Buch-Review: FAMILIENMASSAKER von Tim Miller

Cover: Familienmassaker von Tim Miller
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Redaktion: 7.0

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7.5/10 (2)

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Genre: ,
Veröffentlichung: 2013 USA / 2015 Deutschland
Autor: Tim Miller

Heute gibt es mal wieder ein Review für die Lesebegeisterten unter uns: FAMILIENMASSAKER von dem amerikanischen Autor Tim Miller. Das Buch ist in den Staaten bereits 2013 erschienen, zwei Jahre später hat es der Festa-Verlag für den deutschen Markt veröffentlicht. Miller, der Religion und Psychologie studiert hat, hat mittlerweile um die 60 Romane veröffentlicht.

Der Titel klingt vielversprechend und der Autor ist für seine brutale Schreibweise bekannt. Beim Festa-Verlag läuft das Buch in der Festa-Extrem-Reihe, wie auch RITUELLE MENSCHENOPFER und QUÄL DAS FLEISCH. Schauen wir uns den mit 160 Seiten eher kurz geratenen Roman einmal genauer an.

Inhalt von FAMILIENMASSAKER

In der Nähe vom texanischen San Antonio werden schrecklich zugerichtete Leichenteile gefunden. Die Polizistin Julie vermutet, dass hier mehr als ein simpler Mord hinter steckt und beginnt zu recherchieren. Dabei kommt sie dem Mörder Eddie Mason gefährlich nah.

Resümee zu FAMILIENMASSAKER

Der Schreibstil von Tim Miller ist recht simpel gehalten. Hier sind keine verschachtelten Sätze oder kunstvolle Metaphern zu erwarten. Allerdings handelt es sich bei FAMILIENMASSAKER auch um einen Splatter-Roman und nicht um ein literarisch anspruchsvolles Werk. Die Geschichte lässt sich flüssig innerhalb ein paar Stunden lesen und ist vom Sprachstil angenehm. Hier und da sind einige Satzkonstruktionen etwas merkwürdig, das mag aber an der Übersetzung liegen. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen der von Eddie und zum anderen der von Julie. Das gestaltet das Lesen etwas abwechslungsreicher.

Inhaltlich bietet FAMILIENMASSAKER vor allem einiges an Gewalt. Ähnlich wie in einem Splatterfilm liegt auch hier der Fokus auf besonders grausigen und blutigen Handlungen. Die Folterszenen und anderen Gewaltexzesse sind in eine Rahmenhandlung eingebettet, wie sie man sie von einem Standardkrimi erwartet. Nicht weltbewegend oder originell, aber zielführend. Immerhin sieht man sich Splatterfilme auch nicht unbedingt wegen deren tiefgreifenden Handlungen an – Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Die Rahmenhandlung von Millers Roman ist in sich weitgehend schlüssig und bietet die ein oder andere Überraschung.

Die Charaktere sind eher oberflächlich gehalten

Die Charaktere sind nicht besonders ausgefeilt. Aber auf 160 Seiten seine Charaktere ausgiebig zu beschreiben und angemessen auszubauen ist auch schwierig. In Rahmen der groben Charakterisierungen handeln sie jedoch logisch und nachvollziehbar. Es wäre schön von allen ein wenig mehr Hintergrundgeschichte zu erfahren. Was genau war für Eddie Anlass diese Morde zu begehen? Warum führt er sie auf genau diese Art und Weise aus? Auf die Fragen gibt es nur ziemlich oberflächliche Antworten. Ausreichend, um die Geschichte in FAMILIENMASSAKER zu unterbauen, aber zu wenig, um etwas Tiefe zu erreichen. Über seine Gegenspielerin Julie erfährt man noch weniger Details.

FAMILIENMASSAKER von Tim Miller ist genau das, was der Titel verspricht: Eine kurzweilige Geschichte mit viel Gewalt und Blut, verfeinert mit einer Prise Kannibalismus. Literarisch ist es kein Meisterwerk, aber trotzdem sehr unterhaltsam.
Eine kleine Leseprobe gibt es hier.

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