Jeder Horrorfan kennt ein paar Filme von Produzent Jason Blum. Seit über einem Jahrzehnt ist es unmöglich Blum und dessen Firma Blumhouse aus dem Weg zu gehen.
Der Ruf ist durchwachsen und wer auf „das harte Zeug“ steht, wird Blum belächeln. Teilweise ist das nachzuvollziehen, denn Werke wie das MARTYRS-Remake, BLACK CHRISTMAS (2019), THE BOY NEXT DOOR, THE GALLOWS, GREEN INFERNO, STEPHANIE und Co, sind im besten Fall eine Anbiederung ans einfältige Mainstreampublikum, im schlechtesten Fall als lieblose Retortenfilme zu bezeichnen, die gesehen werden und vergessen gehen.
Aber Ehre, wem Ehre gebührt: Jason Blum ist nicht nur jemand, der mit kleinen Mitteln professionell aussehende Streifen produziert, in seinen über 150 Produzenten-Credits finden sich auch gelungene Werke.
Die besten Blumhouse-Filme haben wir hier für euch zusammengetragen.
PARANORMAL ACTIVITY
Wir reden hier natürlich nicht über die meist belanglosen Fortsetzungen, sondern Teil 1, der Blums Modus Operandi beschreibt wie kaum ein anderer Film.
Für schmale 15.000$ produziert, spielte PARANORMAL ACTIVITY um die 200 Millionen $ ein.
Das mag nichts daran ändern, dass dies der Film ist, bei dem man Menschen beim Schlafen zusieht, wer sich aber darauf einlassen kann, entdeckt in der kammerspielartigen, minimalistischen Story viel Grusel.
INSIDIOUS
Wie Blum selbst, hat auch James Wan die Lizenz zum Gelddrucken und so machte die Kollaboration der beiden Trendsetter viel Sinn.
Lässt man auch hier den kommerziellen Aspekt außer Auge, ist INSIDIOUS ein Film, der Elemente der Schlafparalyse einbaut, bevor jeder zu wissen glaubte, was es damit auf sich hat.
Das Timing, die Schocks und selbst ein paar Lacher stimmen.
OCULUS
Auch die Zusammenarbeit mit Regisseur Mike Flanagan passt zu Blum.
Zum einen weil Regiedebütant Flanagan sicher für kleines Geld arbeitete und froh war aus seinem Kurz- einen Langfilm zu machen, zum anderen weil er wie kein anderer versteht, Filme für Mainstream zu drehen, ohne sein Publikum wie Idioten dastehen zu lassen.
OCULUS, bei dem es um einen dämonischen Spiegel geht, ist in jedem Fall klasse inszeniert und spielt gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers und verschiedenen Zeitebenen.
UPGRADE
Regisseur Leigh Whannell arbeitete bereits für die INSIDIOUS-Filme für Blumhouse. Hier tritt er endgültig aus dem Schatten James Wans. UPGRADE ist ein harter Scy-Fi-Actioner, bei dem ein Querschnittsgelähmter mit Hilfe eines implantierten Chips zu erstaunlichen Kräften gelangt.
SINISTER
Etwas Found Footage, etwas Spukhaus, Ethan Hawke als Hauptdarsteller, Scott Derrickson als Regisseur und eben Blumhouse sorgen für einen gesunden Mix.
SINISTER hätte leicht zu einem Standard-Haunted House-Schinken verkommen können, aber es scheint, als hätten alle Beteiligten für die Geschichte um einen True Crime – Autor, der mit seiner Familie in ein Mordhaus zieht, einen besonders guten Tag gehabt.
THE BAY
Für jeden Produzenten ist Found Footage ein gutes Stilmittel, möglichst günstig zu produzieren. Aber nicht jeder Film hat die Qualität von THE BAY in dem das Trinkwasser einer Kleinstadt schreckliche Auswirkungen für die Bewohner hat.
Einer der besseren Found Footage – Filme nach 2010.
CREEP
Auch CREEP zählt zu den besseren Found Footage – Filmen der letzten Jahre. Das Setting ist minimalistisch und lebt vom Schauspiel seiner beiden Darsteller (die auch Buch und Regie übernahmen).
Hier soll ein Videofilmer einen todkranken Mann begleiten. Doch der hat einige makabre Geheimnisse.
THE GIFT
THE GIFT ist ein ungewöhnlicher Film. Und das nicht nur für Blumhouse, denn hier wird ein erwachsenes Publikum angesprochen und die Story in aller Ruhe vorgetragen. Auch reden wir nicht über einen actiongeladenen Horrorfilm, sondern einen FSK12-Stalker-Thriller mit smarter Story.
Ungewöhnlich ist auch, dass Joel Edgerton das Buch schrieb, Regie führte und eine der Hauptrollen übernahm (neben Jason Bateman und Rebecca Hall).
Geheimtipp…und bei Blumhouse bleibt selten was geheim.
SPLIT
Mit UNBREAKABLE hatte Blumhouse noch nichts zu tun, dafür aber mit SPLIT und GLASS, also Teil 2 und 3 der Trilogie.
In SPLIT spielt James MacAvoy einen Kidnapper mit dissoziativer Persönlichkeitsstörung. 9 von 23 Persönlichkeiten übernahm er selbst, Wahnsinn ist also garantiert.
GET OUT
Einen Schwarzen als Helden sieht man in Horrorfilmen seltener als man denkt. Hier macht das Ganze doppelt Sinn, denn GET OUT packt ganz alltäglichen Rassismus in einen Horrorfilm.
Welche Ausnahmestellung das in Hollywood hat, zeigt vielleicht auch die Tatsache, dass Regisseur und Autor Jordan Peele als erster Afro-Amerikaner den Oscar für das Drehbuch gewann.
WIR
Auch in Jordan Peeles zweitem Film als Regisseur steht eine schwarze Familie im Mittelpunkt, wobei das im Grunde keine Rolle spielt.
Trotzdem ist Spannung geboten, als Familie Wilson nach einem Tag am Strand nach Hause zurückkehrt und von einer Doppelgänger-Family bedroht wird.
OUIJA: URSPRUNG DES BÖSEN
Den ersten OUIJA-Teil könnt ihr getrost in die Tonne kloppen, der ist genau jene Art Plastikfilm, die Blum seinen schlechten Ruf einbrachte. Das Sequel OUIJA: URSPRUNG DES BÖSEN wurde aber erneut von Mike Flanagan umgesetzt und statt billiger Taschenspielertricks schafft der es vernünftige Figuren und Gruselstimmung auf- und einzubauen.
THE VISIT
M. Night Shyamalan steht natürlich für Twists und den gibt es auch hier.
Doch selbst wenn man darum weiß, macht die Familienzusammenführung von Enkeln und Großeltern Spaß. Da werden Erinnerungen an wangenkneifende Omis und seltsam riechende Großväter wach….nur dass die Lage diesmal ernst ist.
13 SINS
13 SINS ist nicht so gut wie der verwandte CHEAP THRILLS, aber die Geschichte um einen Typen in Geldnot, der immer perversere Aufgaben (für immer mehr Geld) erfüllen soll, kann man auch noch mal sehen.