Review: GOBLINS – TÖDLICHE BIESTER (2022)

goblins review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 5.0

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7.3/10 (3)

Darsteller: Hannah John-Kamen, Douglas Booth, Colm Meaney
Regie: Jon Wright
Drehbuch: Mark Stay, Jon Wright
Länge: 99 min
Land: ,
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Veröffentlichung: 24. August 2023 (DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: Plaion
FSK: ab 16

Manchmal liest du einen Filmtitel und hast Tausend Assoziationen im Kopf.
Im Falle von GOBLINS – TÖDLICHE BIESTER ist da dieser Geruch von staubigen Videotheken, dessen Besitzer sich für die Werke schämt, die er verleiht; an B-Filme wie LEPRECHAUN, SPOOKIES oder GHOULIES, an schwache handgemachte Effekte, an hanebüchene Storys. Kurz: alles was Spaß macht.
Und tatsächlich ist GOBLINS davon nicht weit weg….

Worum geht es in GOBLINS – TÖDLICHE BIESTER?
Maya und Jamie leben in London. Doch an dem Abend, als sie erfahren, dass Maya schwanger ist, werden sie von einer Bande brutal überfallen.
Nach diesem hässlichen Zwischenfall kommt das Erbe eines Hauses im ländlichen Irland gerade recht, auch wenn eine Nachbarin die beiden darauf hinweist, dass man jeden Abend etwas Leber für die Wesen in den Wäldern bereitstellen solle.
Das nehmen die beiden aber weniger ernst als die weltlichen Probleme, dass ihr Dach undicht ist und alles mögliche repariert werden muss. Leider erweisen sich die herbeigerufenen Handwerker ebenfalls als gewalttätig.

Hannah John-Kamen in goblins tödliche biester

GOBLINS – TÖDLICHE BIESTER wirkt zunächst wie eine jener harten britischen Gewalteruptionen, in deren Zentrum oft Jugendliche stehen. Doch mit dem Umzug zieht auch die Ausrichtung um. Nicht nur geht es von der Großstadt aufs Land, sondern eben auch nach Irland, wo man sich der Anderswelt automatisch näher fühlt.

Zudem wirft man nach der ersten Viertelstunde die Ernsthaftigkeit über Bord. Viele funktionierende Gags bietet GOBLINS zwar nicht, er tut glücklicherweise aber auch nicht so, als müsse er auf seriös machen und zieht sein Vergnügen aus einer grundsätzlichen Leichtigkeit.
Und so vermittelt das gemütliche Häuschen, das direkt an die Wälder grenzt, trotz seiner Löcher im Dach Idylle.

Ausleuchtung from hell

Märchenhaft wirkt aber nicht nur Irlands Natur, sondern auch eine schrecklich schlechte Beleuchtung. Ob Tag, ob Nacht, hier hat jeder mehrere Schatten, die in verschiedene Richtungen zeigen. Es muss dort mehrere Sonnen (und Monde) geben.
Da hilft es auch nicht, dass man versucht mit künstlichen Lens Flares die Stimmung zu unterstreichen.

Das nächste Problem ist, dass der Film Ewigkeiten braucht, bis er nach der anfänglichen Szene erneut Fahrt aufnimmt oder dem Zuschauer auch nur zu verstehen gibt, wohin er denn möchte. Letzteres muss nichts Schlechtes sein, aber bis die titelgebenden Figuren eingreifen, vergeht mehr Zeit, als der Geschichte gut tut.
Bis dahin bekriegt sich das junge Paar vor allem mit seinen Handwerkern.

Colm Meaney in goblins

Auch das wäre nicht schlimm, hätte jeder der Akteure die Qualität eines Colm Meaney (GESETZ DER RACHE), der den Vater der unangenehmen Familienbande spielt, aber zu selten zu sehen ist.
Die Hauptrollen spielen aber ohnehin andere. Maya wird von Hannah John-Kamen (READY PLAYER ONE) verkörpert, Jamie von Douglas Booth (STOLZ & VORURTEIL UND ZOMBIES).

Man kann nicht behaupten, dass einer von ihnen ein schlechter Schauspieler wäre, nur ihr Zusammenspiel harmoniert nicht. Während Booth‘ Auftritt zum komödiantischen Ansatz passt, scheint John-Kamen in der Ernsthaftigkeit der ersten Filmminuten gefangen.

GOBLINS – TÖDLICHE BIESTER wäre früher unter straight-to-video gefallen

goblins tödliche biester rezension

 

Das ist viel Kritik und wenig Lob und doch ist GOBLINS – TÖDLICHE BIESTER ein Streifen, der zumindest subjektiv ein paar richtige Knöpfchen drückt. Denn die Goblins sind nicht nur knuffig (optisch erinnern sie stark an den Kobold aus KATZENAUGE), wenn sie denn erst mal da sind, haben sie auch Spaß an hausgemachtem Splatter.

Fazit: Auch wenn die Ausleuchtung schlechter als alles ist, was man in den letzten 25 Jahren sah und manch andere Schwäche zu verdauen ist, vermittelt GOBLINS ein nostalgisches Videothekenfeeling und hält eindeutig Abstand zu verkopftem Arthouse-Horror.

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