Review: HIGH LANE (2009)

high lane
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.5

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5.9/10 (38)

Darsteller: Fanny Valette, Johan Libéreau, Raphaël Lenglet
Regie: Abel Ferry
Drehbuch: Johanne Bernard, Louis-Paul Desanges, Ludovic du Clary
Freigabe: ab 16
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 25. Juni 2010 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Koch Media
FSK: ab 18

Wem kommt das bekannt vor?
-Ein Ausflug mit Extremsport,
-mit Freunden in der Wildnis,
-ein Anführer, der beschließt, dass mehr Nervenkitzel notwendig ist,
-eine Frau mit Trauma,
-Konflikte innerhalb der Gruppe,
-ein abgeschnittener Rückweg,
-eine tödliche Bedrohung

Nein, ich rede nicht vom großartigen THE DESCENT, aber der schien Hauptvorbild für HIGH LANE gewesen zu sein. Natürlich wurde nicht alles kopiert und man klettert diesmal nicht in eine Höhle hinab, sondern die Berge des kroatischen Balkans hinauf und somit wird aus der Platzangst Höhenangst, aber dagegen ist nichts zu sagen, da die Bergsteigeszenen nicht nur spannend sind, sondern auch optisch ein Highlight bieten.

Auf dem Cover der DVD ist der Spruch „Wie Cliffhanger – nur realistischer“ zu finden und zunächst kann man das so stehen lassen.

Wir folgen einer fünfköpfigen Gruppe auf ihrer Klettertour. Neben Anführer Fred und dessen Freundin Karine, ist Chloé und ihr Freund Loic sowie ihr Ex-Freund Guilluame dabei. Wie nicht anders zu erwarten, gestaltet sich das Aufeinandertreffen von Freund und Ex-Freund im Laufe des Films als Nebenkriegsschauplatz. Als die fünf feststellen, dass der angestrebte Kletterparcours gesperrt ist, entscheiden sie sich dennoch weiterzugehen und finden bald heraus, dass die Hängebrücke die sie überwinden müssen, alles andere als sicher ist und schließlich hinter ihnen in den Abgrund stürzt. Von dort an geht es leider nur noch bergab.

Wenn THE DESCENT und WRONG TURN sich treffen…

Das Problem beginnt dort, wo die durch Mutter Natur ausgehende Bedrohung durch eine menschliche Gefahr ersetzt wird. Während THE DESCENT mit seinen gut gelungenen, blinden Monstern aufwartet ist es bei  HIGH LANE einmal mehr der degenerierte Hinterwäldler. Natürlich lernen wir auch das siffige Zuhause des Psycho-Hillbillies kennen, inkl. dem üblichen Folterwerkzeug und verwesten Leichenteilen. Das hat man alles schon so oft gesehen, dass man nicht aus Ekel sondern aus Langeweile wegschauen möchte. TEXAS CHAIN SAW MASSACRE, WRONG TURN, THE HILLS HAVE EYES (um nur die bekannteren zu nennen) haben das Thema längst abgenagt und wenig verwertbare Reste überlassen.

Vielleicht hätte die Auseinandersetzung zwischen Loic und Guillaume den Film besser machen können, aber wer mag schon glauben, dass die beiden Typen ihre Eifersüchteleien gerade dann austragen, wenn sie selbst und ihre Angebetete ums nackte Überleben kämpfen. Andere Versuche etwas Neues zu wagen, laufen ebenfalls ins Leere: Warum z.B. sollte man sich mitten im Wald aneinander seilen und vermutlich im nächsten Gebüsch verheddern, wenn es einfacher wäre, einfach dicht zusammen zu bleiben; bei High Lane dient dies dazu die nächste Szene einzuleiten.

Starke erste Hälfte, schwache zweite Hälfte

High Lane heißt im Original VERTIGE und ist ein französischer Film, was mittlerweile für viele Leute zum Qualitätssiegel wurde und ich muss zugeben, dass ich zumindest neugierig werde, wenn ich von französischem Horror höre, alleine weil die Erzählweise oft eine andere ist als in amerikanischen Filmen und nicht jedes bekannte Filmklischee wieder und wieder erfüllt wird. HIGH LANE ist hingegen weitestgehend un-französisch und könnte auch aus den USA kommen.

Fazit: Der Film beginnt stark und hat im ersten Drittel 8 Punkte  verdient, danach kommt kaum noch etwas was neu oder auch nur gut gelungen wäre und ist mir nicht mehr als 3,5 wert, insgesamt gebe ich 5,5 Sterne.

Übrigens: Wenn sich sogar der Trailer fast ausschließlich auf die Kletterszenen beschränkt, sagt das auch einiges aus.

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