWS aber Stilmittel, die John Carpenter zu HALLOWEEN ebenfalls gebrauchen konnte. So sieht nicht nur die Nachbarschaft wie Haddonfield aus, hier bringt Sex auch den Tod.

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it-follows opening scene

PARANORMAL ACTIVITY

Keine Frage, die Reihe lief zu lange und wurde irgendwann zum Abbild der Probleme, die Found Footage mit sich brachte. PARANORMAL ACTIVITY, also Teil 1, war aber zu seiner Zeit nicht nur anders und ein Low Budget – Film, der zum Blockbuster wurde, sondern lieferte auch eine originelle Sichtweise, indem er die nächtlichen Ereignisse durch eine statische Cam dokumentierte und die Haunted House – Thematik mal ganz anders präsentierte.

paranormal-activity

REC

Bemerkenswerterweise ist REC aus dem gleichen Jahr wie PARANORMAL ACTIVITY, hatte selbst seine Erfolge und Fortsetzungen, wirkt aber eher wie ein Film, den sich eine eingeschworene Gemeinschaft der Horrorfans anschaut, als ein Blockbuster.
Der bekannten Qualität tut das keinen Abbruch. REC verbindet blutige und gruslige Momente, Zombies mit Besessenen und der Schrecken in der Dachwohnung zerrt immer wieder an den Nerven.

Mehr dazu in unserem Review von REC

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SAW

Gemeinsam prägten James Wan und Leigh Whannell die Horrorfilme des 21. Jahrhunderts wie kaum jemand anderes.
Mit SAW gehörten sie mit zur Speerspitze des Torture Porn, verlassen sich aber nicht nur auf stumpfe Gewalteinwirkung, sondern etablieren die ersten smarten Fallen, die zum Aushängeschild der vielen Sequels wurden, einem Killer mit Wiedererkennungswert und gelungenem Twist.
Nicht ganz unerwähnt soll an dieser Stelle der ein Jahr später folgende HOSTEL bleiben, der weniger gewieft vorging, aber mit SAW zusammen die Folterwelle anschob.

Mehr dazu in unserem SAW-Special

saw bärenfalle

SHAUN OF THE DEAD

Dass George A. Romero SHAUN OF THE DEAD abnickte, dürfte für die Macher ein Ritterschlag gewesen sein. Simon Pegg, Nick Frost und Edgar Wright gehen mit dem nötigen Respekt ans Zombiegenre heran, lassen hier und da sogar etwas romero’sche Sozialkritik erahnen und würzen ihre oft langsam erscheinende Zombiekomödie mit schnellen Schnitten und guten Ideen.

Mehr dazu in unserem Review von SHAUN OF THE DEAD

Shaun-of-the-Dead rezension

SINISTER

In einer wissenschaftlichen Auswertung rangiert SINISTER seit Jahren auf den vordersten Plätzen des grusligsten Films ever. Im Detail kann man darüber diskutieren, aber Regisseur Scott Derickson (DER EXORZISMUS VON EMILY ROSE, THE BLACK PHONE) versteht sein Handwerk und mischt hier eine eigentlich bekannte Haunted House – Story mit Schocks und verstörenden Amateuraufnahmen.

Mehr dazu in unserem Review von SINISTER.

Sinister

TALK TO ME

TALK TO ME ist ein gutes Beispiel dafür, dass man das Rad mittlerweile nicht neu erfinden kann, aber auch nicht muss. Die unheimliche Hand, die im Film ein Portal in die Geisterwelt öffnet, gab es in ähnlicher Form (Ouija-Board etc.) oft, aber das Regie-Team würzt das bewährte Gericht anders, setzt auf Figuren, die keine schablonenhaften Barbies sind und nimmt sein Publikum ernst.

Mehr dazu in unserem Review von TALK TO ME.

Talk to me 2022

THE AUTOPSY OF JANE DOE

Zwei Männer und eine Leiche bilden das Gerüst, aus dem THE AUTOPSY OF JANE DOE besteht.
Daraus einen packenden Langfilm zu stricken klingt gar nicht so einfach, doch die Schauspieler Emile Hirsch und Brian Cox, die Stück für Stück hinter das Geheimnis der namenlosen Frau kommen und Horror-Spezialist André Øvredal als Regisseur machen das Kammerspiel zum vielleicht besten Film 2016.

Mehr dazu in unserem Review von THE AUTOPSY OF JANE DOE

the autopsy of jane doe review

THE CABIN IN THE WOODS

THE CABIN IN THE WOODS blieb lange unveröffentlicht. Das ist selten ein gutes Zeichen. Rückblickend lässt sich aber sagen, dass hier alles stimmt…zumindest wenn man nicht nur einmal im Monat einen Horrorfilm einschaltet, sondern die unzähligen Anspielungen und Referenzen des Films zu deuten weiß.
Die oft bemühte Waldhütte wird dabei einmal mehr zum Schauplatz und das ist nicht das einzige Klischee, das hier ganz gezielt eingebaut wurde.

Mehr dazu in unserem Review von THE CABIN IN THE WOODS

cabin in the woods

 

THE DESCENT

Schocks?
Spannung?
Gewalt?
Angst vor Dunkelheit und Enge?
Doppelter Boden?
Starke Frauenfiguren?
THE DESCENT hat alles und macht aus dem Abstieg in die unerforschte Höhle auch einen Abstieg in eine ganz persönliche Hölle.

Mehr dazu in unserem Versus-Review von THE DESCENT

the descent horror für die ohren

One thought on “Die 50 besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts

  1. Schrott

    Anmerkung der Redaktion: Da ist es also, das ultimative Review für 50 Filme, geschrieben und zusammengefasst von einem Neandertaler. Herzlichen Dank!

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