Wir müssen reden: Illegales Streaming – Ich habe ein Recht auf kostenlose Filme!

TO og - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)

Ich bin ein ziemlich tempramentvoller Mensch, es gibt einige Themen, die mich relativ schnell unruhig und hitzig werden lassen. Illegales Streaming ist definitiv eines davon. Das liegt vermutlich einfach daran, dass Filme und Serien eine ganz große Leidenschaft von mir sind und ich die ignorante und selbstgerechte Einstellung vieler Menschen weder verstehen kann, noch verstehen will und am allerwenigsten unkommentiert stehen lassen kann.

Primär in unseren Filmgruppen gibt es zu diesem Thema immer wieder intensive Diskussionen mit Menschen, die wirklich meinen, dass sie ein Recht darauf hätten, Filme zu klauen. Denn nichts anderes ist illegales streamen, es ist schlicht und ergreifend Diebstahl. Die Ausreden sind auch immer wieder die gleichen, denn nur wenige sind so dreist und stehen unverhohlen zu dem, was sie da tun. Meistens kommt das Geld-Argument a la „Netflix, Prime und dann noch teure Filme kaufen oder ins Kino gehen, dass kann doch keiner bezahlen“.

Dass ist dann der Punkt, an dem ich sehr gerne aus der Haut fahre, denn Kohle für Kippen, Alkohol, Party und Pizza haben sie alle komischerweise immer. Netflix und Co. sind Portale, die man sich teilen kann und so ist der Kostenfaktor monatlich geringer, als ne Schachtel Zigaretten, manch einer nutzt es sogar bei Freunden kostenfrei mit. Filme als Medium bekommt man heutzutage hinterher geschmissen, sei es als Neuware zB bei Müller in 3 für 15€ oder 5 für 20€ Aktionen oder aber gebraucht auf Trödelmärkten, bei Shpock, ReBuy, EbayKleinanzeigen oder in FB-Filmgruppen. Es gibt sogar Tauschgruppen. Fakt ist, man kann Filme heute schon für nen knappen Euro schießen, wenn man denn dann will.

Filme Geld

 

 

Kino, ja, das ist mittlerweile ein teurer Spaß, wenn man an normalen Tagen geht, Popcorn, Cola und Eis möchte und lieber in die 3D  statt 2D Versionen geht. Nimmt man den Kino-Tag, den fast jedes größere Kino einmal die Woche anbietet, wählt den 2D statt den 3D Film und setzt sich dann noch in die Loge, bringt sich die eigene Cola mit und isst mal 2 Stunden nichts (kaum zu glauben, aber das geht) kostet ein Kinofilm nur noch 6-7€. Und da selten mehr als 1-2 gute Filme im Monat rauskommen, macht einen das nun wirklich nicht arm. Wem das aber immer noch zu viel ist, der wartet halt auf den Medium-Release und macht was ganz abgefahrenes: Man geht in eine Videothek und leiht ihn sich aus. Jede größere Stadt hat sowas noch, auch wenn Videotheken leider, auch dank der illegalen Streamer, aussterben und immer weniger werden.

prime

 

Es wird immer gejault, dass alles teurer wird, Filme, Kino etc. aber was sind die Gründe dafür? Einer der Mitgründe ist eben genau dieses Verhalten so vieler Menschen. Die Tage saß ich bei meinen Eltern daheim, mein Stiefvater hatte Besuch von seinem Bruder und irgendwie kamen wir auf dieses Thema und er saß grinsend da und sagte, er dürfe ja auf den einschlägigen .to-Seiten streamen, denn er würde ja dafür bezahlen. Auf Nachfrage, wie er das wohl meint, sagte er ganz frech, er würde ja an Unitymedia Geld für sein Internet zahlen und da er die Filme aus dem Internet zieht, dürfe er das auch, weil er ja fürs Internet zahlt. Ich bin bald hinten über geknallt. Dass nicht ein Cent seiner Unitymedia Beiträge an Filmproduzenten etc geht, das wäre ja nicht seine Schuld.

Ich war fasziniert, nicht. Diese Diskussion artete dann auch irgendwann völlig aus. Zum Schluss kam dann ein ebenfalls beliebtes Argument, „ich habe keinen DVD-Spieler“. Aber er hat nen PC und der hat ein Laufwerk und die spielen sowas auch ab. Und ansonsten bekommt man über Kleinanzeigen DVD-Player für nen 10er hinterher geschmissen. Es ist zum heulen…

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Was auch immer wieder gerne als Grund genutzt wird: „Und was ist, wenn mir der Film dann nicht gefällt, dann habe ich Geld für Müll ausgegeben“. Zum einen, sind Filme kein Müll, nur weil du sie scheisse findest und zum anderen besteht tatsächlich die Option, einen Film weiter zu verkaufen. So hilft man sogar noch Menschen, die sich keine neuen Filme leisten können oder wollen. Oder man tauscht.

In meinen Augen gibt es keinen einzigen vertretbaren Grund dafür, Filme illegal zu streamen. Man schadet der gesamten Industrie damit und muss sich dann auch irgendwann nicht mehr wundern, wenn alles immer teurer wird, wir nur noch Sequels, Prequels und Remakes geboten bekommen und dass das Nischenkino aussterben wird. Gerade der Underground-, Indy- und Arthouse-Bereich zB ist auf die Einnahmen so angewiesen. Die wenigen Sparten, die noch kreativ und mutig sind, sind die, die so den meisten Schaden nehmen.
Wer Filme illegal streamt, ist für mich auch kein Filmfan! Ein Fan weiss seine Leidenschaft und all die Arbeit dahinter zu schätzen und supportet das, was er liebt! Und genau aus diesen Gründen bin ich froh, dass wir uns in den Filmgruppen einig sind, dass wir illegale Streamer nicht als Mitglieder haben möchten und reagieren da rigoros.

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Und an die, die sich jetzt angegriffen fühlen: Fühlt euch angegriffen!
Wie würdet ihr es denn finden, wenn euer Chef am Ende des Monats eure Gehälter nicht mehr zahlen kann, weil die Kunden ihre Rechnungen nicht zahlen oder in Massen Waren klauen? Oder er bezahlt euch nicht, weil er der Meinung ist, er hätte ein Recht auf eure Arbeitsleistung ohne Bezahlung. Einfach mal kurz darüber nachdenken, was man da macht oder halt ein Arschloch sein.

 

‚peace out‘

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