Wenn eine Filmreihe gut läuft werden irgendwann gern die Vorgeschichten erzählt. Genau das ist bei INSIDIOUS: THE LAST KEY aus dem Jahr 2018 der Fall. Die Handlung des Films spielt vor dem ersten Teil INSIDIOUS (2010) und nach dem dritten Teil INSIDIOUS: CHAPTER 3 (2015). Verwirrend? Macht nichts, um sich zu gruseln muss man die Timeline nicht verstehen.
Die Regie zur vierten Installation der Filmserie hat Adam Robitel übernommen, der diese Rolle auch bei THE TAKING OF DEBORAH LOGAN (2014) und ESCAPE ROOM (2019) inne hatte. Das Drehbuch stammt von Leigh Whannell, der wohl vor allem für sein mit James Wan gedrehtes Erstlingswerk SAW (2004) bekannt sein dürfte und seitdem beispielsweise die Drehbücher zu DEAD SILENCE (2007) und UPGRADE (2018) zu Papier gebracht hat. In INSIDIOUS: THE LAST KEY spielt er übrigens einen der Helfer von dem Medium Elise: Specs.
Inhalt von INSIDIOUS: THE LAST KEY
Elise hat bereits während ihrer Kindheit die Fähigkeiten eines Mediums und kann mit den Geisten in ihrem Elternhaus kommunizieren. Ihr Vater hält ihre Berichte für Lügen und bestraft Elise noch härter, nachdem die Mutter von einem Dämon umgebracht wurde, den Elise aus Versehen befreit hat. Die nun 16-jährige flieht aus dem Elternhaus und lässt ihren kleinen Bruder zurück.
Viele Jahre später meldet sich ein Mann bei dem Medium und ihren Gehilfen, der nun in dem ehemaligen Elternhaus wohnt und sich über geisterhafte Erscheinungen beschwert. Obwohl sich Elise zunächst weigert, fährt das Team hin und Elise muss sich den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen
Resümee zu INSIDIOUS: THE LAST KEY
Der bereits vierte Teil aus der INSIDIOUS-Reihe bietet allgemein gesehen eine sehr ähnliche Geschichte, wie bei den vorangegangenen Teilen. In einem Haus spukt es und dieser Spuk wird mit der Hilfe des Mediums Elise – und ihren leicht trotteligen Gehilfen – verscheucht. Dieses Mal lernt das Publikum allerdings auch einiges über die Vergangenheit von ihr. Anders als in den vorangegangen Filmen ist Elise und ihr Team diesmal eindeutig im Fokus der Handlung und die Geschehnisse im ehemaligen Elternhaus dienen auch dazu die Geschichte des Mediums noch weiter auszuführen.
Den Hauptmerkmalen der anderen Teilen aus der Filmreihe bleibt aber auch INSIDIOUS: THE LAST KEY treu: es gibt unheimliche Szenen, gruselig anzuschauende Dämonen, Astralreisen in eine Parallelwelt und ulkige Momente mit Elises Gehilfen Specs und Tucker. Ähnlich wie bei den THE CONJURING-Filmen wird auch hier ein bestehendes Erfolgsrezept nicht großartig geändert.
Die Handlung von INSIDIOUS: THE LAST KEY ist in sich geschlossen und zum größten Teil gut nachvollziehbar. An einigen Stellen, gerade zum Ende hin, fehlen Erklärungen, um das Geschehen hundertprozentig verstehen zu können. Allerdings trübt dies weder Spannung noch Unterhaltung und ist somit eher Jammern auf hohem Niveau. Die Entscheidung den Hintergrund von Elise näher zu erläutern ist geschickt, da so nochmal eine neue Handlungsebene eröffnet wird und es nicht erneut “nur“ darum geht einen neuen gruseligen Geist und/oder Dämon zu erledigen.
An der handwerklichen Seite des Films gibt es wenig auszusetzen. Die schauspielerischen Leistungen sind gut, die Effekte solide, glaubwürdig und hochwertig. Der Dämon wird ganz hervorragend von Javier Botet verkörpert, der auch bereits in THE CONJURING 2, [REC] 4 oder SLENDER MAN ähnliche Rollen hatte.
Der vierte Teil der INSIDIOUS-Reihe ist unterhaltsam und kann durch die Hintergrundgeschichte von Elise einen neuen Aspekt bringen. Aber natürlich bleibt INSIDIOUS: THE LAST KEY dem Grundprinzip treu. Wer also mit Jumpscares und Dämonen nicht viel anfangen kann, wird an dem Film nicht viel Freude haben.