Review: AMERICAN MONSTER (1982)

american monster 1982
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.5

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Darsteller: David Carradine, Michael Moriarty, Candy Clark
Regie: Larry Cohen
Drehbuch: Larry Cohen
Länge: 93 min
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 20, Januar 1983
FSK: ab 16

Wenn man nach langen Jahren Orte der Kindheit besucht, kann man entweder von der Nostalgie überwältigt werden oder feststellen, dass früher doch nicht alles besser war.
AMERICAN MONSTER entstand vor mehr als 40 Jahren, da kann man noch mal einen kritischen Besuch abstatten.

Worum geht es in AMERICAN MONSTER?
In New York regnet es Blut. Eine junge Frau wird beim Sonnenbaden getötet und wortwörtlich über der City verteilt.
Die Detectives Shepard und Powell ermitteln im Fall eines Ritualmordes.
Ein klavierspielender Fluchtwagenfahrer verliert nach einem Überfall das Geld und muss nun seine Gangsterkollegen fürchten.

american monster q the winged serpent

Dass diese drei Geschichten zusammenhängen, liegt nicht auf der Hand. Dass überhaupt eine Verbindung hergestellt werden kann, besitzt Trash-Potential und das liegt vor allem am titelgebenden amerikanischen Monster, einem geflügelten Wesen, das sich im bekannten New Yorker Chrysler Building eingenistet hat.

Darauf muss man erst mal kommen. Ein riesiges Monster flattert durch einen der am dichten besiedelten Orte der Welt und lässt sich im Dachgeschoss eines der bekanntesten Gebäude der Welt nieder, ohne dass es wer bemerkt.
Das mag man auch mit der dünnen Erklärung, dass das Tier schließlich immer aus dem Sonnenlicht kam, schwer erklären.
Aber wer eine Lehrstunde in Realismus braucht, ist hier natürlich komplett falsch.

Das American Monster ist eigentlich ein Azteke

Da klingt die Geschichte um den schmierigen, weinerlichen, nichtsnutzigen Kleingangster Jimmy Quinn schon plausibler. Nur leider ist Jimmy eine furchtbare Person, mit der man rein gar nicht mitleiden will, sondern ihm allenfalls einen raschen Tod wünscht. Allerdings ist die exzentrische Darstellung schauspielerisch gar nicht übel.

Auf der anderen Seite sind da die beiden Cops, gespielt von David Carradine (KILL BILL) und Richard Roundtree (SHAFT), die aber trotz vorhandener Fähigkeiten im Schatten bleiben.

american monster kritik 1982

Denn Hauptdarsteller ist die Titelfigur und diese ist nicht nur irgendein Vogel, sondern ein Gott der Azteken namens Quetzalcoatl. Damit beantwortet sich dann auch die Frage, was der Ritualmord mit all dem zu tun hat.

Das geflügelte Untier bleibt – wie es sich für ein Creature Feature gehört – natürlich erst mal im Verborgenen, was aber auch eine gute Idee ist, denn die Effekte sind heute nicht mehr zu sehen, ohne ein wenig Zahnschmerzen zu bekommen.

Sind die Effekte schlecht gealtert oder steckt Absicht dahinter?

Während ein Film wie DER HORROR-ALLIGATOR, der aus der gleichen Epoche stammt,  vergleichsweise gut durch die Zeit reiste, ist die Stop Motion – Technik in Kombination mit dem ausführlichen Zeigen des Monsters eher etwas, das in einem Schwarz-Weiß-Film der 50er klasse ausgesehen hätte.
Es ist aber nicht auszuschließen, dass AMERICAN MONSTER ganz bewusst klassischer aussieht, als es 1982 möglich gewesen wäre.

american monster review

Nicht nur erinnert die Stop Motion – Machart u.a. an Ray Harryhausens Arbeit an den SINDBAD-Filmen der 50er bis 70er,  auch wenn eine Gruppe Polizisten vom Chrysler Building aus auf das American Monster feuert, während dieses aufgeregt um die Gebäudespitze flattert, ist das natürlich eine umgekehrte Version von KING KONG, als der Riesenaffe im Finale das benachbarte Empire State Building erklomm.

Fazit:
Es spricht nichts dagegen für AMERICAN MONSTER nostalgische Gefühle zu empfinden, auch nicht nach einer Neusichtung. Versucht man sich aber um Objektivität, ist die schauspielerische Leistung zwar besser als erwartet, die Effekte sind aber in die Jahre gekommen und vor allem die Story wirkt wie drei unabhängige Ideen, die man mit etwas Tesaband zusammengeklebt hat.

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