THE LAST JOURNEY, DIE LETZTE REISE DER MENSCHHEIT, LE DERNIER VOYAGE (DE PAUL WR)….je nachdem wohin man schaut oder wen man fragt, finden sich verschiedene Titel für den gleichen Film.
Wir nennen ihn hier mal THE LAST JOURNEY, damit macht man wenig falsch und die Aussage aller Titel ist ähnlich negativ: Es geht mit der Erde zu Ende.
Irgendwo in der Zukunft. Die Menschheit hat ein Problem. Ein riesiger roter Mond, der unserem Planeten eigentlich lange Energie lieferte, steuert plötzlich genau auf die Erde zu. Rettung kann nur noch Paul WR, ein begabter Astronaut, liefern. Doch der ist auf der Flucht…
THE LAST JOURNEY setzt auf Optik und Atmosphäre
Hm…OK….sich aus dem Staub zu machen, während das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel steht, ist nicht die feine Art, zumal man sich damit selbst auch keinen Gefallen tut, aber lückenlose Logik und eine kohärente Story ist nicht die Stärke des Films.
Dafür verfügt er über eine dichte Atmosphäre, die auch durch eine vielseitige musikalische Untermalung aufgebaut wird. Da ist von 80s Pop, über französische Chansons bis zum typischen orchestralen Filmscore alles dabei.
Die im wahrsten Sinne des Wortes endzeitliche Stimmung erinnert indes an
Weiterer Pluspunkt des Films ist eine starke Kameraarbeit bzw. die gesamte Optik, die vom Closeup bis zur Totalen des roten Mondes einen guten Eindruck hinterlässt.
Regisseur Romain Quirot hat mit THE LAST JOURNEY seinen eigenen Kurzfilm von 2015 neu aufgelegt. Anders als oft üblich, hat er dabei aber nicht den Short um Dialogszenen und Charakterzeichnung ergänzt, sondern den recht dialoglastigen Kurzfilm mit Action aufgefüttert.
Das Ergebnis ist auch in technischer Sicht sehenswert, allerdings ist dies kein Blockbuster, sondern ein Independentfilm mit moderatem Budget. Und da es auch kein amerikanischer, sondern ein französischer Streifen ist, setzt man nicht auf Pomp, sondern setzt die Effekte akzentuiert ein.
…nicht so sehr auf Story
Einen großen Namen, der auf beiden Seiten des Atlantiks bekannt ist, hat man sich aber dennoch gegönnt, allerdings hat Jean Reno (LÉON: DER PROFI) eine relativ kleine Rolle als Henri W.R, Pauls Vater, der sich selbst darum bemüht, dass Paul die Reise zum roten Mond antritt.
Wer nicht nur einen Science Fiction – Film sehen, sondern das Wort Science wörtlich nehmen will, ist mit THE LAST JOURNEY bestimmt an der falschen Adresse. Wir bei Thrill & Kill sind keine Astrophysiker, aber man gönnt sich offenbar einige Freiheiten.
Wem es hingegen nur um Unterhaltung geht, erlebt zwar keine Längen (dafür ist der Film mit nicht einmal 85 min schlicht zu kurz), aber neben ansehnlichen Ideen und etwas Sci-Fi-Action auch immer wieder ruhige Momente.
Und so wird sich der eine daran stören, dass THE LAST JOURNEY laut und leise, langsam und schnell, modern und altmodisch ist, der andere wird genau diese Vielfalt schätzen.
Beides ist verständlich und es ist nicht zu verleugnen, dass der Film Stärken, aber auch Schwächen hat.