Review: FROZEN GROUND (2013)

frozen ground
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 7.0

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7.3/10 (46)

Darsteller: John Cusack, Nicolas Cage, Vanessa Hudgens
Regie: Scott Walker
Drehbuch: Scott Walker
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 13.12.2013 (DVD+BD Verkauf)
Verleih/ Vertrieb: Universum
FSK: ab 16

Wenn Filme sich selbst das Zertifikat „Auf Tatsachen beruhend“ geben, ist das meist leeres Gerede und heute schreckt diese Floskel wohl mehr Menschen ab, als dass sie neugierig macht. Im Falle von FROZEN GROUND stimmt die Aussage aber und greift den Fall von Robert Hansen auf, einem Serienmörder, der in Alaska 17 Frauen entführt, gefoltert, vergewaltigt und getötet hat.

Hansen ist Bäcker von Beruf, verheiratet und nach außen ein biederer Typ. Doch er besucht auch Prostituierte, entführt sie in seinem kleinen Flugzeug in die Wildnis und macht dort Jagd auf sie.
Als die 17-jährige Cindy ihm in letzter Minute entkommt und sich zur Polizei flüchtet, will man ihr nicht so recht glauben, denn die Beweislage ist dünn und die Zeugin wenig glaubwürdig.
Nur Polizist Halcombe nimmt sich der jungen Frau an und kommt allmählich auf die Spur des Mörders.

frozen ground thriller

FROZEN GROUND wurde nicht gebaut, um zu schockieren, weder durch enorme Gewalt noch durch irre Twists.
Man mag denken, dass gerade das Auslassen der Brutalität, der Person des Mörders schmeichelt, der womöglich mit voyeuristischen Bildern als größerer Widerling hätte präsentiert werden können. Das was wir sehen reicht aber um uns unsere Gedanken zu machen und letztlich ist das Wissen um reale Taten ohnehin grausamer als ein konstruierter Folterkeller.
So erzählt der Film die Geschichte des Mörders, seinem entkommenen Opfer und der Ermittler. Stellt uns die Menschen vor und lässt uns Zeuge sein, ohne uns belehren zu wollen, was gut, wer böse ist.

frozen ground

Zu dieser vergleichsweise sachlichen Herangehensweise passen die ausgewählten Schauspieler.
Auch wenn sich Nicolas Cage womöglich gerne als Actionheld (mit Toupet) sieht und auch John Cusack schon aufregendere Rollen innehatte, haben doch beide gemeinsam, dass sie eben nicht aufregend rüberkommen und die Ausstrahlung eines Finanzbeamten besitzen. Das heißt aber nicht, dass sie keine guten Schauspieler wären, wenn man ihnen die richtigen Rollen zukommen lässt.
Cage als bodenständiger Polizist, Cusack als Normalo mit finsterem Geheimnis, das funktioniert.
Meist sehen wir beide nur getrennt, am stärksten sind sie aber in den gemeinsamen Verhör-Szenen.
Die dritte Hauptrolle, Nutte Cindy, wird von Vanessa Hudgens gespielt, die durch nichts an HIGH SCHOOL MUSICAL -Zeiten erinnert.
Daumen hoch für die Schauspieler. Nachdem Cusack zuletzt in THE FACTORY noch auf der anderen Seite des Gesetzes stand, macht er als Bösewicht alles richtig und gerade Cage, den ich persönlich bereits abgeschrieben hatte, zeigt sich stark.

Der ruhigen Erzählweise steht eine überraschend aktive Kamera gegenüber. Diese Mischung kann leicht in die Hose gehen, in diesem Fall passt aber alles, was umso erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, dass der Neuseeländer Scott Walker (Buch+Regie) bisher nur einen einzigen Kurzfilm in seinem Lebenslauf stehen hatte.

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