Als F-LONDON HIGHSCHOOL MASSAKER im Vorfeld des Fantasy Filmfests angekündigt wurde, ließ ein Blick in den Trailer auf Gutes hoffen. Die frühen Kritiken zum Film waren aber recht durchwachsen und ließen den Rezensenten von einem Besuch auf dem FFF zurückschrecken. Nun landete F-LONDON HIGHSCHOOL MASSAKER doch noch im Briefkasten und kurze Zeit später im DVD-Player und sorgte – vielleicht auch aufgrund geringer Erwartungen – für einen guten Eindruck.
Wovon handelt F-LONDON HIGHSCHOOL MASSAKER?
Die Geschichte ist simpel: Eines Abends greift eine Bande Kapuzenträger eine Schule an und macht Jagd auf alle noch dort verbliebenen Menschen: Lehrer, Schüler, Wachpersonal, Hausmeister. Die unbekannten machen keinen Unterschied und gehen äußerst brutal vor.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht Robert Anderson, ein Lehrer, der weder von Schülern, noch von Kollegen geachtet wird. Nachdem ihn ein Schüler schlug, flüchtet er sich in den Alkohol und ist ein Dorn im Auge der Schulleiterin. Seine Ehe ist gescheitert, seine eigene Tochter lässt er nachsitzen.
Dieser Antiheld ist aber auch der einzige, der eine Idee von dem hat, was auf die Leute zukommt, die sich nichtsahnend in dem Gebäude aufhalten.
Mehr als eine Ahnung wird aber auch der Zuschauer während des gesamten -gerade einmal 75 minütigen- Films nicht bekommen. Die Menschen Angreifer sprechen nicht, verhüllen ihre Gesichter unter Kapuzenpullis und bewegen sich mit einer Eleganz wie eine verirrte Parcours-Truppe. Sie sind nicht auf Randale aus und scheinen auch kein sexuelles Interesse an ihren Opfern zu haben, sondern werden rein von Mordgier getrieben.
Warum? Man erfährt es nicht.
F-LONDON HIGHSCHOOL MASSAKER hält sich nicht mit langen Erklärungen aus
Dies ist für Kritiker ein verständlicher Angriffspunkt, lässt aber auch Luft für Spekulationen. Haben wir es mit einer Bande von Halbstarken zu tun, die sich für schlechte Noten an allem und jedem rächen wollen und deren gesichtslose Darstellung uns nur sagen soll, dass das Leben eines Lehrers nicht immer einfach ist und es solche Vorfälle überall geben kann.
Dazu würde zumindest die mit Vorsicht zu genießende Behauptung passen, dass es sich bei F-LONDON HIGHSCHOOL MASSAKER um auf wahren Begebenheiten beruhenden Stoff handeln soll (dass dem nicht so ist, sagte uns Regisseur Johannes Roberts übrigens sogar selbst, mehr dazu im Interview mit ihm)
Etwas Spannung, etwas Gewalt
ACHTUNG KLEINE SPOILER:
Ein anderer Kritikpunkt ist das recht abrupte und offene Ende des Films, das man aber auch als Plus sehen kann. Dass ein folgenschwerer Konflikt den Schlusspunkt von F-LONDON HIGHSCHOOL MASSAKER setzt, ist nicht unbedingt alltäglich (SPOILERENDE), passt aber zur deprimierenden Situation in der die Opfer kaum eine Chance haben und Gegenwehr so gut wie nicht stattfindet.
Das erinnert etwas an den ebenfalls britischen EDEN LAKE, wobei dessen Güte nur selten erreicht wird. Eine andere Referenz ist John Carpenters ASSAULT – ANSCHLAG BEI NACHT, auch wenn wir es hier statt mit Gangstern, die ein Polizeirevier auseinandernehmen, mit Jugendlichen (?), die eine Schule aufmischen, zu tun haben.
Lobenswert ist das Verhältnis von Spannung und Gewalt. Obwohl es nach einer Weile nervt, dass die Killer katzengleich und lautlos über Schränke turnen, setzt F an vielen Stellen auf Suspense und deutet manche Gewaltakte nur an, scheut sich an anderen Stellen aber auch nicht, ins blutige Detail zu gehen.
Etwas kniffliger ist es übrigens den Film in ein Subgenre zu sortieren. Dass wir ihn unter anderem dem Home Invasion zuordnen, darf man anzweifeln, da eine Schule kein echtes „Daheim“ ist, trotzdem ähneln sich einige Elemente.
Fazit zu F-LONDON HIGHSCHOOL MASSAKER
Die mag kein Meilenstein des Horrorfilms sein und gehört sicher und offensichtlich zu den Filmen, an denen sich die Geister scheiden, ich persönlich habe mich aber recht gut unterhalten gefühlt.
Hier kannst du F-LONDON HIGHSCHOOL MASSAKER ansehen
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