Review: THE LAIR (2022)

the lair
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 4.0

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6.5/10 (2)

Darsteller: Charlotte Kirk, Jonathan Howard, Jamie Bamber
Regie: Neil Marshall
Drehbuch: Charlotte Kirk, Neil Marshall
Länge: 93 min
Land: , ,
Genre:
Veröffentlichung: 11. Mai 2023 (VOD); 19. Mai 2023 (DVD+BD)
Verleih/ Vertrieb: LEONINE
FSK: ab 18

Cherchez la femme lautet ein außer Mode gekommenes Sprichwort, wenn man hinter dem Tun eines Mannes eine Frau vermutet. Im Falle von Neil Marshall, der in den Nuller Jahren starke bis großartige Filme wie DOG SOLDIERS und THE DESCENT abgeliefert hatte, war die Schuldige für seinen schwachen letzten Film THE RECKONING für viele schnell ausgemacht.
Seine aktuelle Lebensgefährtin Charlotte Kirk, die die Hauptrolle übernahm, am Buch mitschrieb und als ausführende Produzentin fungierte, schien für den Leistungsabfall verantwortlich.

Wenn dem so ist, sollte THE LAIR ähnlicher Unfug sein, denn die gleichen Aufgaben übernimmt Frau Kirk erneut.
Mal sehen, ob das stimmt…

Worum geht es in THE LAIR?
Kate Sinclair ist Kampfjetpilotin in Afghanistan. Als sie über einem Wüstengebiet abgeschossen wird, kann sie sich unter Beschuss in einen Bunker retten. Doch was sie darin findet, ist noch schlimmer als die Al Quaida – Kämpfer, die es auf sie abgesehen haben. Mit knapper Not kann sich Kate in ein amerikanisches Camp retten, doch die Monster aus dem Bunker sind nun befreit.

THE LAIR greift auf ein ähnliches Setting wie MONSTER HUNTER mit Milla Jovovich zurück: Soldaten, Wüste, Action, Creature Feature und attraktive Hauptdarstellerinnen, die sich in einigen Szenen sogar ähneln.

the lair charlotte kirk milla jovovich

Charlotte Kirk (oben) vs. Milla Jovovich (unten)

milla jovovich monster hunter

Während MONSTER HUNTER aber auf meist übergroße CGI-Monster setzte und über ein Budget von 60 Mio. $ hatte, backt THE LAIR kleinere Brötchen.Im Horrorfilm ist das allerdings auch immer Fluch und Segen. Natürlich ist ein dickerer Geldbeutel gerne gesehen, die Ergebnisse fallen aber auch oft in den Bereich Popcorn-Kino, das auf den Mainstream zugeschnitten wird (wie eben MONSTER HUNTER).
THE LAIR fühlt sich hingegen einen ganzen Ticken härter an, muss sich dafür aber einschränken.

Oberflächlich actionreich…aber achte bitte auf keine Details

Das Bedauernswerte dabei ist, dass die größten Fehler des Films wenig Geld kosten.
So wirken die Soldaten, als hätten sie nie ein Gewehr in der Hand gehalten oder anderweitig eine militärische Ausbildung genossen. Die Augenklappe des Kommandanten sieht bad ass aus, aber auch so unglaubwürdig wie verschiedene pathetische Reden und 80er Oneliner.

Das Creature Design ist ok, die überlangen „Zungen“ trotz Verwandtschaft mit den „Lickern“ aus RESIDENT EVIL sogar recht originell, aber der Bewegungsapparat der Kreaturen wirkt unbeholfen. Etwa so, als hätte man einen Menschen in einen Latexanzug geschossen (was womöglich auch der Fall war).
Dafür trägt die abgeschossene Piloten später ein schickes Lederjäckchen, das nicht nach Militär aussieht. War sie in der Wüste Afghanistans, wo die Soldaten nicht mal kurzfristig ausgeflogen werden können, etwa kurz bei H&M?

the lair kritik

Fairerweise muss man sagen, dass es nicht den groben Schnitzer gibt, aber wir reden hier über zahlreiche Unzulänglichkeiten an allen Ecken und Enden.
Teilweise hätte schon ein kluger Schnitt oder ein Schatten geholfen, um Problemzonen zu kaschieren, aber offensichtlich zeigen sich die Macher zufrieden….oder es war ihnen gleich.

Und diese Gleichgültigkeit zeigt sich in vielen Szenen. Beispielsweise kann man mit großkalibrigen Waffen auf die Monster ballern, ohne dass diese viel Schaden anrichten. An anderer Stelle zeigen Messer und Baseballschläger aber Wirkung.

the lair review

Wenn dir THE RECKONING nicht gefiel, kannst du dir auch THE LAIR sparen

Oder als eines der Wesen auf dem Seziertisch landet, werden die inneren Organe nicht etwa in Behältern verstaut, sondern dem nächsten Herumstehenden in die Hand gedrückt. Das macht keinen Sinn, niemand würde das tun, es ist nicht mal als Ekel-Tool effizient, wird hier aber ohne mit der Wimper zu zucken als Ernst verkauft.

Schaut man den Film nur oberflächlich, fällt das freilich nicht auf und wie schon THE RECKONING blamiert sich das Marshall/Kirk-Gespann zwar, ist dabei aber nicht langweilig.
Das eigentlich Traurige ist aber, dass immer mal wieder Marshalls Talent durchschimmert, THE LAIR aber nichts mehr mit seinen Glanzstücken aus der Vergangenheit gemein hat. Eine Prise THE DESCENT, eine Messerspitze RESIDENT EVIL und ein Glas MONSTER HUNTER machen niemanden glücklich.

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