Review: 388 ARLETTA AVENUE (2011)

388 Arletta Avenue thrillandkill.com - Thrillandkill (Horrorfilme und Thriller)
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6

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4.8/10 (16)

Darsteller: Nick Stahl, Mia Kirshner, Devon Sawa
Regie: Randall Cole
Drehbuch: Randall Cole
Länge: 84 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 25.01.2013

Wenn einem normalen Paar in einem normalen Haus unter Einsatz von Überwachungskameras seltsame Dinge passieren, wähnt man sich in der Nachbarschaft von PARANORMAL ACTIVITY.
Das ist im Falle von 388 ARLETTA AVENUE einerseits korrekt, andererseits weit daneben.
Korrekt wegen genannter Elemente, falsch weil dieser Film nichts paranormales zeigt und die meisten Aufnahmen vom Übeltäter und nicht von den Opfern stammen.

Was sich wie eine Kleinigkeit anhört, fügt 388 ARLETTA AVENUE doch erhebliche Abweichungen zu. Sicher wir reden hier immer noch über den gerne genutzten Found Footage- Stil, doch wo wir uns bei PARANORMAL ACTIVITY Seite an Seite mit den Protagonisten bewegten, wissen wir diesmal als Zuschauer etwas, das James und Amy nicht wissen, nämlich dass man jeden ihrer Schritte beobachtet.

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Wir erleben jede Szene durch die Augen des Eindringlings bzw. durch seine Kameras und von denen gibt es viele. Einige im Auto, manche an James Arbeitsplatz und in jedem Raum im Haus. Damit nicht genug, hackt sich der Fremde in den Computer, tauscht die Katze aus und entführt sogar Amy.

Da sich dieser Vorfall nach einem Streit ereignet, rechnet James anfangs damit, dass sie sich nur eine Auszeit genommen hat und stürmt aufgeregt das Haus von Freunden. Die denken ihrerseits rasch, dass James etwas mit dem Verschwinden zu tun haben könnte und so dauert es nicht lange, bis Angst und Misstrauen gesponnen werden.

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Für Freunde deutlicher Bilder bietet der Film nur selten sehenswertes, wer aber die Empathie aufbringen kann, mit gewöhnlichen Leuten zu fühlen, denen auf vergleichsweise realistische Weise übel mitgespielt wird, kommt auf seine Kosten. Ein Film wie 388 ARLETTA AVENUE ist Wasser auf die Mühlen von Menschen, die Angst haben eine Payback-Karte zu nutzen oder schon immer ihre Webcam abklebten, um nicht heimlich gefilmt zu werden: Es gibt keine Geheimnisse mehr.

Da passt es vielleicht ganz gut, dass das Drehbuch zwischenzeitlich nicht nur eine falsche Fährte auslegt, sondern James (vermeintlich heimlich) auch Dinge tun lässt, die man von einem Filmhelden nicht erwarten würde. Wir haben eben alle unsere Geheimnisse, die wir normalerweise für uns behalten möchten…hier nicht möglich.

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Für uns Voyeure ist das einerseits aufregend, andererseits ist Alltag nun mal…na ja…alltäglich und wo PARANORMAL ACTIVITY minutenlang schlafende Menschen zeigte, erleben wir diesmal auch nicht immer Hochspannung. Viel Action oder scharfe Wendungen werden mit einer Ausnahme nicht geboten, der Reiz des Films liegt eher in den schleichenden Entwicklungen und Untertönen. Etwa, wenn James selbst Kameras aufstellt und seinen Stalker einfängt.

Das Gesicht des Unbekannten bleibt übrigens wie sein Motiv bis zuletzt im Dunkel und das ist auch nach Aufklärung unbefriedigend. Andererseits hat nie jemand behauptet, dass Menschen, die anderen Menschen nachstellen, sie belästigen, sie anrufen, bei ihnen einbrechen, ihr Leben an sich reißen und es zerstören wollen, nach rationalen Maßstäben handeln.

Dass wir mit Nick Stahl (TERMINATOR 3, SIN CITY) einen gestandenen Hollywood-Mimen als Hauptfigur James antreffen, schadet sicher nicht, wirkliche Nähe baut man aber zu keiner der Charaktere auf. Das ist aber womöglich genau so gewünscht: Wir sind die Spanner, das sind die bespitzelten.

Fazit: Wer auf heimischen und heimlichen Found Footage steht, sollte einen Blick riskieren, wer mit PARANORMAL ACTIVITY schon seinen Kampf hatte, wird hier auch nicht glücklich.

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