Review: ATTACK THE BLOCK (2011)

Attack the block
BEWERTUNGEN:
Redaktion: 8.5

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8/10 (30)

Darsteller: Jodie Whittaker, John Boyega, Alex Esmail, Nick Frost
Regie: Joe Cornish
Drehbuch: Joe Cornish
Länge: 84 min
Freigabe: ab 16
Land:
Genre: , ,
Veröffentlichung: 24. Februar 2012
Verleih/ Vertrieb: Capelight

Was DIE HORDE für Frankreich und SO FINSTER DIE NACHT für Schweden waren, ist ATTACK THE BLOCK für England: Horror in hässlichen Wohnblocks.

Statt Zombies oder Vampiren, stehen diesmal Außerirdische im Mittelpunkt, die eine heruntergekommene Gegend in London befallen.
Krankenschwester Sam wird auf dem Heimweg von einer Bande Jugendlicher um Anführer Moses beraubt, als just in diesem Moment eine eigenartige Kreatur vom Himmel fällt. Die Halbstarken lassen von der Frau ab und töten das Wesen, doch kurz darauf tauchen weitere Monster auf und verwandeln das Viertel in ein Blutbad.

Attack the block

Wie viele gute bis großartige Filme verbindet ATTACK THE BLOCK eine leichtfüßige Handlung mit einem ernsthaften Hintergrund, den man sehen kann, aber nicht zwingend sehen muss, um sich gut zu unterhalten.

Dies ist in diesem Fall die Gangbildung sozial schwacher Jugendlicher und die sinnlose Aneignung „ihrer“ Strassen oder Blocks. Das Thema Jugendkriminalität ist in britischen Filmen ohnehin beliebt (F, EDEN LAKE) wurde aber selten eleganter mit einer Alien-Invasion verwoben.

Beworben wurde der Film mit Darsteller Nick Frost (HOT FUZZ, PAUL) der hier hätte beweisen können, dass er mehr ist als der regelmäßige Sidekick Simon Peggs. Das gelingt nicht, denn er taucht nur in einer vergleichsweise unbedeutenden -wenn auch lustigen- Nebenrolle auf, in der er wie schon in SHAUN OF THE DEAD einen kiffenden Loser verkörpert.

Attack the block

Dem Gesamtergebnis schadet das nicht, denn die meist minderjährigen Hauptdarsteller liefern ganze Arbeit und erschaffen Figuren, die man gerade anfangs nicht mag, aber dennoch eine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Auch für diese Entwicklung gilt, dass sie dem Film zwar Tiefe verleiht, den mordenden Außerirdischen aber nie im Weg steht.

Zeit durchzuatmen bleibt ohnehin wenig, da Autor/Regisseur Joe Cornish auch in einem abgewrackten Block immer neues entdeckt und eine straffe Inszenierung vorlegt.
Übrigens ist zu lesen, dass Cornish selbst eines Tages überfallen wurde und im Nachhinein über die Hintergründe der Täter recherchierte, was ihn zur Idee zum Film brachte.

Wer fiese Aliens hat, benötigt natürlich auch Masken und Effekte. ATTACK THE BLOCK vermeidet dabei den genreüblichen Größenwahn und zeigt seine Monster meist nur kurz, stellt sie aber ohnehin als schwarze „Schatten“ dar, deren Gebiss unnatürlich phosphorisziert wirkt. Das ist gewöhnungsbedürftig, andererseits aber ein netter Einfall, der gegen Ende auch Sinn ergibt.

Blutig wird es an verschiedenen Stellen natürlich auch noch und der Welpenschutz, den Kinder gerne in Filmen genießen, ist aufgehoben. Gleichzeitig nimmt sich ATTACK THE BLOCK nie ernster als nötig und bester britischer Humor wird dezent über die Spielzeit verteilt.

Fazit: Unbeschwertes Spektakel…wenn man will auch mehr.

 

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