Review: DEAD SET (Serie) (2008)

dead set review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 9.0

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8.5/10 (26)

Darsteller: Jaime Winstone, Andy Nyman, Riz Ahmed
Regie: Yann Demange
Drehbuch: Charlie Brooker
Länge: 143 min (Pilot + 4 Folgen)
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 27.09.2012 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Sony Home Entertainment
FSK: ab 18

Bei all dem (berechtigten) Hype, der um die frühen Jahre THE WALKING DEAD betrieben wurde, wundert es, dass wir erst verspätet in den Genuss von DEAD SET kamen, denn die fünfteilige britische Serie behandelt ebenfalls das beliebte Zombie-Thema, entstand aber bereits 2008 und blieb bis jetzt weitestgehend unbekannt.

An der Qualität kann das kaum liegen, denn DEAD SET ist brachial wie eine Rasur mit dem Rasenmäher, allerdings könnten Fernsehsender ein Problem mit der Gewaltdarstellung haben. Während THE WALKING DEAD beileibe nicht harmlos daherkam, aber doch in einer gewissen Hochglanzoptik präsentiert wurde, verspürt man bei DEAD SET den Drang sich zwischen den Episoden mal kurz zu duschen.
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Ohnehin sind die Parallelen weniger stark ausgeprägt als man denken möchte, denn DEAD SET ist nicht nur die Optik betreffend typisch britisch, sondern setzt vor allem auch auf schnelle Zombies nach 28 TAGE SPÄTER-Standard. Das sorgt natürlich in allen Belangen für Tempo, erzeugt zusätzlichen Druck und melancholische Momente oder sentimentale Erinnerungen an normale Zeiten finden sich kaum. Das ist vor allem dadurch zu erklären, dass sich die komplette Handlung innerhalb weniger Tage nach dem Ausbruch zuträgt und die Protagonisten gar nicht zum Verschnaufen oder Organisieren kommen, sondern die meiste Zeit ums nackte Überleben kämpfen müssen.

Wovon handelt DEAD SET?

Der Titel ist indes kein Zufall, sondern hängt damit zusammen, dass sich ein Großteil der Ereignisse am Set einer „Big Brother“-Staffel zuträgt. Dummerchen Pippa wurde gerade aus dem Container gewählt, als die Hölle losbricht. Die Infizierten machen aus der johlenden Menge vor dem Studio ein Blutbad und nur wenigen Crewmitgliedern gelingt es sich zu verschanzen. Die Teilnehmer der Show bekommen von alldem zunächst nichts mit, dürfen sich aber glücklich schätzen, dass die Isolation, die Teil dieses TV-Formats ist, sie vor Schlimmerem bewahrt. Aber natürlich bleiben die Ereignisse hinter dem Zaun nicht ohne Auswirkungen.

Dead-Set serienkritik

Zombies und Big Brother? Das passt!

Zombies und „Big Brother“ unter einen Hut zu bringen, ist ein fantastischer Schachzug. Nicht nur entstehen durch diese Konstellation neue Ideen, sondern auch skurrile, medienkritische Untertöne, wie man sie von einem George A. Romero erwarten würde. Beispielsweise werden die Bewohner in einer Szene durch das bekannte Spiegelglas von einem stumpfsinnigen Zombie beobachtet…viel deutlicher hätten die Macher nicht auf das „Big Brother“-Publikum verweisen können. Trotz dieser Anspielungen haben es sich verschiedene Leute der realen Sendung nicht nehmen lassen, in DEAD SET mitzuspielen. U.a. ist dort die echte Moderatorin Davina McCall zu sehen, die sich anfangs selbst spielt und im Laufe des Geschehens zu einem blutrünstigen Untoten wird.
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Die Show-Teilnehmer sind zwar fiktiv, erinnern aber mächtig an reale Container-Bewohner. Eine Ansammlung an unterschiedlichen Charakteren, die aber gemeinsam haben, dass sie daheim keiner vermisst. Der Prolo, die Dumme, die Schlampe, der Klugscheisser…alles wie bei RTL 2.
Während man in anderen Horrorfilmen immer wieder das unlogische Verhalten der Figuren bemängelt, erscheint die eine oder andere Dummheit bei einem „Big Brother“-Teilnehmer überraschend normal.

Alles wie bei RTL 2, nur besser

Da es auf Dauer wohl doch zu langweilig geworden wäre, ein halbes Dutzend Leute in einem Container zu beobachten, liefert DEAD SET noch weitere Handlungsstränge, die aber miteinander in engem Kontakt stehen.
Einer davon ist die Geschichte von Riq, der seine Freundin, die im Gebäude gefangene Produktionsassistentin Kelly, sucht und damit zeigt, was sich im Rest des Landes ereignet.

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Der andere zeigt Produzent Patrick und Ex-Bewohnerin Pippa, die sich nicht leiden können, aber gemeinsam in einem Büro verbarrikadieren und einigen (ungewöhnlichen) Herausforderungen ausgesetzt sind. Vor allem Patrick ist als Unsympath, der aber stets weiß was zu tun ist, stark. Auch deswegen, weil er kein Blatt vor den Mund nimmt und den Bewohnern das sagt, was man als TV-Zuschauer schon immer mal los werden wollte.

Fazit zu DEAD SET

In der Kürze liegt die Würze und in unter 150 Minuten ist die ganze Serie durch. Das ist einerseits schade, andererseits könnten sich größere Produktionen daran ein Beispiel nehmen.

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