Classic-Review: DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS (1994)

Die Mächte des Wahnsinns: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.5

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8.2/10 (5)

Darsteller: Sam Neill, Julie Carmen, Jürgen Prochnow
Regie: John Carpenter
Drehbuch: Michael De Luca
Länge: 95 Minuten
Land:
Genre:
Veröffentlichung: 23.02.1995 (Kino)
Verleih/ Vertrieb: Warner Bros
FSK: ab 16

John Carpenter dürfte den meisten Horrofans durch seine Filme wie HALLOWEEN, THE FOG oder DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT ausreichend bekannt sein. Aber es gibt auch die etwas weniger bekannten Werke, wie beispielsweise DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS. Der Film ist der Abschluss von Carpenters apokalyptischer Triologie, die mit DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT und DIE FÜRSTEN DER DUNKELHEIT begann. Zu seiner Veröffentlichung 1994 kam DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS nicht besonders gut an und galt von der Einspielsumme eher als Flop. Der Film hat seine Fans mittlerweile gefunden, aber schauen wir uns mal an ob die eher schlechten Rezeption zu Filmstart verdient ist.

Die Mächte des Wahnsinns: Trent in Zwangsjacke

Inhalt von DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS

Der Erfolgsautor Sutter Cane ist kurz vor Fertigstellung seines neuen Horrorromans verschwunden. Der Versicherungsdetektiv John Trent macht sich gemeinsam mit der Lektorin Linda Styles auf die Suche nach dem Autor und muss sich bald die Frage stellen, ob die Bücher von Cane tatsächlich nur Fiktion sind.

Resümee zu DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS

Das Offensichtliche zuerst: Der Film ist bald 30 Jahre alt und das sieht man ihm an. Zum einen ist Sam Neill noch jung, zum anderen sind die Effekte und Masken schlecht gealtert. Allerdings muss man damit rechnen, wenn man sich einen Streifen aus den 90ern anschaut und deswegen soll darauf an dieser Stelle nicht mehr als nötig eingegangen werden.
Mit DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS wollte Carpenter eine Hommage an die Geschichten von H.P. Lovecraft schaffen. Hierfür werden zum einen ähnliche Buchtitel verwendet (Beispielsweise ist THE WHISPERER OF THE DARK sehr ähnlich zu Lovecrafts THE WHISPERER IN DARKNESS), es gibt uralte böse Mächte und die Geschichte wird hauptsächlich von Trent in Flashbacks erzählt, ein Merkmal das viele von Lovecrafts Geschichten gemeinsam haben.

Die Mächte des Wahnsinns: Trent mit Buch und dämonischem Polizisten

Die Handlung von DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS ist zunächst recht gradlinig, wird aber mit zunehmender Laufzeit ziemlich abgedreht und erinnert teils an einen schiefgegangenen Drogentrip. Die Suche nach dem verschollenen Autor fängt harmlos an, auch wenn es bereits auf dem Weg nach Hobbs End ein paar wilde Halluzinationen gibt. Trotzdem ist die Story zu dem Zeitpunkt gut überschau- und nachvollziehbar. Je länger jedoch Trent und Styles in Hobbs End nach Sutter Cane, dessen Name und Buchcover nicht aus Zufall an Stephen King erinnern, suchen, desto mehr geraten sie in merkwürdige Situationen. Das Gemälde, dessen dargestellte Personen sind zunehmend verändern, sind da noch am harmlosesten. Vor allem zum Ende hin wird hier ordentlich aufgedreht und eine kann sich durchaus ein bisschen wie in der Horrorversion von FEAR AN LOATHING IN LAS VEGAS vorkommen. Inwiefern das gefällt, hängt stark vom eigenen Geschmack ab, gut umgesetzt ist es aber.
Die Geschichte ist ganz objektiv betrachtet nicht sonderlich ausgeklügelt und lebt hauptsächlich von der immer weiteren Eskalation ins Absurde. Da reicht es auch nicht, wenn immer wieder die Frage nach Realität, Fiktion und deren Wechselwirkung aufgeworfen wird.

DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS ist ein Film, für den man in der richtigen Stimmung sein muss. Die Handlung ist überschaubar und wird nur durch die Absurdität des Ganzen interessant. Fans des Durchgedrehten werden den Streifen lieben, viele andere werden sich wahrscheinlich fragen, was sie gerade in den letzten 95 Minuten angesehen haben.

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