In unregelmäßigen Abständen stellen wir euch statt Filmen auch mal Bücher, Hörbücher oder Hörspiele vor, denn die spannenden und grausamen Geschichten werden nicht nur auf der Leinwand erzählt. Und heute soll es mal wieder Zeit für ein Buch sein: THE PIG MACHINE von dem deutschen Autor C. E. Wild. Nachdem Wild ein paar Bücher bereits im Eigenverlag veröffentlicht hat, hat sein neues Werk den Weg zum REDRUM-Verlag geschafft, der neben FESTA berühmt-berüchtigt für Bücher des extremen Horrors ist. Und eben das ist auch THE PIG MACHINE: Extremer Horror. Wer empfindlich auf sexualisierte Gewalt reagiert, sollte hier lieber Abstand halten, denn diese ist hier – wie in beinahe allen Büchern dieses Genres – eindeutig vorhanden und detailliert beschrieben.
Inhalt von THE PIG MACHINE
Im Darknet machen die grausamen Snuff-Filme der sogenannten #poena die Runde. Inhalt sind Folterungen und Morde an Islamisten, Rechtsextremen oder Menschen mit anderen Lastern. Der Verfassungsschutzmitarbeiter Steven Miller soll sich an die Fersen der Bewegung haften und herausfinden, wer für diese Gräueltaten zuständig ist und ihnen das Handwerk legen. Während seiner Recherche merkt er, dass seine eigene Vergangenheit mit #poena verwoben ist.
Resümee zu THE PIG MACHINE
Wer schon ein paar Bücher aus dem Genre des extremen Horror gelesen hat, wird wissen, dass es diesen oft an einer ausgearbeiteten Rahmengeschichte fehlt. Das ist meist nicht weiter schlimm, immerhin handelt es sich um eine Art Splatterfilm in Buchform, und bei diesen ist die Handlung auch nicht das Wichtigste. Bei THE PIG MACHINE gibt es derweil eine echte Handlung. Das ist eine erfrischende Abwechslung zu Büchern wie GOON oder SEINER GNADE AUSGELIEFERT, die zwar durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, aber doch hauptsächlich Torture Porn sind.
Zugegeben: Die Handlung in THE PIG MACHINE mag nicht die cleverste oder ausgefeilteste sein, aber sie motiviert zum Weiterlesen und macht in sich Sinn. An dieser Stelle noch eine kleine Vorwarnung, dass die Geschichte ein wenig in das Übernatürliche abgleitet. Außerdem wirkt das Ende beinahe ein wenig kitschig, aber das ist eigentlich ein schöner Gegensatz zu den vorherigen Gräueln. Übrigens: Wer Verfechter*in von „Keine Politik in Filmen oder Büchern“, wird mit dem Werk von C. E. Wild wahrscheinlich nicht ganz warm, denn die politische Einstellung des Autors scheint immer mal wieder durch.
Die Geschichte startet direkt mit der Beschreibung der Videos von #poena und macht auf diese Weise deutlich, worauf man sich im weiteren Verlauf einstellen darf. Gute Sache, denn so können Menschen, die nicht direkt von Vergewaltigungen lesen wollen, das Werk zur Seite legen und merken nicht erst nach diversen Kapiteln, dass es das nicht das Richtige für sie ist.
Etwas merkwürdig im Verlauf sind teilweise die Namen, die nicht ganz in die Umgebung passen wollen. Beispielsweise wirkt der Name Steven Miller nicht wie der von jemandem, der beim Verfassungsschutz arbeitet, da er doch sehr englisch wirkt. Nun sind das natürlich Spitzfindigkeiten und stören die Geschichte in keiner Weise.
Alles in allem ist THE PIG MACHINE ein unterhaltsames Buch, das mit einigen wirklich grausamen Szenen aufwartet und es trotzdem schafft, eine sinnvolle Rahmenhandlung zu erzählen.