Buch-Review: SEELENTAUSCH von Martin S. Burkhardt

Seelentausch
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Redaktion: 5.5

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5.2/10 (76)

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SEELENTAUSCH ist der Debütroman von Martin S. Burkhardt und während das dort angeschnittene Thema sonst gerne in Bodyswitch-Komödien untergebracht wird, geht der Autor düsterer zu Werke und erzählt die Geschichte des jungen Bauers Peter, der seit kurzem von Visionen geplagt wird, in denen er sich als Wehrmachtsoldat durch Finnland kämpfen muss.

Als er feststellt, dass er dabei die Erlebnisse seines eigenen Großvaters sieht und die gleichen Verletzungen erfährt, versucht Peter zusammen mit seiner Freundin Maren die Geheimnisse seiner eigenen Familie zu ergründen. Dabei müssen die beiden sich nicht nur mit einem Kriegskameraden des Großvaters, sondern auch einer unheimlichen Macht auseinandersetzen, die noch immer in Finnland lauert.

Die Handlung ist teilweise im heutigen Deutschland, teilweise im verschneiten Finnland des Jahres 1943 angesiedelt, wo wir mehr über die Koalition der deutschen und finnischen Soldaten während des 2. Weltkriegs erfahren.

Burkhardt ist Leiter der Akademie Modernes Schreiben und ein eigenes Buch birgt somit auch ein gewisses Risiko für den eigenen Ruf. Hier kann allerdings Entwarnung gegeben werden: Im Gegensatz zu Bestsellerautoren wie beispielsweise John Saul, kann Burkhardt tatsächlich schreiben ohne sich alle 3 Seiten zu wiederholen, wirkt allerdings auch oft zu angestrengt, als wolle er genau diese Fehler vermeiden, wodurch sein Schreibstil stellenweise sehr technisch erscheint und die nötige Lockerheit vermissen lässt.

Die Geschichte ist es in jedem Fall wert erzählt zu werden und es ist dem Autor anzumerken, dass dies sein oberstes Ziel war, dafür bleiben Details zu den Figuren auf der Strecke oder werfen Fragen auf.
Auch nach der letzten Seite kann der Leser den Hauptfiguren kaum mehr Attribute als „gut“ oder „böse“ zuschreiben und wenn eine Rentnerin davon spricht, dass sie „abhängt“, hört sich das eher nach Teenagerin als alter Frau an.

Auch im Erzählrhythmus gerät die Geschichte einige Male aus dem Takt. Will der Leser wissen, dass Maren auf der Fahrt zum großen Showdown Schachlik (mit Pommes) isst? Oder soll jemand glauben, dass Peter, der zum ersten Mal im Leben seine Großmutter trifft, direkt nach dem Hallo ein paar handlungsrelevante Fragen stellt, es aber ansonsten nichts zu sagen gibt?
Ja, wir reden hier über Kleinigkeiten, die aber leicht zu vermeiden gewesen wären.
In jedem Fall hat man das Gefühl, das Martin Burkhardt sein Potential noch nicht ausgeschöpft hat.

Wer über solche Ungereimtheiten hinwegsehen kann, wird mit SEELENTAUSCH aber einen recht kurzweiligen Roman erleben, der ein paar Kriegserzählungen einfliessen lässt und sich ansonsten zwischen dunkler Fantasy und Horror bewegt.

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