Heute schauen wir mal etwas über den Tellerrand: HAMMER OF THE GODS ist kein Horrorfilm und auch kein Thriller, dafür aber blutiges Wikinger-Spektakel.
Als der König im Sterben liegt, schickt er seinen Sohn Steinar aus, um dessen lange verschollenen Bruder Hakan zu finden, der das Kommando übernehmen soll. Auf der Reise durchs Land der Sachsen muss der junge Krieger viele Abenteuer bestehen und entwickelt sich dabei selbst zum brutalen Krieger.
Ein Blick aufs Cover genügt, um eine gewisse Ähnlichkeit zum TV-Gemetzel SPARTACUS zu orten.
Die Parallelen enden dort aber auch beinahe schon. Natürlich gibt es hier wie dort muskelbepackte Kämpfer aus grauer Vorzeit zu bestaunen, HAMMER OF THE GODS nutzt aber nicht die stilisierte Brutal-Ästhetik, die im alten Rom oder auch in Sparta mit 300 zelebriert wurde. Wo die Römer viel nackte Haut präsentierten, beschränkt sich HAMMER OF THE GODS zudem vor allem auf homo-erotische Anzüglichkeiten.
Optisch ist an dem Film trotzdem nicht viel auszusetzen. Die Kämpfe sind gut choreographiert und die Naturaufnahmen einwandfrei. Das sind dann die die beiden Punkte, die man positiv in Erinnerung behält.
Nicht, dass der Rest des Films besonders schlecht wäre, besonders gut aber auch nicht, und viele Szenen und Figuren sind schlichtweg austauschbar.
Anders gesagt, es fehlt dem Film an Liebe. So schick die Kostüme aussehen, man tut sich schwer damit sie als „echt“ einzustufen.
Übrigens fehlt es dem Film nicht nur an Liebe, sondern auch manchmal an Hass, der wurde allerdings auf Anraten der FSK entfernt. Insgesamt rund 80 Sekunden. Das ist lästig, man muss fairerweise aber erwähnen, dass noch genügend Blutspritzer übrig sind und die Cuts vergleichsweise dezent platziert wurden.
Entfernt, ganz entfernt, erinnert die Suche nach dem Abtrünnigen an eine simple Variante von APOCALYPSE NOW, was aber nicht zwingend als Kompliment zu verstehen ist, weil man im direkten Vergleich (natürlich) ohnehin den Kürzeren zieht.
Die Charaktere sind zu eindimensional und wer einen sichtlichen Reifeprozess unseres Helden erwartet, muss feststellen, dass er anfangs ein guter Kämpfer ist, im Mittelteil ein guter Kämpfer ist und im Finale ein guter Kämpfer ist.
Fazit: Nette Einzelszenen, die in beliebiger Reihenfolge gesehen werden können und Inspirationen für den nächsten UK-Trip bieten. Nicht mehr.