Review: ABANDONED (2022)

Abandoned: Cover
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 3.0

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2/10 (1)

Darsteller: Emma Roberts, John Gallagher Jr., Michael Shannon
Regie: Spencer Squire
Drehbuch: Spencer Squire, Jessica Scott, Erik Patterson
Länge: 103 Minuten
Land:
Genre: ,
Veröffentlichung: 19.10.2023 (VOD)
Verleih/ Vertrieb: Universal Pictures
FSK: ab 16

Mittlerweile ist die Handlung von „Familie zieht in ein neues Haus“ und es passieren seltsame Dinge beinahe schon ein eigenes Subgenre. Es gibt die guten Umsetzungen davon, wie SINISTER, die etwas einfallslosen, wie BED REST, und die ganz absurden, wie MOTHER!. ABANDONED reiht sich irgendwo dazwischen ein und kann mit Emma Roberts, Michael Shannon und John Gallagher Jr. zumindest mit bekannten Gesichtern im Cast aufwarten. Dafür ist der Regisseur Spencer Squire, der auch am Drehbuch mitgewirkt hat, noch recht unerfahren in dem Bereich und hat vorher nur einen Kurzfilm gedreht. Aber wir wollen ja jedem eine Chance geben und immerhin haben Jessica Scott und Erik Patterson, die ebenfalls mit am Drehbuch gearbeitet haben, schon etwas mehr Erfahrung, wenn auch nicht unbedingt im Bereich Horror.

Schauen wir uns also einmal an, wie die junge Familie in ABANDONED leiden muss und wie unterhaltsam sich das Ganze gestaltet.

Abandoned: Glücklich wirkende Familie auf einer Schaukel

Inhalt von ABANDONED

Sara und Alex ziehen gemeinsam mit ihrem Baby Liam in ein abgelegenes Haus. Alex möchte von dort als Tierarzt arbeiten und verspricht sich einen Vorteil von dem Standort. Sie wissen, dass in dem Haus ein Verbrechen geschehen ist, können aber dem günstigen Preis nicht widerstehen. Kurz nach Einzug beginnt die bereits mental angeschlagene Sara, Dinge im Haus zu hören, etwas später verschwinden Gegenstände. Die Lage eskaliert immer weiter und bald findet Sara raus, was in diesem Haus wirklich passiert ist.

Resümee zu ABANDONED

Ganz ehrlich: Die Idee zur Handlung von ABANDONED ist nicht neu und tendiert eher schon Richtung ausgelutscht. Eine (oftmals junge) Familie zieht in ein neues Haus, entweder ist das Baby auf dem Weg oder schon da, die (werdende) Mutter bemerkt unheimliche Dinge, aber niemand will ihr so wirklich glauben. Bei dem Film mit Emma Roberst wird bereits zu Beginn des Films erklärt, dass Sara an Depressionen leidet und damit offenbar schon komplett unglaubwürdig ist. Nur ist es so, dass sie sehr lange Zeit gar nichts von ihren Erlebnissen erzählt und man sich doch fragt, weshalb sie ihrem Mann – der fast den ganzen Tag unterwegs ist – nichts von merkwürdigen Geräuschen erzählt. Aber gut, Logik ist ohnehin nicht die Stärke von ABANDONED und immerhin haben die beiden sich noch nicht einmal das komplette Haus angeschaut, bevor sie es gekauft haben.

Abandoned: Sara sitzt im Dunkeln auf dem Bett

Kommen wir einmal auf die positiven Aspekte von ABANDONED zu sprechen: Die Besetzung gibt sich Mühe, mit dem vorgegebenen Material zu arbeiten. Das Haus ist eine gute Location und die Sets überzeugend hergerichtet. Interessant ist auch, dass als Thematik die Schwierigkeit, eine Bindung zum eigenen Kind aufzubauen, aufgegriffen wird. Und leider war es das dann auch schon.

Wie bereits erwähnt, ist die Handlung nichts Neues. Dazu kommt aber, dass in gefühlt 90 Minuten von 103 Minuten Laufzeit das Baby am Schreien ist. Und nach einer Weile ist es in etwa so nervig wie das Kind im DER BABADOOK. Sicher, damit sollen wir einen Einblick in das Leben von Sara bekommen und ihre Probleme nachempfinden können, aber dazu hätten durchaus weniger Minuten Babygeschrei ausgereicht. Es ist teils nicht nachvollziehbar, wieso die Charaktere handeln, wie sie nun einmal handeln. Beispielsweise fängt Alex einen Streit an, weil ein Spielzeugtrecker verloren gegangen ist. Hier ist vollkommen unklar, weshalb er das als Angriff auf die eigene Person wahrnimmt und wegen so einer Nichtigkeit verletzt ist. Generell führen die Szenen mit Alex häufig zu Verwirrung. Weshalb gibt es diverse Szenen mit ihm auf einem Schweinehof? Diese Szenen tragen nichts zur Handlung bei, außer dass es ein paar niedliche Ferkel zu sehen gibt. Und dann gibt es da noch das Ende von ABANDONED. Ein Ende, das nichts wirklich erklärt und wirkt, als hätte man beim Drehbuchschreiben vergessen, was man eigentlich erzählen wollte, und es deswegen irgendwie zu Ende bringt. Während beispielsweise BED REST ein beinahe kitschiges Ende hat, wird aber zumindest erklärt, was genau in diesem Haus passiert ist. Bei ABANDONED bleibt völlig offen, ob die Dinge nur in Saras Kopf passiert sind oder wirklich Seltsames vor sich geht.

Die negativen Aspekte überwiegen bei ABANDONED leider eindeutig. Die Handlung ist nicht zu Ende gedacht worden und ziemlich uninspiriert. Man fragt sich ein wenig, wieso sich doch einigermaßen bekannte Schauspieler*innen darauf eingelassen haben. Wer sich gerne mit Babygeschrei quälen möchte, wird an dem Film Freude haben, alle anderen eher nicht.

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