Auf Facebook machte letzte Woche ein Bild die Runde, das offenbar auf einer Fanconvention aufgenommen wurde.
Die Veranstaltung war die Horrorhound Convention in Cincinnati, die Preisliste gehört zu Alanna Masterson, die viele als Tara in THE WALKING DEAD kennen.
Wer nicht weiß, was mit der Preisliste gemeint ist: Frau Masterson verlangte 50$ für eine Unterschrift, das gleiche für ein Bild mit ihr, 80$ für beides zusammen und immer noch 10$ für ein Meet&Greet.
Sofort machte sich Empörung breit, da half auch der Smiley auf der Preisliste nichts. Sowohl Fans als auch andere (Halb-)Promis äußerten sich aufgebracht.
Verständlich, denn 50$ sind rund 45€ für die mancher „normale“ Fan nicht nur lange schuften muss, sondern auch weil auch größere Namen für weniger Geld ihre drei Kreuze machen. Nun kann man natürlich über Größe diskutieren und Fakt ist, dass THE WALKING DEAD zwar eines der heißesten Eisen in der Horrorlandschaft ist, Tara aber dort auch nicht DIE Hauptfigur ist und sonst kaum berufliche Highlights vorweisen kann.
Andererseits ist es nicht unüblich, dass seit einiger Zeit sogar die Beißer, also Zombies aus TWD auf Conventions zu Gast sind und ebenfalls gegen Geld Autogramme geben. Wenn also schon Statisten Star genug sind, sollte man echte Schauspieler vielleicht besser bezahlen.
Was aber offenbar ein Novum darstellte und für tumultartige Szenen in sozialen Netzen sorgte, waren die 10$ für das Meet & Greet. Man muss dafür zahlen um seinem Star „Hallo“ zu sagen.
Konsequent oder geldgeil?
Irgendwie beides, ich zahle für Autogramme, denn diese Stars geben sie mir nicht kostenlos. Ich zahle für Fotos, denn die schenkt mir auch keiner. Warum soll ich also nicht für ein freundliches „Nice to meet you“ zahlen? Es ist genauso gelogen wie das Lächeln auf dem Foto oder der vorgetäuschte Orgasmus einer Prostituierten, aber bei der gibt es auch nichts umsonst.
Vielleicht ein zu harter Vergleich, den Fan-Conventions haben selten etwas mit Menschenhandel zu tun, wer sich aber sein Autogramm mit dem Satz „Für meinen guten Freund“ unterschreiben lässt, sollte sich trotzdem nicht wundern, wenn der Promi den „Freund“ beim nächsten Treffen nicht wiedererkennt.
Damit das keiner falsch versteht, Conventions sind für viele Leute eine feine Sache, die zwangsläufig mit Kosten verbunden sind, nicht nur für einen selbst. Reisekosten der Gaststars, Hotelkosten, Kosten für Halle und Verpflegung, all das muss mit Eintrittsgeldern oder anderen Einnahmen finanziert werden. Kein Veranstalter lädt Stars aus Nächstenliebe ein, kein Promi reist hunderte oder tausende Kilometer aus Spaß an der Freude. Es steht also außer Frage, DASS jemand für die anwesende Prominenz zahlen muss, die Frage ist nur wieviel.
Ich möchte hier auch nicht Alanna Masterson verteufeln, die entweder schlecht beraten wurde oder sich ihre 15 Minuten Ruhm vergolden lassen wollte. So oder so, ist sie nur ein Beispiel, manch anderer macht es ähnlich.
Es ist das alte Spiel von Angebot und Nachfrage und da wo die Grenze zwischen Fan und Fanatiker verschwimmt, sitzt der Geldbeutel besonders locker und auf der anderen Seite wächst die Versuchung.
Freundlichkeit am zahlenden Kunden sieht trotzdem anders aus und auch wenn man das Privileg hat für eigentlich normale Höflichkeiten Geld zu nehmen, sind es immer noch die Fans, die durch Kinobesuche, DVD-Kauf oder Programmwahl für den Erfolg sorgten.
Von bezahlten Autogrammen kann man halten was man will, aber es sieht nicht so aus, als würde das Beispiel „Meet&Greet“ Schule machen. Das äußerte beispielsweise schon Cptn. Spaulding Sid Haig (HAUS DER 1000 LEICHEN) und glaubt man den Gerüchten, dürfte die nicht vorhandene Schlange vor Alannas Platz auch zum Nachdenken anregen.
Wie seht ihr das? Geht ihr zu Conventions? Zahlt ihr für Autogramme? Falls ja, wo ist eure Schmerzgrenze? Und würdet ihr auch für ein Meet&Greet Geld hinlegen?