Review: DEADSTREAM (2022)

deadstream review
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.0

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8.7/10 (3)

Darsteller: Joseph Winter, Melanie Stone, Jason K. Wixom
Regie: Joseph Winter, Vanessa Winter
Drehbuch: Joseph Winter, Vanessa Winter
Länge: 83 min
Land:
Genre: , , ,
Veröffentlichung: 24. August 2023 (VOD); 31, August 2023 (DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: Plaion
FSK: ab 16

Die Idee zu DEADSTREAM klingt so ausgewaschen wie eine 25 Jahre alte Hose.
Ein Influencer im Geisterhaus. Dazu im Found Footage– Stil.
Wenn sogar der unsägliche HEILSTÄTTEN schon fünf Jahre alt ist, möchte man meinen, dass es davon nicht mehr braucht.
Doch Halt! DEADSTREAM ist kurzweiliger Grusel, der sich selbst nicht zu ernst nimmt.

Wovon handelt DEADSTREAM?
Shawn gehört zu den extremeren Influencern. Mit gewagten Selbstexperimenten (wie z.B. die Polizei mit Gegenständen bewerfen) im JACKASS-Style erreichte er ein großes Publikum, doch fiel zuletzt durch einen Vorfall in Ungnade.
Um sich zu rehabilitieren, will er eine Nacht in einem Haus verbringen, das schon lange als verflucht gilt und dabei alles live übertragen.

Was DEADSTREAM von ähnlichen Filmen abhebt, ist die Tatsache, dass der sympathisch-unsympathische Shawn allein losgeht, aber stets im Austausch mit seinen Followern ist. Diese haben zwar sowohl unterstützende als auch sarkastische und ungläubige Worte für den Online-Star übrig, erweisen sich im Laufe der Geschichte aber als große Hilfe.

deadstream kritik

Und diese Geschichte lässt es langsam angehen. Zunächst erzählt Shawn uns von der Historie des mittlerweile von Graffiti und Bauschäden durchzogenen Hauses, stellt weitere Kameras auf, zeigt uns einige alte Bilder und macht dann erste beunruhigende Entdeckungen.

Offen gestanden lässt sich nach dem ersten Filmdrittel kaum sagen, ob DEADSTREAM ein weiterer 0815-Wackelcam-Schinken wird oder er mehr zu bieten hat, aber das Dranbleiben lohnt sich.
In dieser Zeit punktet Shawn allenfalls mit einigen Anspielungen auf bekannte Horrorfilme.

Grusel UND Spaß? Ja, das geht

Sind es dann nur lazy Geisterschemen, die durch die Flure wabern und an die Shawn selbst nicht so recht glauben mag, manifestiert sich das Böse des Hauses im weiteren Verlauf in verschiedensten Formen.

Obwohl die Location limitiert ist und außer Shawn und den „Hausbewohnern“ nur wenige Schauspieler auftreten, schafft es DEADSTREAM immer mehr Tempo aufzunehmen, bis er zu einer irrwitzigen Geisterbahnfahrt wird.

deadstream rezension

Dass eine olle Waldhütte manchmal mehr wert ist, als der größte Palast, lehrt uns schon TANZ DER TEUFEL / EVIL DEAD und es ist kein Zufall, dass das DEADSTREAM – Mediabook – Cover an den Splatterklassiker angelehnt ist.
Allzu blutig geht es hier aber nicht zu, weswegen sich als Vergleich eher TANZ DER TEUFEL 2 anbietet. Auch keine schlechte Adresse.

Ein anderer Vergleich ist HOUSE, denn auch DEADSTREAM nimmt Spaß eine große Rolle ein und er fabriziert einen respektlosen Mix aus Slapstick und Spannung inklusive hübscher Monster.
Denen sieht man zwar hier und da an, dass sie aus dem Effektekeller und nicht dem siebten Höllenkreis entspringen, aber dafür sind sie handgemacht.

deadstream horrokomödie 2022

DEADSTREAM will einfach nur Spaß

Man mag auch kritisieren, dass Shawn selbst in kritischen Lagen die Muse findet, die Kommentare der Follower zu lesen, aber dies ist echt nicht der Film für kleinkariertes Gehabe.

Während Shawn im Film nur seine Zuschauer als Unterstützung hat, entstand DEADSTREAM als Familienunternehmen. Der Film stammt nämlich vom Ehepaar Joseph und Vanessa Winter. Diese Konstellation ist an sich schon selten. Zwar sind auch die AMER-Macher Hélène Cattet and Bruno Forzani oder ICH SEH, ICH SEH – Regisseure Veronika Franz und Ulrich Seidl verheiratet, aber die beiden Winters entpuppen sich als wahre Multitalente.
Joseph spielt nicht nur Shawn, sondern teilt sich mit seiner Frau auch Drehbuch, Regie, Produktion, Schnitt, Kamera und Musik.

Es gibt also diverse Gründe, die dafür sprechen DEADSTREAM zu sichten. Der beste ist vermutlich, dass dies ein Streifen ist, der schlicht Spaß macht, über knapp anderthalb Stunden unterhält, auch mal politische Unkorrektheiten einbaut und nie so wirkt als sei er mühsam von Schlipsträgern am Reißbrett, sondern von kreativen Horrornerds mit Humor entworfen worden.

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