Die Geschichte um June, ihren Töchtern und dem faschistischen Staat Gilead geht in eine weiter Staffel. Nachdem die Heldin am Ende von Staffel zwei auf die Flucht ins freie Kanada verzichtet hat, gehen ihre Bemühungen auch ihre erstgeborene Tochter in Sicherheit zu bringen weiter.
Inhalt von THE HANDMAID‘S TALE – STAFFEL 3
June lebt weiterhin in Gilead und versucht Hannah, ihre Tochter, zu finden, um sie aus dem Land zu bringen. Serena Joy Waterford beginnt an ihrer Entscheidung Baby Nicole wegzugeben zu zweifeln. Emily, die Nicole über die Grenze nach Kanada gebracht hat, versucht sich dort wieder an ein Leben außerhalb des totalitären Staates zu gewöhnen.
Resümee zu THE HANDMAID‘S TALE – STAFFEL 3
Obwohl die dritte Staffel von THE HANDMAID‘S TALE als die Staffel angekündigt wurde, in der Gilead in seinen Grundfesten angegriffen werden soll, passiert sehr lange nicht viel in dieser Hinsicht. June fristet weiterhin ihr Dasein als Magd und muss sich den Gegebenheiten unterwerfen. Erst nach über der Hälfte der Staffel reift ein Plan in June heran. Bis dahin passiert einiges, aber wenig was als Angriff auf Gilead gewertet werden kann. Und obwohl die Episoden nicht langweilig sind, wartet man doch ein wenig auf den Moment, in dem es endlich losgeht und etwas gegen das Regime unternommen wird. Immerhin kann June in ihrem neuen Umfeld, bei einem neuen Kommandeur, sich endlich ein wenig freier bewegen und auch ein wenig hinter die stark reglementierten Kulissen des theokratischen Staates blicken. Hierzu trägt auch bei, dass die Handlung teilweise an anderen Orten innerhalb Gileads stattfindet. So sind die Waterfords und June beispielsweise in Washington D.C. zu Besuch und zum ersten Mal ist eine Großstadt zu sehen, ein großer Kontrast zum bisherigen Geschehen in einem überschaubaren Vorstadtumfeld.
Die insgesamt 13 Folgen sind mal mehr, mal weniger spannend, aber immer unterhaltsam und fesselnd. Auch wenn nicht viel passiert, möchte man wissen wie es weitergeht und wann Gilead als Ganzes endlich ins Wanken kommt (Spoiler: das wird noch eine ganze Weile dauern, wer THE TESTAMENTS von Margaret Atwood gelesen hat, weiß das schon).
Die Handlung in der dritten Staffel von THE HANDMAID‘S TALE ist in grob drei Stränge geteilt: June und ihre Suche nach der Tochter, die Geschichte um die Waterfords und das Leben in Kanada, wo Emily und Luke, der Ehemann von June, bereits leben. Verschiedene Erzählstränge gab es bereits in der zweiten Staffel, was zu mehr Abwechslung innerhalb der Geschichte der Serie führt.
Wie bereits früher hat auch wieder die dritte Staffel einige sehr ästhetisch gestaltete Szenen. Die Spiel mit den Farben ist oft wunderschön anzusehen, obwohl es für ein absolut grauenhaftes Geschehen steht. Mehr als einmal sind blaue und rote Reihen von Frauen zu sehen, die hübsch aussehen und zugleich überdeutlich die unterschiedlichen Rollen in der Gesellschaft widerspiegeln. Diese Szenen zeigen immer wieder, dass die Leute hinter der Kamera ihr Handwerk genau verstehen.
Auch die Schauspieler*innen sind erneut hervorragend. Nicht umsonst waren Elisabeth Moss, Ann Dowd und Yvonne Strahovski für Golden Globes nominiert und zum Teil gewonnen. Das einzige Negative, sind die manchmal gefühlt ewigen Blicke von June. Das scheint allerdings ein Stilelement zu sein, immerhin zieht es sich bereits seit Beginn der Serie durch jede Episode. Und da kann man dann auch einfach drüber hinwegsehen.
Wie bereits die ersten beiden Staffeln bietet auch die dritte Staffel von THE HANDMAID‘S TALE wieder hochwertige Unterhaltung, die eng mit Gesellschaftskritik verknüpft ist. Obwohl sich die Handlung langsam entwickelt, bleibt sie doch stets fesselnd und lädt zum Mitfühlen und Mitdenken ein.
Die dritte Staffel von THE HANDMAID‘S TALE ist bei MagentaTV und Prime Video zu sehen. Im Dezember erscheint sie auf DVD und BluRay.
Übrigens hat Hulu sich bereits die Rechte zu THE TESTAMENTS gesichert und plant eine Serie. Wir werden also hoffentlich auch den Fall Gileads zu sehen bekommen.