Review: STARRY EYES (2014)

starry eyes cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.5

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8.7/10 (39)

Darsteller: Alex Essoe, Amanda Fuller, Noah Segan
Regie: Kevin Kolsch, Dennis Widmyer
Drehbuch: Kevin Kolsch, Dennis Widmyer
Länge: 96 min
Freigabe: ab 18
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 03. April 2015 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Turbine
Sonstiges: Der Film erscheint wie gewohnt als DVD und Blu Ray in Deutschland. Alternativ gibt es die "Uncut 3-Disc Collector’s Edition" mit Soundtrack-Disc exklusiv in Österreich.

“Hollywood is a place where they’ll pay you a thousand dollars for a kiss and fifty cents for your soul.”
Die Aussage stammt von Marilyn Monroe, ist aber nur eine von vielen kritischen Stimmen zur Traumfabrik.
Filmisch wird das Thema seltener aufgegriffen und wenn doch wie in Lynchs MULHOLLAND DRIVE, bleiben Interpretationsmöglichkeiten.
Obwohl auch STARRY EYES mit ein paar Metaphern arbeitet ist der Film direkter…auch in Sachen Gewalt.

Story: Sarah ist jung, sie sieht gut aus und trotz eines miesen Jobs in einem Diner träumt sie wie viele ihrer Freunde von einer Schauspielkarriere. Als sie bei einem vielversprechenden Casting versagt, lässt sie ihren Frust auf der Damentoilette raus und wird prompt noch einmal zurückgeholt. Ihr winkt die Chance auf die Rolle ihres Lebens, doch sie muss einen hohen Preis zahlen und beginnt sich auf erschreckende Art zu verändern.

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Sarah geht’s nicht gut

 

Die ersten Minuten von STARRY EYES sind wie jeder Low Budget-Film, der je gedreht wurde. Wacklige Kamera, mäßige Bildqualität, „hohler“ Ton, selbst die Schauspieler sehen aus, wie ambitionierte aber talentfreie Indie-Darsteller und man rechnet damit das jede Sekunde jenes belanglose Pianogeklimper einsetzt, das schon manchen Streifen im Billig-Bereich versaute.
Und dann? STARRY EYES bleibt zwar ein Indie-Film und wurde durch Crowdfunding finanziert, die beiden Kreativköpfe Kevin Kolsch und Dennis Widmyer machen aber aus der Not eine Tugend und man hat den Eindruck, dass hier alles wohlüberlegt ist.
Die Musik ist alles andere als Geklimper, sondern ausgezeichnet und verwöhnt mit einem dunklen Synthiescore (ich würde gerne einen weiteren Vergleich mit John Carpenters Musik umgehen, aber genau in diesen Gewässern bewegen wir uns).

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Sarahs (links) Leben vor dem Filmbusiness

 

Die Schauspieler sind zwar relativ unbekannt, füllen aber genau die Rolle, die ihnen das Regieteam zugedacht haben.
Vor allem Hauptdarstellerin Alex Essoe zeigt ein breites Repertoire und beginnt als nervöse Bewerberin, die im Casting steif ihre Sätze aufsagt, aber im Laufe des Films nicht nur äußerlich eine Wandlung mitmacht, die ihr einiges abverlangt haben muss.
Dem Film geht es dabei wie Figur Sarah. Er beginnt langsam. So langsam, dass man sich irgendwann fragt, woher die FSK 18 – Freigabe kommt. Die Frage erübrigt sich aber eindeutig mit der brutalen zweiten Filmhälfte.
STARRY EYES ist definitiv ein Horrorfilm, der für Unwohlsein sorgt, da er aber selten in Klischees verfällt, auch einfach als äußerst hartes Drama mit unerklärlichen Zutaten verstanden werden kann.

starry eyes 3

Einen üblichen Spannungsaufbau sucht man indes ebenso vergeblich wie eine echte Heldin. Sicher, wir können uns mit Sarah, ihrem Leben und ihren Entscheidungen identifizieren, aber sie ist eben nicht das übliche Final Girl, sondern ein tragischer Charakter.
Auf der anderen Seite bleibt der Widersacher bis zuletzt eine unbekannte Größe. Es lässt sich erahnen, was das Symbol auf der Hand des widerlichen Filmproduzenten bedeutet (ein Pentagramm ist vielleicht sogar etwas dick aufgetragen) und dass die Produktionsfirma stellvertretend für all das Übel in der Filmindustrie steht, aber es gibt eben nicht DEN Widersacher.

Fazit: Guter Film, der einerseits keine Zweifel an seiner Message lässt, diese aber doch clever verpackt.

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