Review: DER HORROR-ALLIGATOR (1980)

der horror-alligator
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

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6.5/10 (2)

Darsteller: Robert Forster, Robin Riker, Michael V. Gazzo
Regie: Lewis Teague
Drehbuch: John Sayles, Frank Ray Perilli
Länge: 90 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 8. Mai 1981 (Kino)
FSK: ab 16

Dass Alligatoren im Abwasserkanal leben ist ein urbaner Mythos, der aber einen wahren Kern hat. Zumindest kurzfristig können die Tiere dort überleben und das Thema ist immerhin groß genug, um einen eigenen Wikipedia-Eintrag zu haben.

Derartige Mythen und Meldungen dürften wohl auch DER HORROR-ALLIGATOR inspiriert haben, der seinerseits vier Jahrzehnte Zeit hatte, um selbst zu weiteren Legenden beizutragen.

Worum geht es in DER HORROR-ALLIGATOR?
Als ein kleiner Alligator als Haustier ausgedient hat, wird das Reptil einfach in der Toilette entsorgt. Das dem Tode geweihte Tier schafft es nicht nur sich von ebenfalls entsorgten Hundekadavern zu ernähren, sondern wächst in den nächsten 12 Jahren auch auf übernatürliche Größe an.

horror-alligator rezension

Wir müssten uns nicht über DER HORROR-ALLIGATOR unterhalten, wenn das Tier nur in den Abwasserkanälen bleiben und sich von Ratten (oder Clowns) ernähren würde. Aber spätestens, als der erste Mensch sein Leben verliert, ruft das die Polizei in Form von Detective David Madison auf den Plan. Der hat bei den Kollegen einen schweren Stand, denn keiner will ihm glauben und er hat in der Vergangenheit einen Partner im Dienst verloren.

Der Cop, der bei der Ausführung seiner Arbeit auf Widerstand stößt, ist natürlich immer gerne genommen und wir alle wissen, dass damals auf Amity Island eine Katastrophe hätte verhindert werden können, wenn man Chief Brody seine Arbeit hätte machen lassen. Oder anders formuliert: ein paar Parallelen zu DER WEISSE HAI sind da.

Vom niedlichen Haustier zu DER HORROR-ALLIGATOR

Andererseits ist das Tier ein anderes, die maritime Kleinstadtkulisse weicht der City, statt den Weiten des Ozeans gibt es beengte Kanäle und die Ernsthaftigkeit der 70er wird zur Lockerheit der 80er.

der horror-alligator review

DER HORROR-ALLIGATOR ist aber gar keine Komödie, weniger trashig als man befürchten mag und auch die Effekte sind passabel gealtert.
Gerade in Momenten, in denen das Krokodil von oben in der Totalen zu sehen ist und durch die Umgebung läuft, erkennt man zwar, dass ganz offensichtlich eine echte Echse in eine Miniaturlandschaft gesetzt wurde, insgesamt gehen die Effekte aber klar.
Das liegt auch daran, dass die Titelfigur doch meist nur kurz oder im Halbdunkel zu sehen ist.

Vom Macher von CUJO und KATZENAUGE

Regisseur Lewis Teague, der auch mit CUJO und KATZENAUGE tierische Darsteller in Szene setzte, liefert auch hier solide Arbeit ab und Robert Forster (MULHOLLAND DRIVE, TWIN PEAKS) bringt als Hauptdarsteller das nötige Charisma mit.

Dass der Film ein paar Zufälle einbaut, die man besser nicht zu genau hinterfragen sollte, sei aus dramaturgischen Gründen verziehen.
So ist das kleine Mädchen, dem der Alligator am Anfang des Films gehört, später als Expertin für diese Tiere aktiv und wird ohne zu wissen, wen sie vor sich hat, zu einer der Hauptfiguren.
Auch, dass der gefräßige Räuber genau auf einer Feier jener der Familie aufschlägt, die das Labor betreibt, aus dem immer wieder Hunde im Abwassersystem entsorgt werden, ist ein enormer Zufall.

Ob man einen Film, der zu einer Zeit entstand, in der zwar einerseits Tierleben noch weniger geachtet wurde als heute, andererseits aber die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Natur regelmäßig thematisiert wurden (u.a. DIE OFFENBARUNG, DIE WIEGE DES BÖSEN) als sozialen Kommentar oder einfach traurige Bestandsaufnahme deuten sollte, bleibt offen.
Es fällt jedoch auf, dass die gezeigten Alligatorenfarmen, Zoohandlungen und Labore mit Tierversuchen kein gutes Licht auf die Menschen werfen.

horror-alligator (1980) kritik

Darüber hinaus ist DER HORROR-ALLIGATOR aber ohnehin eher simple Unterhaltung als schweres Moralkino und wie das in den 80ern war, explodiert jedes Auto beim kleinsten Auffahrunfall.
Langeweile ist also unwahrscheinlich und das gilt auch heute noch, was nicht zuletzt an ein paar Details liegt. So zum Beispiel dem kleinen Running Gag, bei dem immer wieder auf Detective Madisons Glatzenbildung eingegangen wird.

Fazit:
Man darf DER MONSTER-ALLIGATOR getrost als B-Movie bezeichnen und kann trotzdem festhalten, dass zahlreiche A-Filme auf dem Markt sind, für deren Effekte und Story man sich in 40 Jahren mehr schämen muss.
DER MONSTER-ALLIGATOR ist natürlich ein Kind seiner Zeit, aber nachdem ich ihn nach vielen Jahren aktuell zum zweiten Mal sah, war ich erstaunt, wie viel Spaß er noch macht.

Den Film gibt es hier zu sehen.

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