Was wäre das Horrorgenre ohne die schaurigen Masken, mit deren Hilfe unsere Angst gesteigert wird? Zugegeben, nicht jeder Maskenbildner ist ein Tom Savini, aber nicht jede Maske muss zwangsläufig aufwendig in der Herstellung sein, um uns kalte Schauer über den Rücken zu jagen.
Schließlich schaffte es ein gewisser Herr Voorhees (dem wir bewusst, sowie ähnlich populäre Kumpanen, hier und heute keine weitere Beachtung schenken) mit einer einfachen Hockeymaske und zuvor mit Kartoffelsack über dem Kopf, die Zuschauer gehörig zu ängstigen.
Oft sieht man auch Maskeraden, die zwar für einen Horrorfilm prädestiniert zu sein scheinen, die Wahrheit dann aber mit einfachster Schönheitschirurgie überrascht. Eigentlich Schade…
Heute wird es also nicht um die aufwendig gestalteten Gesichtsmontagen gehen, sondern um die einfachen Masken, die trotz ihrer Schlichtheit Angst und Schrecken verbreiten und uns nicht selten den kurzen Weg vom Sofa zum Bett wie Kilometer erscheinen lassen. (Flutlicht kommt nur im Stadion gut an, erfahrungsgemäß mögen Nachbarn es nicht so gern)
Wir bewerten in diesem Fall nicht die Filme. Wie diese bei uns ankamen, könnt ihr in den verlinkten Reviews im Titel nachlesen.
SMILEY – DAS GRAUEN TRÄGT EIN LÄCHELN
In Michael J. Gallaghers Slasher ist eine urbane Legende von dem Serienmörder Smiley das Thema. Dieser wird über das Internet beschworen und besticht mit einem Kopf, überzogen mit Haut. An sich nicht fürchterlich, wäre da nicht sein Gesicht, das wie sein Name schon verrät, dem eines Smileys gleicht. Die Augen sowie der zu einem Lächeln geschlitzte Mund, wirken aus der sicheren Entfernung des Sofas immer noch gruselig.
CABAL – DIE BRUT DER NACHT
Clive Barker brachte hier nicht nur die monströsen Bewohner Midians auf die Leinwand. Einen gehörigen Schrecken jagte uns auch Dr. Philip K. Decker (gespielt von David Cronenberg) ein. Sein Haupt ziert ein Überzug, der sein Gesicht gänzlich bedeckt, die Augen sind mit Knöpfen versehen, der Mund weicht einem Reißverschluss. Einfach aber effektiv, will man dieses Gesicht real vor sich haben? Ich denke nicht.
DONNIE DARKO
Donnie, ein etwas seltsamer, aber gut behüteter Teenager bekommt Ratschläge von einem Kaninchen namens Frank. Diese metallisch – dämonisch aussehende Hasenmaske ist weder süß noch flauschig, sie ist schlichtweg creepy.
DAS WAISENHAUS
In dem spanischen Mystery – Drama lernen wir Tomás und seine Geschichte kennen. Das Elend kleiner Kinder in Horrorfilmen ist immer tragisch, meist aber wenig gruselig. Der kleine Tomás allerdings, schafft es mit seinem hübsch verzierten Kartoffelsack auf dem Kopf, gehörige Gruselmomente zu erschaffen… nicht immer steckt das Böse hinter einer Maske.
HAPPY DEATHDAY
Christopher B. Landons Horror – Komödie bringt einen Serienmörder auf den Plan, der sein Antlitz hinter einer Babyface – Maskerade versteckt. Es ist eine Maske aus Plastik, auf den ersten Blick wenig schockierend, stellt man sich aber vor, wie ein Mörder mit Babygesicht auf einen lauert, mit Starren unechten Augen, wirkt das schon beängstigend.
GIRLHOUSE – TÖTE WAS DU NICHT KRIEGEN KANNST
Wenn es in Trevor Matthews Film eine Moral gibt, dann ist es jene, dass Mobbing scheiße ist. Der Mörder hier hat diese Erfahrung durchlebt und rächt sich nun mit einer Maske im Gesicht, die einem Frauengesicht ähnelt. Allerdings wirken die langen schwarzen Haare und die wahnsinnigen Augen, hinter den dafür vorgesehenen Löchern, absolut nicht weiblich und noch weniger sympathisch.
THE HILLS RUN RED
Ein Film in dem einer der Hauptakteure von einem Film besessen ist, und wieder ein Mörder mit Babyface – Maske. Nur ist hierbei nichts mehr babyhaft! Neben den versifften Haaren, die aus dem Kopf zu sprießen scheinen, ist der Unterkiefer aufgerissen und die Zähne sitzen auch nicht dort, wo sie normal zu finden sind. Fürchterlich!
THE COLLECTION
Der sadistische Mörder und Sammler (im 2. Teil gespielt von Randall Archer) wirkt mit seiner filzartigen, schwarzen Maske schon todbringend gefährlich, den letzten, blutgefrierenden Schliff verpassen ihm seine tiefschwarzen Augen, die drohend durch die Aussparungen lugen.
Es müssen also nicht immer die teuren Masken sein, die etliche Stunden in der Anfertigung dauern. Weniger ist nicht nur oft mehr, sondern auch authentischer. Das Grauen, welches man nicht sieht, noch dazu hinter einer furchterregenden Maske verborgen wird, erzielt immer eine nicht zu unterschätzende Angst.