Review: 8 (2019)

8 kritik
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 6.0

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6/10 (4)

Darsteller: Inge Beckmann, Keita Luna, Chris April
Regie: Harold Holscher
Drehbuch: Harold Holscher
Länge: 95 min
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 27. Februar 2020 (Heimkino)
Verleih/ Vertrieb: Koch Media
FSK: ab 16

 

An dieser Stelle erwähnen wir gerne, wie schön es ist, Horrorfilme aus exotischen Ländern zu sehen.
Nicht nur bieten Locations und unverbrauchte Gesichter Abwechslung, oft sind auch ein paar kulturelle Eigenheiten auszumachen. Ja, nicht nur Lesen bildet, auch Horror.

Heute führt uns die kulturelle Reise nach Südafrika, einem Land, das zwar ab und an als Produktionsland von Filmen geführt wird (z.B. RESIDENT EVIL: THE FINAL CHAPTER oder ESCAPE ROOM), wie alle afrikanischen Staaten aber nur wenige Werke vorweisen kann, die auf eigenem Boden mit eigenem Personal gedreht wurden.
Der wohl bekannteste Vertreter aus Südafrika dürfte DUST DEVIL sein und der ist aus den frühen 90ern.
Nun ist da also 8, ein südafrikanischer Film, der zunächst den Anschein erweckt, dass man das Vieh auf die abgegraste Haunted House – Weide führt, dann aber doch noch ein Stück Weideland mit saftiger Grasfläche entdeckt.

Inhalt:
Die Geschichte von 8 spielt in den späten 70er Jahren.
William zieht mit seiner Frau Sarah und seiner Nichte Mary in das Haus seines verstorbenen Vaters.
Bald taucht auf dem Gelände ein Mann namens Lazarus auf, der schon für den toten Vater gearbeitet hat und sich mit Mary anfreundet.
Doch der ehemalige Arbeiter hat ein eigenartiges Gepäckstück bei sich, das bald zur Gefahr für die Familie wird.

8 rezension
Obwohl 8 eindeutig als Horrorfilm zu kategorisieren ist, schien es Regisseur und Autor Harold Holscher wichtig, eine Rahmenhandlung zu kreieren, die mehr zu bieten hat, als einige Schocks.
Das ist phasenweise gelungen, resultiert aber in einem niedrigen Tempo des Films. Zwar beginnt man mit einer grusligen Szene, lässt dann aber Luft, um die Situation und die Menschen darin vorzustellen. Allzu tiefschürfend ist all das nicht und während Lazarus Rolle in dem Spiel länger im Nebel bleibt, macht schon besagte Eingangsszene deutlich, dass er nicht der nette Helfer ist, dass er vorgibt zu sein.
Einige Längen und auch ein paar Wiederholungen bleiben daher nicht aus.

Andererseits ist der Gruselfaktor gar nicht so niedrig und das (nennen wir es mal) „Ding im Sack“ ist nicht nur unheimlich, sondern auch hungrig.
Achtung Spoiler: da es aber kein normaler Hunger ist und Lazarus als Helfer agieren muss, der die Opfer besorgt, erinnert 8 an Filme wie 8 review

Positiv ist auch, dass 8 tatsächlich seine südafrikanische Herkunft anzumerken ist.
Das liegt zum einen an beeindruckenden Naturaufnahmen (wobei die gesamte Kameraarbeit zu loben ist), aber auch an einigen folkloristischen Zügen.

Neben verschiedenen Bräuchen, die entfernt an Voodoorituale erinnern, sind sprachliche Grenzen wichtig. So fährt beispielsweise William mit Lazarus nach einem Zwischenfall zu den Dorfbewohnern und während die Stimmung kurz vor der Eskalation ist, spricht Lazarus in einer Sprache mit den Leuten, die William nicht versteht, wodurch er einen völlig falschen Eindruck gewinnt.8 thrill and kill

Dass die Story in den 70ern spielt ist hingegen zu vernachlässigen, 8 ist eine zeitlose Angelegenheit, bei der auch das seinerzeit präsente Thema Apartheid keine wirkliche Rolle spielt. Zwar ist Lazarus ein Schwarzer, der bei einem reichen Weißen angestellt ist/war, für die Handlung hätte aber auch die umgekehrte Konstellation funktioniert.

Fazit:
8 ist nicht CONJURING und Co. und wer ihn sich ansieht, sollte eine gewisse Ruhe mitbringen.
8 ist auch kein Film, der Preise auf Festivals abräumt oder über den man in 10 Jahren noch spricht.
Er ist aber ein solider Horrorfilm, der sich nicht verstecken muss.

 

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