Es gab in der Filmgeschichte bereits zahlreiche interessante Kammerspiele. Angefangen bei Klassikern wie DIE 12 GESCHWORENEN, DAS RETTUNGSBOOT und WARTE, BIS ES DUNKEL IST, über wirklich enge Räume der Marke ABWÄRTS und BURIED, der zudem als Ein-Mann-Show daherkam.
Auch und gerade im Zombie-Milieu beschränkt man sich zwangsläufig gerne mal auf eingeschränkte Mobilität, denn wer will schon nach draußen, wenn die Toten umherwandeln?
Wovon handelt STALLED?
Was STALLED abliefert dürfte bisher aber unerreicht sein, spielen doch 95% des Films in einer Toilette, in der sich Hausmeister W.C. (!) gerade befindet, als während einer Weihnachtsparty seiner Firma plötzlich fast jeder der Kollegen zum Zombie wird. W.C. verbarrikadiert sich in einer der Kabinen, doch wie kommt man da wieder raus, wenn der ganze Raum voller untoter Kollegen ist?
Immerhin ist ein Klo in der Nähe
Die Kunst von Kammerspielen besteht stets darin den Zuschauer trotz der immergleichen Location bei Laune zu halten und jeder weiß wie eintönig ein Scheißhaus sein kann. Dennoch gelingt Autor Dan Palmer (der gleichzeitig die Hauptrolle übernahm) und Regisseur Christian James diese Aufgabe vor allem in der ersten Filmhälfte gut, auch dank ganz alltäglicher Utensilien wie einer Leiter oder einem Werkzeugkasten, die nun mal zur Ausrüstung eines Hausmeisters gehören, aber außer Reichweite sind und kreativ in Szene gesetzt werden.
Es finden sich auch andere nützliche Gegenstände ein, wie beispielsweise ein zur Schleuder umfunktionierter BH, der mit Fingerkuppen als Geschoße bestückt wird. Das ist so absurd wie es klingt, aber da STALLED nie Anstalten macht mit Ernsthaftigkeit zu glänzen, geht das in Ordnung.
Ansonsten wartet der Film mit ein paar spaßigen Figuren auf, wie Jeff aus der IT-Abteilung oder Kollegin Heather, die sich ebenfalls im Klo verschanzt hat, für uns Zuschauer aber immer nur eine gesichtslose Stimme aus der Nachbartoilette bleibt.
Wenn in der zweiten Filmhälfte etwas Ruhe einkehrt und sich die Dialoge zwischen W.C. und Heather mehren, bleiben trotz einiger guter Ansätze auch manche Länge nicht aus. Nicht nur werden ein paar altbackene Gags aufgetischt, auf Dauer nervt es auch, dass Heather quasi nur eine sprechende Zeichnung ist, die W.C. selbst auf die Trennwand malte um ihr ein Gesicht zu geben.
STALLED bringt die Zombieapokalypse aufs Stille Örtchen
Den Zombies (die übrigens auch „Zombies“ genannt werden), kommt natürlich auch eine tragende Rolle zu. Auffällig sind dabei weniger Make-up und Maske, die unterdurchschnittlich sind, sondern die albernen weihnachtlichen Kostüme, die einige tragen, sowie die Tatsache, dass eben jeder von ihnen (lebend oder tot) in der gleichen Firma arbeitet, was die eine oder andere Anekdote mit sich bringt.
Wenn es sein muss, bietet STALLED aber auch einfach feinen Fun-Splatter.
Fazit zu STALLED
Man sollte von STALLED keine Wunder erwarten, es handelt sich hier aber um einen insgesamt spaßigen Streifen, der für relativ kleines Geld produziert wurde.
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