III MINUTEN ist ein deutscher Kurzfilm, der entgegen seines Titels eine Laufzeit von kapp zehn Minuten hat und auf unserem kleinen Thrill & Kill-Festival zu sehen war. Der Schauspieler Jens Kipper, den man aus einigen Vorabendserien der öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern oder auch CLUB DER ROTEN BÄNDER kennen kann, hat bei dem Kurzfilm Regie geführt. Als Besetzung gibt es zwei Schauspielerinnen: Ilva Melchior und Alexandra Schalaudek, die ebenfalls in etlichen Vorabendserien, LAMMBOCK und dem CLUB DER ROTEN BÄNDER zu sehen war. Hier sind also offensichtlich Menschen am Werk, denen die Filmproduktion nicht fremd ist, was schon einmal eine gute Voraussetzungen ist.
Die leicht mürrische Sarah Dietsch bekommt auf ihrem Hof, der bereits seit dem 17. Jahrhundert in Familienbesitz ist, unangekündigt Besuch von der Anwältin Bea Wohlberg. Die redegewandte Anwältin möchte Sarah ein unwiderstehliches Angebot machen, welches diese allerdings am liebsten gar nicht hören würde, denn sie kann sich bereits denken worum es geht: Den Hof. Dennoch gibt sie Bea ganz genau 3 Minuten Zeit, nach deren Ablauf es zu einer Handlung mit fatalen Folgen kommt.
III MINUTEN startet mit idyllischen Bildern von Lande: es wird eine Kuh im Stall gezeigt, eine Ziege steht auch im Stall und Sarah ist gerade dabei die Pferde zu versorgen. Obendrein gibt es noch eine Luftaufnahme, die den schönen Hof von oben zeigt. Das alles macht einen soliden Eindruck und lässt darauf schließen, dass die Macher ihr Handwerk verstehen. Wenn dann die beiden Schauspielerinnen in den Dialog kommen, merkt man ebenfalls, dass beide bereits Schauspielerfahrung haben und ihre Rollen überzeugend verkörpern können.
Die Machart des Kurzfilmes erinnert an TATORT oder andere Produktionen, allerdings kann man nicht genau sagen, woran diese Ähnlichkeit liegt. So oder so sieht man III MINUTEN das Herkunftsland an, was die einen positiv, die anderen negativ finden werden.
Obwohl der Kurzfilm eigentlich eine ernste Geschichte erzählt, gibt es ein paar lustig angehauchte Momente, die beinahe schon an Slapstick erinnern; Etwa wenn Bea vergisst sich abzuschnallen und im Auto hängenbleibt oder kurz darauf erst einmal hinfällt. Das ist natürlich albern, passt aber gut zu der Handlung und lockert das Ganze etwas auf.
Der Plot an sich ist nicht besonders originell, aber trotzdem unterhaltsam. Man kann sich recht schnell denken, was in etwa passieren wird, aber langweilig wird es in den zehn Minuten trotzdem nicht.