Nach dem Erfolg von 47 METERS DOWN in 2017 wurde bereits relativ kurz nach Erscheinen die Fortsetzung angekündigt. Der Titel variierte von 48 METERS DOWN über 47 METERS DOWN: THE NEXT CHAPTER und endete letztendlich bei 47 METERS DOWN: UNCAGED. Der Name ist Programm und diesmal gibt es keinen Käfig, der vor blutrünstigen und unersättlichen Haien Schutz bieten könnte.
Inhalt von 47 METERS DOWN: UNCAGED
Vier Teeniemädchen entscheiden sich für einen Trip in ein überflutetes Höhlensystem, das früher eine Stadt der Maya war. Nachdem aus Versehen eine Säule umgeworfen wird und ein heilloses Chaos entsteht, taucht auch noch ein riesiger Weißer Hai auf, der zwar nicht sehen kann aber trotzdem zielsicher nach Menschen schnappt. Die Mädchen versuchen verzweifelt aus der Höhle zu kommen – aber Dank schwindendem Sauerstoffvorrat läuft die Zeit gegen sie.
Resümee zu 47 METERS DOWN: UNCAGED
Wer sich Filme wie 47 METERS DOWN: UNCAGED anschaut erwartet meist vor allem eins: Killerhaie, die möglichst viele Menschen verspeisen. Schön ist es, wenn der Film nebenbei auch noch eine Handlung hat und ein oder zwei unerwartete Wendungen. Die Fortsetzung bietet zumindest Ersteres. Es gibt einige Haie, allesamt groß und mehr oder weniger furchteinflößend. Es ist teilweise schmerzhaft deutlich zu sehen, dass die durch CGI entstanden sind und ab und an fragt man sich, ob es immer dasselbe Haimodell ist, weil (fast) alle identisch wirken. Die Haie im ersten Teil wirkten realer, obwohl weniger Budget zur Verfügung stand.
47 METERS DOWN: UNCAGED beginnt wie ein High School-Film, wird zu etwas Roadtrip-artigem und hat später Anleihen von Filmen wie THE DESCENT oder DIE HÖHLE, wenn es um das Herumirren in dem Höhlensystem geht. Besonders originell ist die Handlung also nicht. Aber sie erfüllt ihren Zweck und zwischendrin können halbnackte Teenies gezeigt werden, was anscheinend ein großes Anliegen war. Die Handlung ist relativ vorhersehbar, zumal alles schiefgeht was schiefgehen kann – das hilft natürlich die Story vorauszuahnen. Die Voraussehbarkeit nimmt gerade zum Ende hin eine Komik an, dass man sich fragt, ob der Film eigentlich ernst gemeint ist oder eher in eine trashige Richtung wie SHARKNADO gehen soll. Die Intention von Regisseur Johannes Roberts, der auch bereits den ersten Teil 47 METERS DOWN gedreht hat, ist unklar.
Die wohl größte Schwäche des Films sind seine unlogischen Momente. Wieso tauchen die Mädels ohne Flossen? Wie können sie ohne sichtbares Headset miteinander reden? Und wie zum Teufel können sieben meterlange Haie in engen Tunneln herumschwimmen und überall da auftauchen, wo sich die Teenies mühsam durch enge Spalten hinquetschen mussten? Funktionieren Signalpistolen überhaupt Unterwasser? Leider ist 47 METERS DOWN: UNCAGED nicht spannend genug, dass diese Fragen nicht auftauchen würden.
Die schauspielerischen Leistungen in dem Hai-Streifen sind in Ordnung. Nicht überragend, aber kreischen und panisch gucken klappt relativ gut und überzeugend.
Wie bereits angemerkt wirken die Haie teils sehr künstlich dank CGI. Vor allem die Haie in der Höhle kommen teilweise etwas billig animiert rüber. Die Höhle selbst sieht sehr nach Studio aus, aber dadurch wirkt das Ganze immerhin ein bisschen weniger bedrohlich beim Zuschauen…
47 METERS DOWN: UNCAGED erfüllt das, was man von ihm erwartet, aber geht kein Stück weiter. Der Film ist zwar unterhaltsam, aber weder besonders originell oder gut gemacht. Während der erste Teil noch den Plottwist am Ende hatte, überrascht die Fortsetzung nur mit Jumpscares, vielen Jumpscares. Aber Freund*innen von bissigen Haien werden ihre Freude haben. Da kann man auch über die Logikfehler hinwegsehen.