MONSTER HUNTER ist eine weitere Zusammenarbeit des Ehepaars Milla Jovovich und Paul W.S. Anderson, die vor (sie) und hinter (er) der Kamera bereits verschiedene RESIDENT EVIL – Streifen umsetzten. Das gemeinsame Tun scheint also zu harmonieren und da gibt es wenig Grund etwas am Vorgehen zu ändern.
Da Anderson zudem ein notorischer Videospielverfilmer ist (MORTAL KOMBAT, ALIENS VS. PREDATOR und eben RESIDENT EVIL), bietet sich auch Adaption des Capcom-Games MONSTER HUNTER an.
Story:
Als ein Trupp Soldaten in der Wüste unterwegs ist, finden sie nicht nur die Mitglieder einer weiteren Patrouille verbrannt vor, sondern geraten auch in einen Sandsturm. Als sich der Wind legt, müssen sie rasch feststellen, dass sie in einer fremden Dimension gelandet sind, in der riesige und gefährliche Monster leben.
MONSTER HUNTER ist actionreicher Humbug
Was macht man, wenn man seine Kollegen getötet auffindet? Man singt lustige Lieder.
Was tut man, wenn großkalibrige, automatische Waffen nichts (aber auch gar nichts) bringen? Man ballert noch ein paar Mal mit der kleinen Pistole hinterher, statt zu rennen.
Man kann wirklich nicht behaupten, dass MONSTER HUNTER was für Feingeister wäre.
Verhältnismäßigkeit ist hier einfach nicht existent, das zeigt schon das riesige Schwert auf dem Cover, das nicht allzu handlich wirkt.
Und trotzdem sitzt jeder Handgriff. Jeder bewegt sich mit erstaunlicher Eleganz. Ein Kampf um Leben und Tod gleicht einem Tanz.
Ganz offensichtlich waren hier Ästheten am Werk und rein technisch ist MONSTER HUNTER auf hohem Niveau. Die Kamera gleitet durch die karge Landschaft und sorgt für Dynamik, die Monster sind einwandfrei animiert.
Die Frage ist nur, wer das schauen soll. Der Film ist ab 16, das Zielpublikum (zumindest geistig) Jahre jünger. Wer beispielsweise denkt, dass die flotten Sprüche im Trailer nur rausgepickt wurden, liegt falsch. Sämtliche Dialoge bestehen quasi aus kernigen, meist sinnfreien Onelinern, die bei jedem über 14 dröhnende Kopfschmerzen auslösen.
Oft täuscht der gesunde Menschenverstand, aber in diesem Fall konnte MONSTER HUNTER sein 60 Millionen $ – Budget nicht wieder einspielen.
Das ist auch deswegen verständlich, weil man beim Geld ausgeben vergaß, dass die Atmosphäre ähnlich wohnlich erscheint wie die dürre Landschaft, in der der Großteil des Films spielt.
Seelenloses Kino in Perfektion
Andererseits, schaut man sich die meisten RESIDENT EVIL Filme an, wirken die auch nicht, als hätte jemand ein Drehbuch am Set dabei gehabt, dafür aber eine Horde Stuntmen und Effektemacher.
Nun darf man nicht vergessen, dass MONSTER HUNTER nun mal nicht auf einer Literaturvorlage, sondern einem Videospiel basiert, doch auch die können Stimmung und Story transportieren, statt die Sterilität eines OP-Saals mitzubringen.
Dass aus dem anfangs eigentlich typischen Creature Feature immer mehr ein Film in Superheldenoptik wird, darf unter „Geschmackssache“ abgelegt werden. Dass ein Film aber endet, während sich gerade ein epischer Battle anbahnt, ist eine Frechheit (und erhält daher auch keine Spoilerwarnung, sondern nur eine Einschalt-Warnung).
Fazit:
MONSTER HUNTER ist schlicht „drüber“. Weder die Gesetze der Physik, noch die des menschlichen Verhaltens werden beachtet.
Wer jedoch nur wegen des Tempos da ist: Tempo gibt es.