Undergrounders: STORIES OF THE DEAD – DIE FARM

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STORIES OF THE DEAD – DIE FARM ist eine Kurzgeschichtensammlung von Thomas Pill, der zuvor zum Beispiel ALICE: THE DARKEST HOUR drehte und in verschiedenen Funktionen im deutschen Amateur-/Indiefilm unterwegs ist.

In STORIES OF THE DEAD – DIE FARM bringt Pill nicht nur gänzlich unterschiedliche Geschichten (dazu gleich mehr), sondern auch zahlreiche frühere Weggefährten unter.
Das reicht von Gesichtern, die man dauernd in Low Budget – Filmen antrifft, die aber niemand namentlich kennt, bis zu Eva Habermann (LEXX) und Ralf Richter (DAS BOOT).

Tritt man ohne Vorwissen an den Film heran, dauert es etwas, bis man überhaupt versteht, dass man eine Anthologie sieht. Zwar existiert eine Rahmenhandlung, die zum Titel passt und in der eine spirituell begabte junge Frau auf einem Friedhof empfangen kann, was die Toten ihr sagen. Bevor wir die kennenlernen, werden wir aber erst mal ins kalte Wasser geworfen.

Los geht es nämlich mit einer typischen Slasher-Story, bei der ein Paar beim Fummeln im Zelt abgeschlachtet wird.
Das nächste Pärchen hat Intelligenz auch nur in der Hose, die rennen nämlich vor dem Maskenkiller weg, verstecken sich 10 Sekunden und haben dann plötzlich Bock zu bumsen. Mehr Unfug und Klischee geht nicht und natürlich nimmt das kein gutes Ende.
stories of the dead (1)
Es folgt eine Zombiestory, die den blutigsten Part des insgesamt gar nicht so gewalttätigen Films ausmacht, bevor wir besagte Seherin kennenlernen und besser verstehen, was Sache ist.

Erwähnenswert sind in der Folge vor allem zwei Geschichten:
die eine ist eine freie Interpretation von Edgar Allen Poes DER RABE, die Licht und Schatten bietet.
Ralf Richter spielt darin die Hauptrolle und macht seine Sache richtig gut. Allerdings muss man zwingend Poes Gedicht kennen, um die Handlung zu verstehen, ansonsten wird man nicht einmal kapieren wer „Lenor“ ist. Zweiter Kritikpunkt ist der menschliche Rabe, dessen Makeup arg albern wirkt.

Während die meisten Stories nur einige Minuten dauern, ist die längste von ihnen etwa 45 lang und wartet mit einem ungewöhnlichen Ansatz auf. Eine Agentur bietet einem Mann an, dessen Tod vorzutäuschen, weil bekanntermaßen über Tote nur Gutes gesagt wird. Doch es kommt anders als erwartet.

Insgesamt durchläuft die Sammlung einige Höhen und Tiefen. Teilweise ist zu erkennen, dass Geld und Mühe investiert wurde, auf der anderen Seite sind narrative Schwächen vorhanden und warum im Segment mit Eva Habermann Lippenbewegung und Ton asynchron sind, bleibt ein Rätsel.

Unterm Strich wirkt STORIES OF THE DEAD – DIE FARM wie ein Film von Fans für Fans.
Damit ist nichts verkehrt, abseits der am Projekt beteiligten wird sich aber nur wenig neues Publikum hinzugewinnen lassen…zumal (in Minuten gerechnet) etwa die Hälfte des Films aus älteren Stories besteht, die hier noch einmal den Weg in die Sammlung fanden.

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