Nach dem kürzlich erschienenen IN THEIR SKIN kommt dieser Tage mit BERKSHIRE COUNTY ein weiterer Home Invasion – Film auf den Markt. Macht nichts, denn wenn man dem Text auf dem DVD-Backcover glaubt, gibt es zwar viele Filme dieser Machart, „doch nur wenige sind so intensiv wie BERKSHIRE COUNTY.“
Inhalt:
Schülerin Kylie hat’s nicht einfach. Auf der letzten Halloween-Party hat ein Mitschüler ein Blowjob-Video von ihr aufgenommen und verbreitet. Hohn, Spott und Ärger der Mitschüler sind ihr gewiss und am Halloweenabend soll sie auch noch in einer abgelegenen Villa Babysitter spielen.
Die beiden Kids sind pflegeleicht, doch dann stehen Fremde mit Schweinemasken vor der Tür und die wollen nicht nur Süßigkeiten.
Was die Unbekannten wirklich wollen bleibt ungeklärt, anhand markanter „Brandzeichen“ lässt lediglich erahnen, dass sie offenbar einer finsteren Gemeinschaft angehören, aber besser keine Erklärung als eine schlechte. Auch so ist klar, dass man sie besser nicht hereinlässt und während Kylie erstmal alles richtig macht (Tür zu, Polizei anrufen, bewaffnen), haben die Maskierten nicht vor wieder zu verschwinden.
Das folgende Katz- und Mausspiel ist -trotz bekannten Schemas- spannend geraten. Schön ist auch, dass hier mal nicht das alte „Kein Handyempfang“-Klischee bemüht wurde, sondern die Babysitterin tatsächlich Hilfe ordert. Da sie immer wieder mit der Notrufzentrale in Kontakt ist, wissen wir auch wie lange sie noch durchhalten muss, bis die Polizei eintrifft.
Aber auch das langsamste Polizeiauto braucht nicht ewig und so ist das Thema irgendwann ausgereizt. Das ist glücklicherweise auch Regisseurin Audrey Cummings klar, die mit BERKSHIRE COUNTY übrigens ihr Spielfilmdebüt gibt, und sie versucht zunehmend die Handlung aus dem Haus heraus auf die Straße zu verlegen.
Im besten Fall sieht das dann so aus wie bei HIGH TENSION, aber dass Kylie auf ihrer Flucht ausgerechnet ihrer Sex-Bekanntschaft über den Weg läuft und nun minutenlang über besagtes Video diskutiert, macht alles zunichte. Merke: in Todesangst sind dir Blowjobs egal!
Dümmer wird es nur noch, als der Film zum Ende hin mit einem Twist aufwartet, der nur deswegen gelungen ist, weil er jeglicher Logik entbehrt. Spätestens wenn man den Film erneut sieht, passt durch dieses neu erlangte Wissen nichts mehr zusammen.
Handwerklich ist BERKSHIRE COUNTY nicht erstklassig, aber auch nicht übel. Hier und da ist die Beleuchtung zu künstlich, aber die Kills sind ehrlich und blutig. Die schauspielerische Leistung würde für mehr vermutlich nicht reichen, muss sie aber auch nicht.
Die versprochene Intensität lässt der Film nur ein paar Mal aufblitzen, es ist aber nicht so, dass bei 80 min Laufzeit Langeweile aufkäme.