Trent Haaga ist Drehbuchautor (CHEAP THRILLS), Schauspieler (TALES OF HALLOWEEN), Produzent (EASTER BUNNY, KILL! KILL!) und Regisseur (CHOP).
Nicht jede seiner Arbeiten ist gelungen, aber mit 68 KILL, bei dem er für Buch und Regie verantwortlich war, macht er viel richtig.
Wovon handelt 68 KILL?
Auf den ersten Blick hat Chip eine tolle Freundin. Liza sieht toll aus und steht auf Sex. Aber sie ist auch Stripperin und Prostituierte und so muss sie Weichei Chip mit anderen teilen. Damit soll es vorbei sein, als Liza von 68.000$ erfährt, die einer ihrer Kunden zuhause lagert. Doch aus dem vermeintlich gewaltfreien Raubzug wird ein blutiges Spektakel, bei dem Chip erst so richtig erfährt, wozu Liza fähig ist.
Liza ist nicht die einzige Frau, der Chip im Laufe dieser ereignisreichen Nacht über den Weg läuft und jede von ihnen macht ihm auf andere Weise das Leben schwer. Was teilweise für männliche Zuschauer recht erträglich scheint (Chip vögelt öfter als James Bond), ist an anderer Stelle weniger angenehm (er steckt auch deutlich mehr Hiebe ein als James Bond).
Ziemlich jede Figur, die im Laufe des Films vorgestellt wird hat Dreck am Stecken und in den besseren Momenten fühlt man sich an die Welt der Coen-Brüder oder eines Quentin Tarantino – ohne Endlosdialoge – erinnert.
68 KILL ist blutiger Exploitation-Spaß
Deren Aufmerksamkeit wird 68 KILL wohl nicht erreichen, denn hier und da hat der Film dann doch ein paar Timingprobleme und ist augenscheinlich auch recht günstig produziert worden. Trotzdem zeigt Trent Haaga, dass er seit seinem eher wirren Erstling CHOP dazugelernt hat.
Mit Matthew Gray Gubler (LIFE AFTER BETH, EXCISION), AnnaLynne McChord (EXCISION) und Alisha Boe (PARANORMAL ACTIVITY 4, TOTE MÄDCHEN LÜGEN NICHT) ist nicht nur ein gutaussehender, sondern auch talentierter Cast am Start. Besondere Beachtung sollte man trotzdem AnnyLynne McChord schenken, die mit der pickligen, fetthaarigen Pauline aus EXCISION nicht mehr viel gemein hat.
Man darf sicher darüber streiten, ob die Story besonders logisch ist und ob des nicht unerheblichen Bodycounts die Polizei früher auf der Matte stehen müsste, aber es ist sicher nicht Anspruch eines gut gelaunten Exploitation-Streifens, über Details zu diskutieren. Auch wenn unter durchgeschnittenen Kehlen und weggeschossenen Köpfen ein Hauch Romantik zu erkennen ist, geht 68 KILL doch mit der groben Kelle zu Werke.
Derbe Kost auf Literaturvorlage
Insofern verwundert es zunächst, dass ein solcher Film auf einer literarischen Vorlage basiert, aber Romanautor Bryan Smith ist ebenfalls fürs grobe Handwerk bekannt und hat es dennoch geschafft gerade Chip eine merkliche Charakterentwicklung auf den Leib zu schreiben.
Fazit zu 68 KILL
Da kann man(n) einen Geschlechterkampf entdecken, aus dem unser Antiheld gestärkt hervorgeht, man kann aber auch einfach darüber hinwegsehen und anderthalb Stunden lang die frivol-brutale Party genießen.
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