Undergrounders: ABSOLUTIO – ERLÖSUNG IM BLUT

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Was macht eigentlich die deutsche Horrorszene? Hin und wieder gewinnt man den Eindruck, dass es dort nur noch um auf sozialen Netzwerken ausgetragene Grabenkämpfe und Selbstbeweihräucherung geht, dabei gibt es aber auch noch junge Filmemacher, die ohne viel Aufsehen und natürlich mit kleinem Geld brutale kleine Filme erstellen.
Einer dieser Filmemacher ist Philip Lilienschwarz, der mit ABSOLUTIO – ERLÖSUNG IM BLUT seine erste Veröffentlichung abliefert.

Story: Jesaja ist ein –nicht mehr ganz – junger Mann, der noch immer bei seiner Mutter lebt. Als die alte Frau stirbt, wendet sich der Sohn seinem Glauben zu und schießt dabei übers Ziel hinaus. Jeden, der er für einen Sünder hält, lädt er zu sich nach Hause in den Folterkeller ein.
Dummerweise ist eines seiner Opfer die Schwester des Gangsters Mark, die alleine deswegen sterben muss, weil sie lesbisch ist. Mark, der sich eigentlich aus allen illegalen Geschäften zurückziehen wollte, macht nun Jagd auf den Killer.

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Was passieren kann, wenn ein Mann zu lange in Muttis Nest wohnen bleibt, kennen wir aus PSYCHO oder in der Realität vom Kannibalen aus Rothenburg. In diese Schubladen lässt sich auch Jesaja einordnen.
Nicht nur weil man als Zuschauer meist dem Mörder über die Schulter schaut, sondern auch wegen ein paar weiteren verwandten Szenen könnte ABSOLUTIO auch ein kleiner Bruder von MANIAC sein.
Einerseits erfahren wir relativ viel von der Psyche des Mörders, der sein Tun und Denken immer wieder aus dem Off erläutert, andererseits werden Gliedmaße abgetrennt, Gedärme entknotet und Augen aus dem Schädel gelöffelt.

Böse formuliert dient die Story drumherum nur dazu den Weg in den Folterkeller zu finden, wo dann die Gorehounds auf ihre Kosten kommen, tatsächlich ist der psychologische Anteil aber fast interessanter. Klar, die Kills sind hart, sie sind kreativ und gemessen am Budget auch durchaus ordentlich in Szene gesetzt, aber kennst du einen, kennst du alle. In die kranke Gedankenwelt eines Mörders abzutauchen, macht mindestens genau so viel Spaß.

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Es fällt auf, dass ABSOLUTIO weitestgehend auf die üblichen Indie-Nasen verzichtet, die sich in nahezu jeder deutschen Low Budget – Produktion tummeln und es schadet dem Film überhaupt nicht. Natürlich ist nicht jeder Schauspieler Leonardo DiCaprio, Meryl Streep oder Jack Nicholson, aber eine gewisse Ernsthaftigkeit bei der Arbeit ist vor allem den Hauptdarstellern anzumerken.
Allerdings hätte man in der Darstellung der Figuren noch das ein oder andere Klischee vermeiden können, denn egal wie Gangsta Mark ist, man kann die Sonnenbrille auch mal nachts absetzen.
Alles in allem muss sich der Film aber hinter ähnlichen Produktionen keineswegs verstecken.

Da der Goreanteil doch recht massiv ist, wird ABSOLUTIO wohl nicht so schnell mit einer FSK – Freigabe gesegnet. Wer das Teil dennoch beziehen will, kann über Maximum Uncut Productions (MUP) die limitierte Hartbox shoppen.

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