Seit UND TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER vor fast 30 Jahren erschien hat sich um das Thema Zeitschleifen-Tage ein eigenes kleines Subgenre gebildet und viele der Filme gehen weit derber zur Sache, als damals Bill Murray.
Nach BLOOD PUNCH, REPEATERS oder HAPPY DEATHDAY greift nun BOSS LEVEL das inzwischen bekannte Szenario auf, würzt es aber mit einem Retro-Videospiel-Flair.
Inhalt:
Roy Pulvers Tag beginnt immer gleich. Ein fremder Eindringling will ihn mit einer Machete zerstückeln und danach wird’s nur noch schlimmer.
Irgendwann im Laufe der nächsten 24 Stunden stirbt er immer wieder. Er wird zerstückelt, erschossen oder gesprengt….und beginnt am nächsten Morgen von vorne.
Erst nach und nach beginnt er zu verstehen, dass seine tote Frau eine Rolle in den rätselhaften Ereignissen hat und er sowohl seinen Sohn, als auch die ganze Welt retten muss.
„Gestern ist Monate her“
Zocker kennen das. Du stirbst im Spiel und wirst wieder an den Anfang eines Levels katapultiert, mit der Chance es besser zu machen. Diese Anspielung findet sich nicht nur in Form einer Spielhalle in BOSS LEVEL wieder, der Film enthält auch so viel Action wie eines jener altmodischen (der Begriff wurde mit der größtmöglichen Liebe geschrieben) Side-Scrolling-Games.
Der Body Count ist entsprechend hoch. Alleine Roy sehen wir dutzende Male sterben und immer nimmt er zahlreiche Bösewichte mit ins Jenseits. Der Oneliner, den Schwertkämpferin Guan-Yin bei jeder Tötung als Running Gag platziert, dürfte sich Fans schnell ins Hirn brennen, denn an ihr scheitert der ehemalige Elitesoldat wieder und wieder.
BOSS LEVEL: der lange Weg zum Endgegner
BOSS LEVEL legt mit einem solchen Tempo los, dass fast absehbar ist, dass er irgendwann kurz durchatmen muss. Dabei stellt man dann als Zuschauer fest, dass der Film mehr Sprinter als Langstreckenläufer ist. Mit anderen Worten: für kürzere Intervalle gibt es Action satt, es folgen aber längere Szenen, die stellenweise stark auf die Bremse treten. Teilweise ergibt das Sinn, denn etwas Story ist schon da, aber die Highlights des Streifens sind natürlich nicht die Dialoge.
Mit Frank Grillo, Naomi Watts und Mel Gibson spielen drei bekannte Namen die Hauptrollen, die rein vom Geburtsjahr alle jenseits der 50 liegen, aber offenbar selbst in einer Zeitschleife leben und den jüngeren Hollywoodmimen sowohl optisch als auch in Actionszenen (die vor allem Grillo meistern muss) in nichts nachstehen.
Fazit:
Wer die Die & Repeat – Thematik satt hat, braucht BOSS LEVEL natürlich nicht sehen. Da der Film zwar mitunter blutig ist, dabei aber stets ein verschmitztes Zwinkern zeigt, wird er auch den ganz ganz Harten nicht zusagen. Vergleicht man ihn mit neueren Actionschinken wie GUNS AKIMBO, hat dieser aufgrund der höheren Feuerrate vielleicht auch die Nasenspitze vorne.
Davon angesehen sorgt BOSS LEVEL aber trotz einiger ruhiger Passagen für viel unbeschwerten Spaß!