Review: DÄMONEN 1 & 2 (1985/1986)

Dämonen 1985 1986 review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.5

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7/10 (5)

Darsteller: Bobby Rhodes, David Edwin Knight, Nancy Brilli, Coralina Cataldi-Tassoni, Urbano Barberini, Natasha Hovey
Regie: Lamberto Bava
Drehbuch: Dario Argento, Lamberto Bava, Dardano Sacchetti, Franco Ferrini
Länge: Teil 1: 92 min; Teil 2: 88min
Land:
Genre: ,

Normalerweise gilt: ein Film, ein Review.
Im Falle von DÄMONEN 1 und 2 machen wir aber eine Ausnahme.
Das hat folgenden Grund. Weder inhaltlich noch qualitativ sind die beiden weit auseinander, sie wurden innerhalb eines Jahres gedreht und sowohl Regisseur als auch Autorenteam sind identisch.

Da ließe sich also in zwei Reviews viel ähnliches berichten. Dazu kommt, dass man ohnehin leicht durcheinanderkommen kann, denn der eigentliche Teil 1 (von 1985, der in einem Kino spielt), ist in Deutschland Teil 2 und der Film von 1986 (der in einem Hochhaus spielt), ist Teil 1.
Damit hier keiner verrückt wird: wenn wir in diesem Review von Teil 1 reden, ist der Film im Kino gemeint.

Dämonen 1986 review
Grund für diese eigenwillige Namensgebung könnte sein, dass die für die Veröffentlichung verantwortlichen schon damals Probleme vermuteten und tatsächlich ist der 1985 entstandene Film noch immer beschlagnahmt. Allerdings hatte auch der jüngere Streifen ein paar Probleme und kam erst 2013 vom Index.

DÄMONEN oder DÄMONEN 2? Die Unterschiede zwischen den beiden  sind gering

Story:
In DÄMONEN steht eine Kinopremiere eines Horrorfilms an, doch als sich ein Gast an einer Maske schneidet, die auch im Film auftaucht, scheinen sich die gezeigten Ereignisse rasch in die Realität zu mischen und die junge Frau mutiert in kürzester Zeit zu einem wütenden Monster.
Die anderen Lichtspielhausbesucher sind in dem Gebäude gefangen und müssen um ihr Leben kämpfen.

In DÄMONEN 2 wird in einem Hochhaus eine Geburtstagsparty gefeiert. Auch hier läuft ein Horrorfilm und eine der Kreaturen quält sich von der Mattscheibe in die reale Welt, wo sie schnell weitere Menschen befällt.

Dämonen 2

Die beiden Filme sind italienischer Abstammung, spielen in Deutschland und die meisten Protagonisten tragen englische Namen. Heute wirkt das albern, 1985/86 war diese Naivität aber chic und setzt sich anderenorts fort.
Alleine das Kinopublikum ist urkomisch. Ein Zuhälter mit seinen zwei Pferdchen oder ein Blinder (!) mit seiner Frau, die ihn auf dem Nachbarstuhl betrügt, während er den Film „sieht“, lassen vermuten, dass die Autoren viel Spaß hatten.

Zu denen gehörte auch Dario Argento (auch Produzent), dem öfters angedichtet wurde, er habe Regie geführt. Diesen Posten begleitete jedoch Lamberto Bava, Sohn von Mario Bava. Da man auch diverse Schauspieler aus den italienischen Horrorfilmen dieser Zeit wiederentdeckt, darf man getrost vom who-is-who des Italo-Horrors sprechen.
Und dieser ist selten um Logik oder Glaubwürdigkeit bemüht, dafür stehen Stil und (wie hier) Splatter im Vordergrund.

Ja, man kann sehen, warum die Filme bei Jugendschützern schlecht ankamen. Insbesondere die ausgiebig gezeigten Verwandlungen geschehen unter Einsatz von vielen Körpersäften. Menschliche Fingernägel und Zähne werden im Closeup durch dämonische Klauen und Reißzähne ersetzt und in beiden Werken sehen wir, wie ein „echter“ Dämon aus einem Menschen bricht. Es ist nicht auszuschließen, dass bei den Machern vorher TANZ DER TEUFEL lief.

dämonen 1985 kritik
Das hat nicht nur den Charme der 80er, sondern auch heute noch genug Biss, um mitunter eklig zu wirken. Da kann man über dümmliche Figuren und haarsträubende Dialoge ebenso hinwegsehen, wie darüber, dass der Zuhälter aus Teil 1 in Teil 2 als Fitnesscoach wiedererweckt wird.

Die Unterhaltung ist cheesy, doch der Splatter ist echt

Beim Autor dieser Zeilen mag eine gewisse Nostalgie mitschwingen, denn immerhin sah er die Filme in einem viel zu frühen Alter, aber doch sind die beiden Schinken nicht nur guilty pleasures, sondern vermitteln auch im neuen Jahrtausend gute Gruselmomente.
Auch die Film-im-Film-Thematik wird einige Male clever in Szene gesetzt, wenngleich weniger feingeistig als der kurze Zeit später in Spanien abgedrehte IM AUGENBLICK DER ANGST.

Für Freunde handgemachten Splatters sind die DÄMONEN-Filme auf jeden Fall noch immer wertvolle Begleiter. Sie haben aber sie versprühen auch einen lockeren Zeitgeist, der heutzutage kaum noch umsetzbar wäre. Da wird gekokst, im Kino geraucht (Gott bewahre) und der Zuhälter ist ein Schwarzer…an so viel politically incorrectness würden sich Sittenwächter inzwischen wohl mehr stören als an ausgestochenen Augen.

Horrorfans sollten sich indes an den gekürzten Versionen und/oder technisch miserablen Versionen der Filme stören, die seit Jahren im Umlauf sind. Übrigens ist auch der 1991 entstandene DÄMONEN 3 von Umberto Lenzi nur der müde Versuch sich namentlich an die beiden Vorgänger zu hängen.

Fazit:
Man muss sicher eine gewisse Liebe für Filme dieser Machart haben, ist die vorhanden, geben sich die beiden aber kaum etwas. Dies ist -in jeder Hinsicht- cheesiger Italo-Splatter, der neutral gesehen seine Probleme hat, aber Spaß macht.

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