Review: BLOOD FLOWER (2022)

blood flower review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

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9/10 (1)

Darsteller: Idan Aedan, Bront Palarae, Remy Ishak
Regie: Dain Said
Drehbuch: Ben Omar, Dain SaidNandita, Solomon
Länge: 102 min.
Land:
Genre:
Sonstiges: Hard:Line Festival 2023

Dämonen, böse Geister der Vergangenheit, Exorzisten… man möchte fast sagen, dass man eine Handvoll Horrorfilme aus diesem Subgenre kennt, die wirklich gut sind, während der Rest hinten runter kippt oder maximal lachhaft ist. Braucht es dann noch weitere Filme, in denen dieses Thema durchgekaut wird? Ja, denn manchmal wird man doch noch überrascht.

Darum geht es in BLOOD FLOWER

Iqbal ist besonders, er und seine Mutter Dina können Geister und Dämonen sehen und austreiben. In Ihrer Kultur sind diese Wesen allgegenwertig und  die Frage, ob man daran glaubt, stellt sich nicht. Mutter und Sohn wollen mit ihrer Gabe Gutes tun und reisen von Ort zu Ort um da zu helfen, wo ein Exorzismus gebraucht wird. Iqbal aber ist längst noch nicht so sicher im Umgang mit seinen Kräften, wie seine Mutter, dementsprechend wenig Vertrauen hat er in die Sache. Als die beiden wieder einmal zu einer Familie gerufen werden, deren Kind von einem Dämon besessen ist, passiert das Unglück… Dina wird getötet um Iqbal zu retten. 

Die Familie besteht nun noch aus dem Vater Norman, der kleinen Schwester und Iqbal selbst. Nun heißt es weitermachen, was Iqbal sichtlich schwer fällt, da auch sein Umfeld keine große Hilfe ist. Seine Freunde sind fiese kleine Maden, so zumindest verhalten sie sich. Eine Ausnahme bildet Ah Boy, der eigentlich ein Mädchen ist, von der Außenwelt aber als Junge betrachtet werden soll. Einzig ihre Familie und Iqbals Verwandte kennen die Wahrheit. Warum dies so ist, wird im Verlauf von BLOOD FLOWER fast nebenbei aufgeklärt.

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Iqbals Angst

Der junge Mann hat schon viel gesehen, erlebt und ist gebeutelt von dem Ableben seiner Mutter, dem einzigen Menschen der ihn führen konnte, der diese Gabe mit ihm teilte und ihn verstand. Nun steht er allein da, sieht Dämonen, aber versteinert fast, wenn er etwas tun muss. Iqbal will nicht mehr sehen. Sein Vater, ohnmächtig zu helfen, erfüllt seinem Sohn den Wunsch, seine Gabe ablegen zu dürfen, um endlich normal sein zu können. Der Besuch bei einem Wunderheiler macht es möglich und die Gabe geht auf seinen Vater über, allerdings mit der Option, sie zurückgeben zu können.

Nun wird alles gut… Pustekuchen! Ah Boys Vater will eine seiner Geschäftsreisen antreten und bittet Norman, sich um seine geliebten tropischen Pflanzen zu kümmern. Angekommen im „Greenhouse“ bekommt Norman erklärt, wie er die Pflanzen füttern muss, denn jede dieser ist eine Karnivore oder Insektivore Pflanze, sie fressen ausnahmslos Fleisch. Eine besondere Sorte ist die Amorphophallus titanum, riesengroß und wunderschön, allerdings blüht sie nur aller acht Jahre für 24 Stunden (dies entspricht nicht ganz der Realität, wie hier nachzulesen ist).

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Trotz dem Verbot für die Kinder, das Greenhouse zu betreten, ist es fast logisch dass sich die Kids diesen Ort ansehen wollen und sie sind überwältigt von dieser Art Gewächshaus. Allerdings begehen sie einen folgeschweren Fehler, in dem sie ein Siegel auf einer Tür zerstören und etwas Böses freisetzen. Nach und nach passieren schlimme Dinge und die zahl der Kids reduziert sich schnell.

Coming of Age

Dämonen spielen in BLOOD FLOWER eine Große Rolle und man bekommt einige zu sehen. Dennoch liegt der Tenor auf Iqbals Figur, denn der Junge lernt mit jeder Situation ein wenig mehr über sich und sein Umfeld, auch wenn es oftmals so wirkt, als käme er niemals aus seinem Schneckenhaus, braucht er letztlich nur einen Auslöser, um über sich hinauszuwachsen und an sich und seine Stärke zu glauben.

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Diese Botschaft ist nett verpackt und nicht zu aufdringlich, dennoch erkennt man sie. So spielt BLOOD FLOWER auch mit anderen Themen, die leider immer zu kurz angepackt wurden. Der Horrorfilm hätte mit seiner Story eine gute Mini-Serie füllen können, da einige Charaktere kleine Geschichten besitzen, die angeschnitten, aber nie auserzählt werden. Die Ausnahme bildet hier aber, wie oben erwähnt Ah Boy, am Ende nicht sofort ersichtlich, rückblickend ist da aber ein roter Faden, der sich komplett durch BLOOD FLOWER zieht und mehr Antwort gibt, als man eigentlich möchte.

Überraschend gut gelungen.

Dain Said, der Regisseur hinter BLOOD FLOWER, schaffte hier mit seinem 5. Langfilm, aber 1. Horrorfilm eine solide Leistung in der man neben vielen Horrorszenen auch Botschaften, die manchmal unterschwellig, aber immer da sind, erkennt. Said muss sich nicht hinter indonesischen Kollegen wie Timo Tjahjanto verstecken, an dieser Stelle bleibt zu hoffen, dass der Regisseur im Horrorgenre Blut geleckt hat und weiter macht. BLOOD FLOWER lief auf dem Hard:Line Festival 2023 und bekommt hoffentlich noch eine Chance auf andere Veröffentlichungen.

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