Review: NOPE (2022)

nope kritik
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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5.3/10 (8)

Darsteller: Daniel Kaluuya, Keke Palmer, Brandon Perea, Steven Yeun
Regie: Jordan Peele
Drehbuch: Jordan Peele
Länge: 125 min
Land: , ,
Genre: ,
Veröffentlichung: 10. November 2022 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Universal
Sonstiges: der Film hat eine FSK-Freigabe ab 12; die FSK 16 bezieht sich auf Bonusmaterial der Disc
FSK: ab 12

Wer einen Film einfach NOPE (etwa: Nö) nennt, statt ihm einen dramatischen Titel zu verpassen, hat ganz offensichtlich viel Selbstvertrauen in der Tasche.
Bei Jordan Peele, dessen Regiekarriere seit GET OUT durchstartete ist davon auszugehen, dass dies der Fall ist und auch, dass ihm Produzenten, die bei anderen Filmemachern genauer hinsehen, inzwischen einige Freiräume lassen.
Raus kommt dabei eben ein Film wie NOPE, der in jedem Fall eigenwillig ist.

Worum geht es in NOPE?
Die Geschwister O.J. und Emerald betreiben im Hinterland Kaliforniens eine Pferderanch. Sie sind stolz darauf, dass sie als einzige Schwarze Familie Filmpferde ausbilden, doch nach dem seltsamen Tod des Vaters und finanziellen Schwierigkeiten hat die Ranch schon bessere Tage gesehen.
Doch die mysteriösen Momente häufen sich, als die beiden eine ungewöhnliche Wolke am Himmel bemerken und immer wieder Elektrogeräte ausfallen.
Zunächst glauben die sie an ein „klassisches“ Ufo und wollen dieses unbedingt fotografieren, doch das gestaltet sich nicht nur schwierig, sondern ist auch lebensbedrohlich.nope peele

Alleine, dass wir nicht eine beliebige Farm/Ranch sehen, sondern das Filmgeschäft involviert ist, zeigt dass Peele kein Interesse am glattesten Weg hatte. Und das gilt auch für das Ding am Himmel, das so noch nicht gezeigt bzw. erklärt wurde.

NOPE ist ein professioneller Film mit vielen Details, aber Defiziten

Handwerklich kann man an NOPE nichts aussetzen. Die Musik, die Effekte und die Kamera erscheinen hochprofessionell, doch während die Story mit Details gespickt ist, ist die eigentliche Rahmenhandlung dürftig.
So erfahren wir beispielsweise von einem aggressiven Schimpansen, der vor laufender Kamera zwei Menschen tötete (und bekommen dies auch als Rückblick gezeigt), doch treibt dieser Exkurs die eigentliche Story höchstens symbolisch an.

Und dies ist die große Schwäche von NOPE, der sich in Feinheiten (die aller Ehren wert sind) verliert, aber als Ganzes dünn daherkommt. Wenn man obendrein noch als Horrorfan an den Film herangeht, stellt man fest, dass trotz eines dramatischen Schlussaktes Spannung nicht oberstes Anliegen war und man als Zuschauer zwar Neugier für jenes Wesen entwickelt, das den Protagonisten zusetzt, aber es kaum als Bedrohung wahrnimmt…obwohl es eine ganze Reihe von Menschen verschwinden lässt.Nope rezension

Auch die Figuren und ihre eigenen Geschichten reißen wenig mit. Zwar ist beispielsweise O.J.‘s Verkörperung eines mürrischen schwarzen Clint Eastwood, dem das titelgebende Nope leicht von den Lippen kommt, gelungen und auch in den Nebenrollen finden sich Ansätze von Charakteren, über die man mehr erfahren möchte, aber auch das ist vor allem schmückendes Beiwerk.

An bekannten Namen mangelt es nicht

Wie man das von Jordan Peele kennt, sind die Hauptfiguren schwarz und mit Daniel Kaluuya übernimmt Peele seinen  Star aus GET OUT. Ergänzt wird der Cast mit Keke Palmer (SCREAM), Steven Yeun (THE WALKING DEAD), Keith David (SIE LEBEN) und Michael Wincott (THE CROW).

Wer Filmfan ist, wird mit NOPE vielleicht nicht glücklich, wer aber auch etwas für Filmhistorie übrighat, bekommt immer wieder Häppchen hingeworfen, die von Interesse sind. Dabei kann man nicht nur Verweise auf andere Filme entdecken, sondern auch etwas über Filmgeschichte dazulernen.

nope review
Individualität ist in einer Zeit des Einheitsbreis hoch zu bewerten. Dass Peele hier kein lebloses Standardprodukt erzeugte, sondern mit Bedacht schmückte, ebenso. Allerdings scheinen mit ihm im wahrsten Sinn des Wortes die Pferde durchgegangen zu sein und die eigentliche Story bleibt erstaunlich blass. Hier wäre mehr machbar gewesen.
In gewisser Weise wirkt NOPE, als hätte Kollege M. Night Shyamalan Regie geführt…nur ohne den obligatorischen Twist.

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