Ich muss gestehen, dass es mir schwer fällt die erste THE FOG – Verfilmung völlig neutral zu betrachten, weil dies einer der ersten Horrorfilme war, die ich je gesehen habe und mir als Kind einige schlaflose Nächte bereitet hat.
Als ich viele Jahre später von einem Remake erfuhr, stellte ich mir zwar die Frage, ob dies nötig ist, wollte dem Film aber eine faire Chance geben, zumal John Carpenter, der im Original von 1980 Regie führte, auch 2005 wieder mit an Bord war, wenn auch nur als Produzent.
Worum geht es in den THE FOG-Filmen?
Inhaltlich gleichen sich die beiden Filme weitestgehend.
Die Kleinstadt Antonio Bay bereitet sich auf eine Jubiläumsfeier vor, doch die Gründungsväter, die die Stadt im 19. Jahrhundert erbauten haben ein Schiff mit Leprakranken, die sich in der Nähe niederlassen wollten, geplündert und versenkt.
Genau diese Schiffsbesatzung kehrt nun zurück, um sich sich an den heutigen Bewohnern der Stadt zu rächen…
THE FOG vs. THE FOG: der eine ist ein Klassiker des maritimen Grusels
Im Original erzählt in den ersten Minuten des Films ein alter Mann einigen Kindern am Lagerfeuer diese Begebenheit und große Überraschungen sind in der Folge nicht zu erwarten. Das Remake hält sich mit diesen Hintergründen länger bedeckt, allerdings ist das auch nötig, weil ansonsten wohl noch weniger Spannung aufgekommen wäre. So scheint Elisabeth im Remake eine Verbindung zur Vergangenheit zu besitzen, wohingegen der Elisabeth des Originals (Scream-Queen Jamie Lee Curtis) keine besondere Beachtung zukommt.
…der andere eines der schlechtesten Remakes aller Zeiten
Der 2005er-Version des Films merkt man an, dass er zeitgemäß sein und ein junges Puplikum erreichen soll. Als Hauptdarsteller fungieren hier Tom Welling (SMALLVILLE) und Maggie Grace (LOST). Zum Erscheinungsdatum kannten Teenies die beiden. Heute wohl vor allem Menschen, die damals Teenies waren. Vielleicht zählten auch Jamie Lee Curtis und vor allem Tom Atkins nie zu den allergrößten Stars, genießen inzwischen aber einen gewissen Kultstatus.
Die Special-Effects des Remakes sind oftmals am Computer entstanden, was leider auch zu häufig auffällt. Natürlich sind auch die Effekte des Originals heutzutage nicht mehr ungewöhnlich, waren seinerzeit aber immerhin für den Saturn Award nominiert. Ja, man ahnt, dass vielerorts nicht mehr im Spiel war, als eine Nebelmaschine und eine Taschenlampe, im direkten Vergleich gewinnt (fast erstaunlicherweise) aber auch hier der ältere Film.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Art der Bedrohung, die vom Nebel ausgeht. War 1980 der Nebel gewissermassen nur die Tarnung für die zurückgekehrten Seeleute, die sich mit Haken und Säbeln ihrer Opfer annahmen, so scheint 2005 vom Nebel selbst gefährlich. Beide Filme sind angenehm unblutig, auch wenn im Remake vermehrt auf Optik gesetzt wird, während das Original ab und an der Fantasie des Zuschauers den Rest überlässt.
Mehr als alles andere fehlt es dem Remake an Stimmung. Alleine der ebenfalls von Carpenter komponierte Soundtrack schaffte es 1980 mehr Gänsehaut auszulösen als das gesamte Remake.
Wie ich eingangs erwähnte, wollte ich der Neuverfilmung eine faire Chance geben, bin aber dennoch zu dem Entschluss gekommen, dass dieser Film nur dazu dienen kann, um junge Menschen auf ein wesentlich stärkeres Original hinzuweisen.
John Carpenter soll nach der Veröffentlichung 1980 gesagt haben, dass man einiges hätte besser machen können. Das mag objektiv gesehen stimmen, mit dem Remake ist das jedoch definitiv nicht gelungen und dass Carpenter an diesem Projekt mitarbeitete, kann eigentlich nur auf Geldnot zurückzuführen sein.
The Fog |
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Original | Remake | |
Jahr | 1980 | 2005 |
Regisseur | John Carpenter | Rupert Wainwright |
Länge | ca. 90 min | ca. 100 min |
Budget | ca. 1 Mio $ | ca. 18 Mio $ |
Einspielergebnis (USA) | ca. 21 Mio $ | ca. 46 Mio $ |
FSK | ab 16 | ab 16 |
Bodycount (ohne Besatzung Elisabeth Dane) |
6 | 11 |
Bewertung:
THE FOG (1980) :
9,5 /10
THE FOG (2005) :
3 / 10
Trailer (1980):
Trailer (2005):