Wenn ein neuer Film mit Nicolas Cage erscheint, spaltet sich die Menschheit in drei Gruppen.
Die, die schon vorher wissen, dass der Streifen mies ist. Die, die schon im Vorfeld wissen, dass er genial ist. Und die, die ihn erst mal sehen.
Wir haben ihn erst mal gesehen….
Ein stiller Herumtreiber bleibt in einem abgelegenen Kaff liegen, als sein Auto einen Schaden erleidet. Um das Geld für die Reparatur aufzutreiben, nimmt er das Angebot an den heruntergekommenen Indoor-Freizeitpark über Nacht auf Vordermann zu bringen. Doch mit etwas Putzen und Aufräumen ist es nicht getan, denn in der Anlage treiben blutrünstige, animatronische Figuren ihr Unwesen.
5 NIGHTS AT…WILLY’S WONDERLAND?
WILLY’S WONDERLAND erregte bei Ankündigung Aufmerksamkeit, weil die Story enorm an die Spielereihe 5 NIGHTS AT FREDDY’S erinnert, die selbst verfilmt werden soll.
Für manche Spiele-Fans ist WILLY’S WONDERLAND daher ein rotes Tuch, andere werden sich gerade wegen der Parallelen freuen.
Um es vorweg zu nehmen, der Film enthält tatsächlich eine enorme Ähnlichkeit, nimmt sich hintenraus aber auch einige Freiheiten.
Der Stil des Films lässt sich als betont trashig beschreiben und das ist eine gute Voraussetzung, um nicht zu ernst genommen werden.
Wenn Cage unter einem Sepia-Filter die Sonnenbrille lupft und einen Energy-Drink nach dem anderen süffelt, bevor er im Freizeitpark feucht durchwischt und gegen Stofftiere kämpft, ist Ernsthaftigkeit das Letzte was angebracht wäre.
Das bietet aber eben auch Platz für Spaß und so sollte man sicher gehen, dass man vor dem Filmgenuss ein paar Freunde und ein paar Bier im Haus hat.
Lobenswert ist in jedem Fall, dass man die bösen Animatronics nicht mit CGI aufzupeppen versuchte, sondern augenscheinlich tatsächlich schlichte blutige Puppen in den Kampf schickte. Selbstredend wird sich auch davor niemand erschrecken, der älter als sieben ist, aber bösartige Muppets sind ja nun auch nicht an der Tagesordnung.
Wonderland ist abgebrannt
Sprechen wir über die am Film beteiligten:
Man merkt Regisseur Kevin Lewis an, dass seine zurückliegenden Filme, darunter „Perlen“ wie MALIBU SPRING BREAK, unterdurchschnittlich bis unerträglich waren. Man merkt auch, dass Autor G.O. Parsons kaum Schreiberfahrung mitbringt. Und man merkt, dass Cages A-Tage, in denen er einen Oscar gewann, nicht mehr wiederkehren werden.
Genauer gesagt, man kann Cage keine Rollen mehr spielen lassen, man kann nur ein Drehbuch um ihn herum schreiben und ihn sich selbst sein lassen.
Das funktionierte in MANDY prächtig und auch wenn WILLY’S WONDERLAND dessen rauschartige Absurdität nie erreicht, ist er in der namenlosen, stummen (er spricht wirklich kein Wort) Figur des Hausmeisters gut aufgehoben.
Fazit:
Es bleibt abzuwarten, wie gut die offizielle 5 NIGHTS AT FREDDY’S – Verfilmung sein wird, für den Moment ist WILLY’S WONDERLAND aber ein unterhaltsamer B-Film.