Review: #AMLEBEN (2020)

#amleben rezension
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

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6.2/10 (6)

Darsteller: Ah-In Yoo, Shin-Hye Park, Hyun-Wook Lee
Regie: Il Cho
Drehbuch: Il Cho, Matt Naylor
Länge: 98 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 08. September 2020 (Netflix)
Verleih/ Vertrieb: Netflix
Sonstiges: Im Moment nur in Originalsprache mit deutschen Untertiteln

Was passiert eigentlich, wenn man einem jugendlichen Stubenhocker das Internet und sein Handy wegnimmt?
Dieser Frage geht #AMLEBEN nach und obwohl wir es mit einem waschechten Zombiefilm zu tun haben, ist der Hashtag kein Zufall.

Story:
Oh Joon-woo ist allein Zuhause und spielt Online-Games, als im Hinterhof des Apartmentkomplexes die Welt untergeht. Plötzlich fallen Menschen andere Menschen an und beißen sie zu Tode.
Schnell verbarrikadiert der Teenager die Tür und setzt keinen Fuß mehr vor diese.
Anfangs ändert sich wenig für ihn. Nahrung, Wasser, Strom, Fernsehen und selbst das WWW funktionieren weiterhin, doch nach und nach schwinden diese Annehmlichkeiten der Zivilisation.#amleben review

Vom Stubenhocker zum Stubenhocker

Im Grunde kennt man Filme wie #AMLEBEN. Im echten Leben mussten in den letzten Monaten viele Menschen soziale Isolation ertragen, aber selbst die größten Jammerlappen hatten Telefon, Internet, Netflix und den Pizzaboten.

Im Film bieten sich RAMMBOCK, THE NIGHT EATS THE WORLD und WHAT WE BECOME an. Also keine actiongeladenen Zombie-Shooter, sondern fast schon charakter- und sozialstudienartige Filme mit Menschen in Zombie-Extremsituationen.

Dass Oh Joon-woo zwar in der Lage ist, sich einen Highscore zu erzocken, aber ansonsten wenig überlebensfähig erscheint, ist sicher kein Einzelfall unter seinesgleichen. Allerdings schafft er es dann doch lange genug am Leben zu bleiben, um mitzuerleben, wie Technik, Wasser und Essen schwinden und die Einsamkeit wächst, während er selbst mit der Situation wächst und sich plötzlich neuen Herausforderungen stellen muss.

Nun werden der Gang zur Nachbarwohnung oder die Kommunikation mit anderen Überlebenden zur lebensnotwendigen Mammutaufgabe.
Während man Oh Joon-woo als altmodischer Zuschauer anfangs belächelt, arbeitet der Film im Laufe der Geschichte heraus, dass unser „Held“ zwar nicht gerade ein Outdoor-/Survival-Experte ist, dafür aber seine eigenen Fähigkeiten besitzt.

#amleben #alive netflix

Schnelle Zombies, relativ wenig Action

Zombies/Infizierte/Untote gibt es aber natürlich auch zu sehen und auch wenn #AMLEBEN ruhiger verläuft, erinnern diese Wesen an die Biester aus TRAIN TO BUSAN. Sie sind schnell zu Fuß, schnell verwandelt und schwarze Adern kündigen einen Befall an. Auch haben beide Filme gemein, dass der Body Count hoch, der Goreanteil aber überschaubar ist.
Vergleichsweise untypisch ist, dass die Zombies in #AMLEBEN etwas Restintelligenz übrig haben und sogar wissen, wie man klettert.#amleben rezension

Da die Einsamkeit der Hauptfigur ein wichtiger Bestandteil ist, wird nicht jeder einen Film zu schätzen wissen, der zwangsläufig Auszüge aus einem zunehmend tristen Alltag zeigt.
Tatsächlich stellen sich aber auch Wiederholungen in Szenen ein, die eigentlich unterhaltsam sein sollen. Ein paar Minuten weniger hätten #AMLEBEN daher nicht geschadet, er bildet damit aber in gewisser Weise den koreanischen Gegenpol zum vor Action überquellenden PENINSULA, der im Oktober erscheint.

Bedenkt man, dass Regisseur / Autor Il Cho zum ersten Mal für einen Langfilm verantwortlich war, geht das Ergebnis völlig in Ordnung, zumal die Geschichte mal spannend, mal komisch und mal nachdenklich ist.

 

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